In der Freizeit kochen wir gerne gemeinsam mit der Familie oder mit Freunden. Dabei steht nicht im Vordergrund, schlichtweg die Arbeit zu teilen, damit jeder einzelne möglichst wenig zu tun hat. Vielmehr geht es darum, miteinander Zeit zu verbringen und gemeinsam etwas Neues zu erschaffen. Das macht Spaß und fördert den Zusammenhalt. Warum sollte man das nicht auch auf der Arbeit machen? Wir gehen zwar gemeinsam mit den Kollegen in die Kantine, doch der Austausch wäre noch intensiver, wenn Sie regelmäßig miteinander kochen würden. In diesem Artikel stellen wir Ihnen die Gründe vor, die für das gemeinsame Kochen sprechen. Außerdem zeigen wir Ihnen, welche Auswirkungen auf das Klima des Teams entstehen.
Wie kann sich gemeinsames Kochen auf die Mitarbeiter auswirken?
Eine Studie der Berliner Humboldt Universität hat das gemeinsame Kochen im privaten Umfeld untersucht. Dabei belegten die Forscher, dass durch das gemeinsame Zubereiten und Essen von Nahrungsmitteln negative Emotionen anderer Menschen intensiver wahrgenommen werden. Sie lernen sich also gegenseitig gut kennen. Die Kollegen besser zu verstehen und zu wissen, wie andere ticken, ist insbesondere für Arbeiten wichtig, bei denen Sie in Teams zusammenarbeiten.
Wenn sich das gemeinsame Kochen positiv auf die Gruppendynamik und den Zusammenhalt im Privatleben auswirkt, müsste es eigentlich im Berufsalltag die gleichen Effekte haben. Das ist zumindest das, was wir uns vorstellen. Eine Studie hat dies bestätigt. Der Wissenschaftler Kevin Kniffin von der Cornell University hat die Leistungsbereitschaft und die Kooperativität von rund 250 Probanden mit dem gemeinsamen Kochen in einen Zusammenhang gesetzt. Konkret ging es um Feuerwehrleute aus den USA, die die Leistung der Gruppe, die Kooperationsbereitschaft und die Zufriedenheit im Arbeitsumfeld bewerten mussten. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass das gemeinsame Kochen in dieser Branche weit verbreitet ist. Die Mehrheit gab an, dass auf der jeweiligen Wache an mindestens vier von fünf Tagen gemeinsam gekocht werde. Die Befragung stellte heraus, dass sich die Gruppen, die gemeinsam kochen, als leistungsfähiger und kooperativer bewertet haben. Bei den Probanden handelte es sich zu 97 Prozent um Männer.
Als Resümee lässt sich festhalten: Das gemeinsame Kochen fördert offenbar den Zusammenhalt der Mitarbeiter. Das ist gerade für den Beruf des Feuerwehrmanns von grundlegender Bedeutung. Hier ist das Zusammenarbeiten von elementarer Bedeutung.
Worauf sollte beim gemeinsamen Kochen geachtet werden?
Das gemeinsame Kochen in der Firma kann zu einem festen Ritual werden. Doch dabei sollte eine Sache im Vordergrund stehen: der Spaß an der Sache. Die Kollegen und sollten sich wohlfühlen und frei entscheiden, ob sie sich beteiligen möchten oder nicht. Es soll nicht der Zwang entstehen, dass alle beim gemeinsamen Koch mitmachen müssen. Wenn jemand nicht teilnehmen möchte, muss das nämlich nicht zwangsläufig etwas mit der Einstellung zur Gruppe zu tun haben. Es gibt viele andere Gründe, wieso die Kollegen eine Mittagspause anders gestalten möchten.
Dennoch sollte es einen genauen Plan geben, wann welcher Mitarbeiter die Aufgabe hat, das Kochen zu übernehmen. Hier sollten Führungskräfte gleich auf mehrere Dinge achten: Zunächst einmal macht es aus betriebswirtschaftlichen Gründen keinen Sinn, wenn die gesamte Abteilung mit der Zubereitung der Speisen beschäftigt ist. Die Aufgabe sollte stets an einen oder zwei Mitarbeiter koordiniert werden. Freitags könnte die Planung anders aussehen. An diesem Tag könnte das Kochen in den Nachmittag verlegt werden. Es würde im Idealfall langsam in den Feierabend ausklingen, sodass mehr Mitarbeiter die Möglichkeit haben, sich aktiv einbringen zu können.
In manchen Betrieben trägt ein Mitarbeiter die vollen Kosten für den jeweiligen Einkauf, aus dem er das Essen zubereitet. Dafür braucht er dann so nichts mehr zu bezahlen, bis er wieder an der Reihe ist. Das kann unter Umständen zu einer unfairen Verteilung führen. Sinnvoller ist es, wenn es ein gemeinsames Budget gibt, in das jeder an dem Tag einzahlt, an dem er mit seinen Kollegen gemeinsam essen möchte. Ausgehend von diesem Betrag können die Rationen gekauft werden.
