Kabelmanagement – Kabel verstecken am Schreibtisch: An PC oder Laptop können durchaus fünf bis zehn Kabel eingesteckt sein. Ohne sorgfältiges Kabelmanagement kann sich dann schnell ein Kabelsalat entwickeln, der kaum noch beherrschbar ist.
Daher wollen wir Ihnen heute als Büromöbel Experten einige Tipps geben, wie Sie mit gezieltem Kabelmanagement dem Chaos am Bürotisch begegnen und einige Lösungen für die Störenden Kabel am Schreibtisch vorstellen. Wir erklären Ihnen auch, wie Sie den Kabelsalat am Schreibtisch bereits im Vorfeld minimieren können.
Kabelmanagement Tipps für den Schreibtisch
Beim Kabelmanagement gilt: Kurze Kabel sind besser als lange. Es ist üblich, dass viele Geräte in unserem Büro mit fertig konfektionierten Kabeln verbunden werden, die in verschiedenen Längen im Fachhandel erhältlich sind. Beachten Sie jedoch, dass die bereits vom Hersteller der Geräte mitgelieferten Anschlusskabel nicht gekürzt werden können.
Wenn Sie für das Kabelmanagement nur Kabel in den benötigten Längen anschaffen, tun Sie sich selbst einen großen Gefallen. Durch jedes eingesparte Meter an Kabel verringern Sie nicht nur den Anschaffungspreis, sondern vermeiden auch unordentlichen Kabelsalat.
Anschlusspunkte auf kurzem Weg verbessern das Kabelmanagement: Wenn wir einen Büroarbeitsplatz einrichten, entwickeln wir vorher immer ein mehr oder weniger umfangreiches Konzept. Dieses sollte nicht nur die benötigten Geräte, sondern auch deren Versorgungspunkte enthalten.
Es erfordert nur einen geringen Aufwand, bereits im Vorfeld die benötigte Anzahl an Schukosteckdosen, Daten- und Telefondosen sowie anderen Verknüpfungen für das Kabelmanagement einzuplanen. Dadurch wird vermieden, dass jedes einzelne Kabel einzeln durch den Raum verlegt werden muss, und somit die Gefahr eines unkontrollierten Kabelsalats verringert.
Kabelmanagement Varianten – Möglichkeiten, Kabel zu ordnen
Folgende Varianten für das Kabelmanagement gibt es:
- Kabelkanäle
- Ringartiges Bündeln mit Kabelbindern
- Kabelbaum mit Kabelbindern
- Kabelbaum mit einem Kabelschlauch
- Kabelverlegung im Sockelleistenkanal
- Kabelverlegung im Aufbodenkanal / Kabelbrücke
- Unterflurdosen und –auslässe
Kabelkanäle
Eine in vielen Größen verfügbare Variante sind Kabelkanäle. Sie können aus Kunststoff bestehen und nennen sich dann Leitungsführungskanal. Sie können an der Wand hinter dem Schreibtisch oder auch an seiner Unterseite montiert werden. In ihnen lässt sich das Kabelmanagement sehr gut umsetzen, weil lange Kabel auch in Schleife verlegt werden können.
Noch komfortabler sind Brüstungskanäle, die aus Kunststoff oder lackiertem Stahlblech bestehen. Ihr Installationsort ist die Wandhöhe unter den Fensterbrettern. So lassen sich auch umfangreichere Verkabelungen zwischen mehreren Arbeitsplätzen herstellen. Brüstungskanäle bieten den meisten Rauminhalt für Kabel, und sie können auch mit zum System gehörigen Steckdosen sowie Leergeräteträgern für andere Komponenten bestückt werden.
Kabelmanagement bei höhenverstellbaren Schreibtischen
Bei höhenverstellbaren Bürotischen gilt es nicht nur, das Kabelmanagement durch eine der genannten Installations- oder Bündelungsmethoden umzusetzen, um Ordnung und eine ordentliche Ansichtsgüte zu erzielen.
Vielmehr besteht die Verkabelung aus einem feststehenden und einem beweglichen Teil. Feststehend bedeutet, dass alle Verkabelungen zwischen den einzelnen Geräten unter der Tischplatte durch Kanäle, Kabelbinder oder Kabelschläuche erfolgt. Der bewegliche Teil umfasst alle Kabel, die vom Fußboden, der Raumdecke oder der Wand zum Schreibtisch geführt werden. Sie müssen jede beliebige Veränderung der Tischhöhe mitverfolgen können. Dazu eignen sich hervorragend spezielle Kabelspiralen.
