Den Bürocomputer zu kaufen, ist gar nicht so leicht. Anwendungsbereiche, die Leistungsanforderungen sowie die benötigten zusätzlichen Hardwarekomponenten spielen bei der Auswahl zentrale Rolle. Und die Frage: wird ein Notebook oder ein Desktop-PC den Ansprüchen des Arbeitsalltags gerecht? Im Beitrag wollen wir Sie dabei unterstützen einen Einblick über die zentralen Kriterien, wichtigsten Komponenten und häufigsten Fehler beim PC-Kauf für das Büro gibt es hier.
Der Autor und seine Expertise:
Als ausgebildeter Fachinformatiker für Systemintegration kennt sich Stephan bestens mit den Anforderungen an Computer im Büroalltag aus und gibt Ihnen handfeste Tipps, worauf Sie beim Kauf eines Bürocomputers achten sollten.
Im Beitrag zeigt Ihnen Stephan Forstmann, worauf Sie bei einem Bürocomputer neben der der Leistung, Speicher und den Anschlussmöglichkeiten noch achten sollten.
Bürocomputer – 3 Empfehlungen
[amazon bestseller=“Office PC“ items=“3″]
Bürocomputer kaufen – Wofür wird der Computer überhaupt verwendet?
Büro ist nicht gleich Büro. Daher ist es wichtig, vor dem Kauf zu identifizieren, wofür der Computer verwendet werden soll. Soll der Rechner E-Mail- und Office-Programme flüssig ausführen können? Oder muss er gar mit hochwertigen Multimedia- und Grafikprogrammen ohne Performanceverlust kompatibel sein? Welche speziellen Ansprüche stellt die ganz konkrete Alltagsarbeit des Unternehmens an einen Computer? Wer hauptsächlich mit Office-Dokumenten, Powerpoint-Präsentationen oder Excel-Tabellen arbeitet, wird mit einem durchschnittlichen Office-PC schon relativ weit kommen. Wer hingegen professionell mit Videoverarbeitungsprogrammen, Grafikprogrammen oder komplexen Quellcodes arbeitet, sollte hingegen auf einen entsprechend leistungsfähigen und spezialisierten PC setzen.
Hier begehen einige Unternehmen bereits erste Fehler: indem sie für verschiedene Anforderungsprofile die gleiche Hardware zur Verfügung stellen – und so für unnötige Limitationen bei der Arbeit sorgen. So wird dem professionellen Programmierer oder Grafiker der gleiche Rechnertyp vorgesetzt mit dem alle anderen Arbeitnehmer des Unternehmens arbeiten. Um dies zu vermeiden, ist es hilfreich, sich bereits vor der Bestellung darüber zu informieren, welche Positionen im Unternehmen auf welche Hardware angewiesen sind.
Zentrale Komponenten des klassischen Office-PCs
Soll der PC „lediglich“ Office- und E-Mail-Programme ausführen, so gibt es ausreichend leistungsfähige Hardware bereits ab wenigen hundert Euro zu kaufen. Aber auch hier sollten einige Kriterien einkalkuliert werden.
Zwar ist für diesen Typ Rechner keine besonders leistungsstarke CPU notwendig, doch ein gewisses Grundniveau sollte der Prozessor schon mitbringen. Die CPU ist das Herz des Rechners, mit dem alle Befehle und Programme gesteuert werden. Schließlich soll der Rechner im Alltag flüssig reagieren, insbesondere, wenn enge Deadlines eingehalten werden müssen. Da bleibt keine Zeit für einen stotternden Rechner. Insofern empfiehlt sich auch für „einfachere“ Anwendungen mindestens ein schneller Dual-Core, üblich ist mittlerweile eher ein solider Vierkerner.
Eine wichtige Frage beim Kauf des Rechners ist: mit welchen Dateigrößen wird im Alltag gearbeitet? Wer viele Bilddateien oder große Multimediadateien verarbeiten möchte, sollte auf eine große Festplatte von mehr als 1 Terabyte, besser 2 Terabyte, setzen. Wer hingegen weniger Speicher benötigt, jedoch eine gewisse Geschwindigkeit beim Verarbeiten von Programmen voraussetzt, sollte sich den Kauf eines PCs mit einer schnellen SSD von über 240 GB Größe überlegen.
Auch der Arbeitsspeicher ist ein wichtiges Kriterium beim Kauf eines Office-PCs. Für heutige Anwendungen sind mindestens 8 GB RAM Arbeitsspeicher Pflicht. Insbesondere, wenn mehrere Programme parallel ausgeführt werden. Wer mit Schnitt- und Videoverarbeitungsprogrammen arbeitet, braucht heute hingegen mindestens 16 GB RAM, wenn nicht gar 32 GB RAM, um die speicheraufwendigen Applikationen verlässlich ausführen zu können.
