In fast jedem Büro gibt es sie und immer gelingt es ihnen, sich auf den Lorbeeren und dem Tatendrang anderer auszuruhen: Faule Mitarbeiter. Sie schieben anderen die Arbeit zu, kommen immer irgendwie durch und sind meist beim Chef noch die Lieblinge, weil sie sich immer auf Kosten der anderen gut präsentieren. Das belastet die Arbeitsatmosphäre und sorgt dafür, dass andere sich ausgenutzt fühlen und nicht wissen, was sie gegen faule Mitarbeiter tun können.
Wie umgehen mit faulen Kollegen?
Niemand muss hinnehmen, dass er mehr arbeitet und womöglich noch die Arbeit anderer macht, weil Kollegen sich immer erfolgreich vor der Arbeit drücken. Um jedoch das Arbeitsklima nicht zu belasten und am Ende als Neider dazustehen, sollte man einige Punkte beachten.
Bevor man aktiv wird und das Problem anspricht, hilft es, die Situation zunächst an einigen Beispielen konkreter zu beobachten und sich der Ursachen dafür bewusst zu sein. Dies ermöglicht es, das Thema sachlich zu kommunizieren und im nächsten Schritt dagegen anzugehen. Denn jeder Mensch hat Ursachen für sein Verhalten und oft kann man Kompromisse und Lösungen in guten Gesprächen und mit Verständnis füreinander finden. So auch mit faulen Kollegen.
Fauler Mitarbeiter – jeder Typ ist anders
Die Gründe für die vermeintliche Faulheit von Kollegen beruhen auf verschiedenen Ursachen. Faule Kollegen unterscheiden sich in ihrer Arbeitsweise und ihrem Verhalten gegenüber anderen. In einem ersten Schritt sollte man den Kollegen beobachten und herausfinden, worin sich die Faulheit begründet und, was die Auslöser für diese sein können. Fünf Typen von Kollegen lassen sich unterscheiden.
Faule Mitarbeiter – Typ 1: Immer unter Strom
Diese Kollegen sind immer gestresst und scheinen ständig am eigenen Limit zu handeln. Das führt dazu, dass sie keine anfallenden Arbeiten mehr übernehmen können. Diese Art Kollegen haben einfach und sichtlich keine Kapazitäten mehr, meint man. Dabei reißen sich gerade diese Menschen nicht unbedingt ein Bein für andere und die gemeinsame Arbeit aus, sondern setzen dafür umso mehr auf Eigeninitiierung und den Eindruck zu vermitteln, bereits überlastet zu sein. Man erkennt sie am besten an solchen Sätzen, wie „Ist das wieder ein voller Tag heute“ und anderen Klageliedern, die ihren Stress aufzeigen und deutlich machen, dass sie keine Ressource mehr darstellen und die Arbeit an andere vergeben werden muss.
Faule Mitarbeiter – Typ 2: Verweigerungstaktik
Diese Kollegen haben ein Talent, was viele nicht haben: Sie können immer und zu allem Nein sagen. So halten sie stets zu viel Arbeit von sich fern und ganz nebenbei gelingt es ihnen, dass besonders die unangenehmen Aufgaben stets bei anderen auf dem Schreibtisch landen. Dabei fallen sie durch ihre verheerende Freundlichkeit auf und kontern mit Sätzen, wie: „Ich würde gerne aushelfen, aber leider habe ich bereits soviel zu tun, dass es mir im Moment unmöglich ist.“ So gelingt es diesem Typ fauler Kollege stets jemand anderem die unerwünschte Aufgabe unterzujubeln.
Faule Mitarbeiter – Typ 3: Simpel und einfältig
Diese Kollegen stellen sich meist auf dumm, denn die vorgetäuschte Ahnungslosigkeit sorgt für deutlich weniger Stress und Arbeit im Büro. Die ausgestrahlte Ruhe und langsame Arbeitsweise sorgen ganz nebenbei dafür, dass der Chef schnelle und wichtige Projekte lieber den schnellen und tüchtigen Kollegen gibt. Diese wirken nämlich eher so, dass man ihnen die Aufgaben zutrauen kann, als Kollegen, die auf einfältig und dumm schalten. Der Typ 3 gehört nicht gerade zu den Vorzeigemitarbeitenden des Chefs, schafft es aber, sich ein angenehmes und ruhiges Leben im Büroalltag zu gestalten.
Faule Mitarbeiter – Typ 4: Verpeilt und unorganisiert
Der Typ 4 unter den faulen Kollegen ist die ganze Woche über nicht zu sehen, da er in seinem Projekt versunken scheint, nur ab und zu wirbelt dieser durchs Büro. Kurz vor einem Abgabetermin oder zum Ende eines Projektes, taucht er dann auf und bittet die anderen um Hilfe, das Ergebnis noch zu retten. Erst kurz vor Toresschluss offenbaren diese Kollegen, dass sie ohne Hilfe nicht zum Abschluss kommen. Dabei berechnet diese Art von Kollegen von Anfang an, wie das Vorgehen gelingt und setzt dabei auf den guten Zusammenhalt im restlichen Team.
So lassen verpeilte Kollegen zunächst einmal etwas Zeit verrinnen und warten dann auf den letzten Moment, um andere um Hilfe zu bitten und setzen dabei auf die Gunst der Stunde und die Eigenart der Kollegen, die sowieso nicht Nein sagen können.