Ihre Endpunkte bestehen aus Konsolen, die sowohl an der Unterseite des Schreibtisches als auch am zuführenden Ort aufgeschraubt werden. Innerhalb einer solchen Kabelspirale werden die Kabel lose geführt, und sie verbleiben auch bei Schlaufenbildung durch Absenken des Tisches innerhalb der Spirale.
Kabel an Schreibtischunterseiten simpel und schnell verlegt
Zum Lieferumfang mancher Schreibtische gehört ein Kabelträgersystem oder es kann optional mitbestellt werden. Dies ist meist entweder ein U-förmiger, offener Kanal oder es besteht aus mehreren Einhängebügeln.
Beide Systeme werden ebenfalls an der Tischunterseite angeschraubt. Für ein Kabelmanagement an Bürotischen, deren Kabel außerhalb der Reich- und Trittweite sind, ist dies eine schnelle und einfache Lösung. Da die Kabel jedoch lose liegen, besteht immer die Gefahr, dass sie herausfallen oder versehentlich herausgerissen werden können.
Ringartiges Bündeln mit Kabelbindern
Viele denken, dass Kabelbinder im Kabelmanagement die beste Lösung sind. Es ist zwar einfach, alle benötigten Kabel zu einem Ring zusammenzuwickeln und mit Kabelbindern zu fixieren. Die Schwierigkeiten beginnen aber, wenn eines dieser Kabel wieder entfernt werden muss, zum Beispiel wenn ein Gerät an einen anderen Ort versetzt werden soll.
Für diese Befestigungsart gilt also die Überlegung, dass nur alle Kabel in einem gemeinsamen Ring gebündelt werden, die über einen langen Zeitraum auch dort verbleiben können.
Kabelbaum mit Kabelbindern
Bei dieser Kabelmanagement-Bündelungsart liegen alle vorhandenen Kabel parallel nebeneinander, und sie werden in gleichmäßigen Abständen von maximal 20 Zentimetern mit Kabelbindern umbündelt. Diese Variante hat den Vorteil, dass jedes Kabel an der Stelle aus dem Bündel ausgeschwenkt werden kann, wo es benötigt wird.
Ansonsten gilt für diese Variante das Gleiche bezüglich der Langfristigkeit gemeinsamer Bündelung.
Kabelbaum mit einem Kabelschlauch
Der Fachhandel für´s Kabelmanagement bietet für die gemeinsame Verlegung mehrerer flexibler Kabel sogenannte Kabelschläuche an. Sie bestehen aus Kunststoff und sind in zwei verschiedenen Arten erhältlich. Dies sind einerseits Spiralschläuche die, wie es ihr Name schon sagt, spiralförmig um die zum Kabelbaum sortierten Kabel gewickelt werden. Diese Spiralschläuche werden auch oft als Kabelspiralen bezeichnet.
Zum Entfernen eines Kabels muss jedoch der gesamte Spiralschlauch wieder abgewickelt werden. Andererseits gibt es aber auch professionelle Kabelschläuche mit Klickverschlüssen in regelmäßigen Abständen. Sie ermöglichen das teilweise Wiederöffnen, wenn ein Kabel entfernt werden soll.
Ein großer Vorteil ist, dass diese Spiralschläuche sehr günstig sind.
Kabelverlegung im Sockelleistenkanal
Es gibt mehrere Hersteller, die über den Elektrofachhandel, das Internet oder auch gut sortierte Baumärkte Sockelleistenkanäle anbieten. Dies sind Kunststoffkanäle mit abnehmbarem Oberteil, die anstelle der Fußleiste verlegt werden. Zu ihnen gibt es außerdem Geräteträger mit Schukosteckdosen oder Leergehäuse, die nach Erfordernis mit Daten- und Telefondosen oder anderen Komponenten bestückt werden können.
Sind solche Sockelleistenkanäle bereits bei ihrer Installation ausreichend groß dimensioniert worden, können in ihnen auch ansonsten lose hängende Anschlusskabel untergebracht werden. Ein weiterer Vorteil dieser Installationsart besteht darin, dass die Verkabelung jederzeit zugänglich und veränderbar ist, was das Kabelmanagement besonders erleichtert.
Kabelverlegung im Aufbodenkanal / Kabelbrücke
Nicht immer lässt es sich vermeiden, dass lose Kabelverlegungen die Laufwege frequentieren. Dies sind beispielsweise Türdurchgänge oder die Zuführung zu einem mittig im Raum platzierten Bürotisch. Hier ist die Stolpergefahr sowie die Gefahr der Beschädigung der Kabel besonders hoch.