Peripherie – Weitere Kriterien beim Kauf eines Office-PCs
Neben obengenannten offensichtlichen Komponenten, gibt es weitere Kriterien, insbesondere bei der Peripherie, die einen guten Office-PC auszeichnen.
Nicht zu vernachlässigen ist der Lautstärkepegel, den ein PC emittiert. Wer täglich stundenlang in einem Raum neben dem Rechner sitzt, wird laute Lüfter und Verarbeitungsgeräusche schnell als lästig und ablenkend empfinden. Im schlimmsten Fall können solche permanenten Geräusche gar Auswirkung auf die psychische Gesundheit haben. Insofern sollte sichergestellt werden, dass der ausgewählte Office-PC leise arbeitet. Insbesondere Lüfter und Festplatte sind klassische Quellen für lästige Geräusche.
Tatsächlich sind so „simple“ Komponenten wie Tastatur und Maus ebenfalls für den Büroalltag wichtig. Wer viel tippt, braucht eine griffige und verlässliche Tastatur, die nicht nach wenigen Wochen auseinanderfällt. Noch heute schwören viele auf die klassische mechanische Tastatur, die eine gewisse Griffigkeit und Verlässlichkeit garantiert. Allerdings können billigere Modelle beim Tippen für lästige Geräusche sorgen, auch hier gibt es leisere Alternativen.
Bei der Maus spielt vor allem die Ergonomie eine Rolle, damit sich keine Krämpfe und Schmerzen im Arbeitsalltag einstellen. Allerdings sollte eine verlässliche Maus auch nicht die 1.000 DPI unterschreiten. Die klassische Frage ist hier: mit Kabel oder doch kabellos? Obwohl die kabellosen Mäuse sich zwischenzeitlich großer Beliebtheit erfreuten, präsentiert sich ihr ständiger Batteriewechsel nicht nur als nervig, sondern ist auch mit zusätzlichen (wenn auch relativ geringen) Kostenfaktoren verbunden.
Im Büro sollte auf ein hochwertiges Display nicht verzichtet werden. Natürlich spielt es hier eine Rolle, ob man auf ein Notebook oder einen Desktop setzt. Wer ein Notebook für den Arbeitsalltag vorzieht, auch weil viele Geschäftsreisen anstehen, sollte ein Modell zwischen 13 und 15 Zoll wählen, weil hier die ideale Mischung zwischen Bildschirmgröße und Kompaktheit gewährleistet ist. Wer viel in hell erleuchteten Räumen sitzt, sollte ebenso als Kriterium einfließen lassen, dass sich die Spiegelung des Displays im Rahmen hält. Im Fall des Desktops ist die Kompaktheit des Displays ein weniger relevantes Kriterium. Wer gerne zwei Programmfenster parallel geöffnet hat, sollte auf ein entsprechend großes Display oder gar zwei Displays setzen. Für spezialisierte Grafikanwendungen können sich gar moderne Curved-Displays sowie die extra-breiten 21:9-Modelle lohnen.
Weniger wichtig: die Grafikkarte
Natürlich sollten alle Komponenten eines modernen Office-PCs eine gewisse Grundqualität und -leistung mitbringen. Doch wer nicht täglich mit Multimediaapplikationen und Grafikprogrammen arbeitet, wird auf eine teure High-End-Grafikkarte verzichten können. Office-Programme oder schlichte Excel-Tabellen benötigen üblicherweise keine aufwendige Grafikhardware. Dennoch sollte auch die Grafikkarte ein gewisses Mindestniveau mitbringen, falls spontan das ein oder andere Video oder die unvorhergesehene Applikation im Büroalltag gestartet werden muss.
Notebook oder Desktop – Warum der Desktop auch heute meist die bessere Option ist
Für Berufsfelder, bei denen Kompaktheit und Portabilität ein wichtiges Kriterium sind, eignet sich natürlich das Notebook ideal. Doch im Büroalltag fernab von Geschäftsreisen empfiehlt sich in den meisten Fällen weiterhin der klassische Desktop-PC. Das liegt sicherlich auch am Preis, da Desktop-Hardware meist günstiger erhältlich ist, als vergleichbare Notebook-Hardware. Insbesondere die wertigen Notebooks von Apple sind für ihren hohen Preispunkt bekannt. Auch die Faktoren Komfort und Leistung sprechen für den Desktop, sofern man an einem stationären Schreibtisch arbeitet.