Faule Mitarbeiter – Typ 5: Verplant
Diese Kollegen bringen ihr privates und berufliches Leben einfach nicht auf einen Nenner. So sind genau zu unangenehmen beruflichen Terminen die Kinder krank oder es steht ein anderer Grund an, unbedingt frei haben zu müssen. Immer gelingt es, Terminen und Dienstreisen oder lästigen Kundenkonferenzen aus dem Weg zu gehen und die Arbeit anderen zuzuschieben. Dabei wird gerne auf die Tränendrüse gedrückt, wie einmalig und wichtig die privaten Ereignisse doch sind, um das nötige Verständnis für sich zu gewinnen.
Was kann man gegen faule Mitarbeiter unternehmen?
Es gibt immer Ausnahmesituationen, in denen Kollegen sich untereinander helfen und füreinander einstehen. Dabei sollte aber eines klar sein: Man darf sich nicht ausnutzen lassen! Denn spätestens, wenn das eigene Wohlbefinden und die Lust an der Arbeit darunter leiden, dann muss man dringend und schnell handeln.
Schritt 1: Tatsachen und Beispiele dokumentieren
Manchmal kommt es einem nur so vor, ausgenutzt zu werden, weil man selbst unzufrieden oder überlastet ist. Aus diesem Grund ist es hilfreich, solche Situationen zu beobachten und zu dokumentieren. Das erleichtert auch später die eigene Argumentation. Eine sachliche Dokumentation bringt Beispielsituationen und letztlich die notwendigen Beweise, um das Thema sachlich anzusprechen.
Schritt 2: Situation ansprechen
Verschiedene Beispiele zeigen klar auf, dass der Kollege regelmäßig Arbeit anderen zuschiebt, um diese selbst nicht machen zu müssen. Sobald dies der Fall ist, gilt es, den Kollegen anzusprechen und nach den Gründen für sein Verhalten zu fragen. Nicht immer handelt der faule Kollege aus böser Absicht, sondern kann etwas vielleicht nicht oder bemerkt das eigene Verhalten und dessen Wirkung selbst nicht. Auch persönliche Gründe könnten vorliegen, für die man gemeinsam Lösungen finden kann, um gemeinsam aus dem Motivationstief zu kommen.
Schritt 3: Lernen, Nein zu sagen
Stellt sich in dem Gespräch mit dem Kollegen heraus, dass dieser grundsätzlich aus Lustlosigkeit anderen die Arbeit zuschiebt, so muss die Hilfsbereitschaft ein Ende haben. Hier gilt es, dem Kollegen klar die eigenen Grenzen aufzuzeigen und Nein zu sagen. Dabei muss man konsequent bleiben. Wem dies schwer fällt, kann auch eine Begründung dafür abgeben. Diese kann die eigene Auslastung sein, aber auch ein Hinweis, dass der Kollege es unter anderen Umständen vielleicht auch selbst erledigen kann. Etwa in einem solchen Fall, wo Kollegen tagsüber immer wieder an der Kaffeemaschine stehen, anstatt ihrer Aufgabe nachzugehen oder sich permanent in Raucherpausen begeben.
Schritt 4: Was Teammitglieder tun können
Wenn sich am Verhalten des faulen Kollegen nichts ändert, muss man sich Hilfe beim Chef holen. Allerdings führt dies oft zu einer Vergiftung der Team-Atmosphäre und sollte der letzte Schritt sein. Alternative Anlaufstellen können der Betriebsrat oder Kollegen sein, die einen guten Kontakt zu den „Low Performern“ haben. Allerdings sollte man sich nicht zu viel erhoffen, da arbeitsrechtlich kaum Konsequenzen drohen und letztlich nur der Chef disziplinarisch eingreifen kann.
Schritt 5: Den Chef einschalten
Vielleicht gelingt es dem Chef, faule Mitarbeiter zu motivieren und in einem persönlichen Gespräch die Missstände im Team anzusprechen. Vielleicht lässt sich in einem Personalgespräch eine gemeinsame Lösung finden, oder ein alternativer Aufgabenbereich, der den Kollegen motiviert, sich wieder aktiver ins Team einzubringen. Ändert sich nach der gemeinsamen Vereinbarung eines Handlungsplanes nichts, so obliegt es dem Chef, die rote Karte zu zeigen. Personalpolitische Instrumente, wie eine Abmahnung, können vor einer Kündigung ein letzter Warnschuss sein. Oftmals ändern die Kollegen danach jedoch freiwillig ihre Arbeitsweise oder bewerben sich in einem anderen Unternehmen.
Mitarbeitende stärker in die Verantwortung einbinden
Je mehr Verantwortung man den Mitarbeitenden überträgt, umso stärker können sich diese damit identifizieren. Oft helfen schon Wertschätzung und die Berücksichtigung von Stärken und Schwächen, dass alle im Team motiviert sind und mit Ehrgeiz und Motivation ihren Aufgaben nachgehen, da sie sich als Experten im Team für diese fühlen und um ihren wertvollen Beitrag für das gemeinsame Ganze wissen. Eine offene und vertrauensvolle Kommunikation sowie eine konstruktive Feedback-Kultur sind ebenfalls gute Hilfsmittel, damit alle Teammitglieder gleich berechtigt sind und Konflikte kommuniziert und gelöst werden.
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