Abhilfe bietet ein Aufbodenkanal (Kabelbrücke), der ebenfalls im Elektrofachhandel, Internet und/oder gut sortierten Baumarkt erhältlich ist. Auch er besteht aus einem Unter- und einem abnehmbaren, trittsicheren Oberteil. Dieses besteht aus Kunststoff, Aluminium oder Edelstahl. Der Aufbodenkanal kann sichtbar oder beispielsweise unter textiler Auslegware verlegt werden. Er bietet ebenfalls den Vorteil der jederzeitigen Zugänglichkeit und Auswechselbarkeit der verlegten Kabel.
Unterflurdosen und –auslässe
Nicht überall umsetzbar, aber funktionell sind Unterflursysteme, die in der Rohbauphase oder nachträglich im Hohlraumfußboden installiert werden. Sie enthalten Kanäle, meist aus verzinktem Stahlblech sowie Geräteträger mit Schukosteckdosen, freien Bestückungsmöglichkeiten und/oder Kabelauslässen. Mit ihnen lässt sich jedes Versorgungskabel dorthin bringen, wo es benötigt wird.
Kabelsalat kann gefährlich werden
Jedes Kabel ist an seinen Enden auf eine bestimmte Weise fixiert, sei es an der Steckdose, einer Buchse oder einer Kabeldurchführung. Liegt es zwischen diesen Verbindungspunkten lose als Schlaufe, stellt es eine permanente Stolpergefahr dar. Befindet es sich auf den gängigen Laufwegen, kann sein Kabelmantel beschädigt werden. Stromschläge bei einem Starkstromkabel und Defekte an Geräten durch Kurzschluss in einem Schwachstrom- oder Datenkabel sind dabei keine Seltenheit.
Die von Schlaufenbildung ausgehenden Gefahren sind aber auch an wenig frequentierten Orten im Raum vorhanden. Bereits das Öffnen des Fensters hinter dem Bürotisch kann ausreichen, um mit dem Fuß in eine solche Schlaufe einzufädeln. Das wird erst spürbar, wenn die Tastatur oder die Büroleuchte mitgezogen wird und plötzlich krachend auf dem Boden liegt.
Kabelsalat raubt uns wertvolle Zeit
Bürotechnik ist transportabel, und deshalb wechseln Drucker und Router, Ladegeräte und Netzteile häufig ihren Standort. Hat sich aus dem Kabelsalat mittlerweile ein heilloses Durcheinander entwickelt, fällt das Entwirren schwer. So manches Kabel muss sogar aus seiner Anschlussbuchse gezogen werden, um es von den anderen zu entknoten. Sind die Knoten beseitigt, folgt die Ernüchterung. Welches Kabel steckte in welcher Buchse? Frust und Fehlschaltungen sind dann oftmals unvermeidbar.
Kabelsalat lenkt uns ab
Ein geordneter Arbeitsplatz wirkt einladend, und es macht Freude, an ihm zu arbeiten. Liegen jedoch Netzteile und andere Verkabelungen wirr auf dem Bürotisch herum, beschäftigen wir uns gedanklich schon mit dem Entwirren. Wie schnell rutscht der USB-Stick unter diesen Kabelsalat. Wir suchen ihn und müssen überlegen, wo wir ihn zuletzt verwendet haben. Eigentlich wollten wir uns unserer Arbeit widmen, aber nun sind unsere Gedankengänge auf das eigentlich Vermeidbare gerichtet.
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Stephan Forstmann stammt ursprünglich aus dem schönen Dresden und ist seit 2009 ein fester Bestandteil im Redaktionsteam von Büromöbel Experte. Stephan arbeitet seit 2013 im Home-Office und ist seitdem zu einem Experten auf diesem Feld geworden. Er gibt seine Erfahrungen, Tipps und Best-Practices in Form von Tutorials und Artikeln im Ratgeber von Büromöbel Experte weiter. Neben dem Thema Home-Office beschäftigt er sich täglich mit dem Thema gesunde Büroarbeit und Ergonomie.
So arbeitet er im Home Office: Stephan arbeitet an einem höhenverstellbaren Schreibtisch mit zwei Monitoren. Statt eines Desktop-PCs nutzt er einen Laptop mit einer Docking Station. Da er Kabel auf dem Schreibtisch hasst, nutzt er kabellose Eingabegeräte in seinem Home Office.
Stephan ist zudem auch als Berufsfotograf tätig und gibt neben Fotokursen auch auf seinem privaten Blog viele Tipps für Fotografie-Anfänger und fortgeschrittene Fotografen weiter