Wann lohnt sich ein Mac?
Als Alternative zu den klassischen Windows- und Linux-Desktops bietet sich heute noch immer der Apple iMAC an. Die kompakten iMACs sind für ihre hochwertigen Retina-Displays und ihr modernes Design bekannt. Die iMACs stehen wie auch die Apple-Notebooks für eine sichere Architektur, Zuverlässigkeit und minimalistische sowie dennoch leistungsfähige Anwendungen. Neben den limitierten Individualisierungsoptionen der Hardware und der Abhängigkeit von Apple-Software ist hier jedoch der Preis negativ anzusprechen: so kann ein iMAC gut und gerne das zwei- bis dreifache eines vergleichbar leistungsfähigen traditionellen Desktops kosten. Dennoch schwören insbesondere in der Medienbranche – ob für Office-Programme, in der Videoverarbeitung oder bei Grafikanwendungen – viele Unternehmen auf Apples Hardware.
Welche Software ist für das Büro zu empfehlen?
Nicht vernachlässigt werden darf die Wahl des Betriebssystems. Auch heute ist Microsofts Windows am meisten verbreitet und gilt damit als Standard für Unternehmen. Wichtig ist hierbei, auf eine aktuelle regelmäßig aktualisierte Windows-Edition sowie eine Pro-Version zu setzen, die für den professionellen Anwendungsbereich optimiert ist. Bei einigen Unternehmen, insbesondere jenen, die ein hohes Augenmerk auf Sicherheit und Privatsphäre richten, kann es sinnvoll sein, auf Linux zu setzen. Apple stellt natürlich sein ganz eigenes Betriebssystem für die eigene Hardware zur Verfügung.
Neben dem Betriebssystem gehört auf einen modernen Office-Rechner natürlich eine leistungsfähige Office-Suite, ob Microsoft Office oder das kostenlose Open-Source-Programm Open Office, die beide moderne Word-, Excel- und Powerpoint-Dokumente verarbeiten können. Die restliche relevante Software ist vom Spezialisierungsbereich des Unternehmens abhängig.
Fazit – Bürocomputer kaufen
Obwohl im Normalfall ein Office-PC für wenige hundert Euro ausreichen kann, ist die Auswahl der richtigen Hardware fundamental vom Anwendungsbereich abhängig. Gerade Unternehmen mit verschiedensten Aufgabenbereichen sollten sich genau anschauen, auf welche Hardware welcher Mitarbeiter angewiesen ist. Ein moderner Office-PC ist vor allem schnell, zuverlässig und leise.
Wer viel mit leistungsintensiven Multimedia-Programmen arbeitet, sollte neben der CPU beim Kauf auch auf ausreichend Arbeitsspeicher, eine große sowie schnelle Festplattenlösung und eine leistungsfähige Grafikkarte achten. Üblicherweise ist der klassische Windows-Desktop die Go-to-Hardware für Büroeinsätze, auch dank der gängigen Software und Dateiformate. Wer vor allem im Medienbereich arbeitet, sollte auf die in dieser Branche beliebten aber doch teuren Geräte von Apple einen genauen Blick werfen.
Sie haben Fragen zum Beitrag oder möchten ihr Büro noch effektiver gestalten?
Kontaktieren Sie unser Team der Büroplanung in dem Sie das Formular unten nutzen oder uns anrufen:
beratung@bueromoebel-experte.de
+49 351 41887057
Stephan Forstmann stammt ursprünglich aus dem schönen Dresden und ist seit 2009 ein fester Bestandteil im Redaktionsteam von Büromöbel Experte. Stephan arbeitet seit 2013 im Home-Office und ist seitdem zu einem Experten auf diesem Feld geworden. Er gibt seine Erfahrungen, Tipps und Best-Practices in Form von Tutorials und Artikeln im Ratgeber von Büromöbel Experte weiter. Neben dem Thema Home-Office beschäftigt er sich täglich mit dem Thema gesunde Büroarbeit und Ergonomie.
So arbeitet er im Home Office: Stephan arbeitet an einem höhenverstellbaren Schreibtisch mit zwei Monitoren. Statt eines Desktop-PCs nutzt er einen Laptop mit einer Docking Station. Da er Kabel auf dem Schreibtisch hasst, nutzt er kabellose Eingabegeräte in seinem Home Office.
Stephan ist zudem auch als Berufsfotograf tätig und gibt neben Fotokursen auch auf seinem privaten Blog viele Tipps für Fotografie-Anfänger und fortgeschrittene Fotografen weiter