Können Vorgesetzte das Kochen verbieten?
Grundsätzlich kann ein Vorgesetzter das Kochen in der Pausenzeit nicht verbieten. Wenn es die Küche technisch zulässt, ist es möglich, die Infrastruktur in den Pausen auch auszunutzen. Damit kommen wir gleich zum nächsten wichtigen Thema, nämlich den Pausen. Wie Arbeitnehmer ihre Mittagspause gestalten, ist für den Arbeitgeber nicht relevant. Darauf kann er keinen Einfluss nehmen. Es ist gestattet, die Pause in den Räumen des Unternehmens zu verbringen. Alternativ können die Arbeitnehmer ins Freie oder in ein Restaurant gehen. Doch sie müssen die Pausenzeit einhalten.
Für das gemeinsame Kochen gilt also, dass das Zubereiten und Essen der Speisen nicht länger dauern darf als die im Vertrags festgelegte Pausenzeit. Doch hier hat der Arbeitgeber einen Spielraum. Wenn er das gemeinsame Kochen schätzt und für wertvoll erachtet, kann er durchaus tolerieren, dass der Mitarbeiter, der für das Kochen zuständig ist, seine Pausenzeit überschreitet. Eine derartige Wertschätzung erfahren die Mitarbeiter gerne. Allerdings sollte darauf geachtet werden, dass sich die Mitarbeiter beim Erfüllen dieser Aufgabe abwechseln und dass sie das großzügige Bemessen der Pause nicht ausnutzen. Damit kommen alle in regelmäßigen Abständen in den Genuss des Vorteils, was ihn wieder ein wenig relativiert.
Einschreiten kann der Arbeitgeber, wenn durch das intensive Nutzen der Pausenräume beziehungsweise Küche die Sauberkeit und die Ordnung leiden. Grundsätzlich gilt auch in diesem Fall, dass alle Geräte und Utensilien, die verwendet wurden, wieder so zu hinterlassen sind, wie sie vorgefunden wurden.
Welche Gerichte sind besonders beliebt?
Die Mitarbeiter sollten ein Repertoire an Gerichten ausarbeiten, die sie gerne essen und die vor allem einfach zuzubereiten sind. Das gilt für viele Nudelgerichte. Dabei spielt die Zubereitungszeit keine entscheidende Rolle. Beispielsweise Eintöpfe, die zwei Stunden oder länger köcheln, können zunächst angesetzt werden. Danach kann sich der Mitarbeiter wieder an seinen Arbeitsplatz begeben und weiter seinen Aufgaben nachgehen. Gleiches gilt für Aufläufe, die einige Zeit im Backofen bleiben, bis sie serviert werden.
Beim Kochen in der Arbeit sollte auf die Vorlieben der Kollegen Rücksicht genommen werden. Isst jemand kein Fleisch, sollte das ebenso in die Planung einfließen, wie die Frage, ob es eine Lebensmittelunverträglichkeit gibt. Diese Besonderheiten sollten sich allerdings nach kurzer Zeit herumgesprochen haben.
Wenn Sie mit Ihren Kollegen selber kochen, kann es nicht schaden, darauf zu achten, dass die Mahlzeiten ausgewogen sind. Das bleibt manchmal beim Angebot von Kantinen auf der Strecke. Bei der Auswahl der Gerichte haben die Mitarbeiter, die selber kochen, einen weiteren Vorteil gegenüber einer Kantine: Sie sind flexibler. Sind die Temperaturen an einem Tag doch kühler als erwartet, kann ein Eintopf oder eine Suppe gekocht werden. Ist es an einem Tag hingegen besonders heiß, können die Mitarbeiter schnell und mich wenig Aufwand einen gesunden und frischen Salat zubereiten.
Fazit: Darum ist es sinnvoll, mit den Kollegen zu kochen
Frisches Essen für die Mittagspause zu kochen, hat mehrere Vorteile: Es spart den Geldbeutel, fördert den Zusammenhalt und macht Spaß. Wenn der Vorgesetzte diese Tätigkeit im Rahmen seiner Möglichkeiten wohlwollend fördert, beispielsweise indem er zusätzliche Küchengeräte zur Verfügung stellt, den Einkauf finanziell unterstützt oder die Mittagspausen erweitert, ergibt sich für die Mitarbeiter eine gute Lage. Der Vorgesetzte schätzt die Einsatzbereitschaft seiner Kollegen. In diesem Fall sollten Sie selbstredend auch dem Chef anbieten, am gemeinsamen Kochen teilzunehmen.
Allerdings ist es manchmal schwer, einen derartigen neuen Vorschlag im Unternehmen oder in einer Abteilung zu platzieren, denn es wollen sich nicht alle beteiligen. Möchten Sie das gemeinsame Kochen in Ihrer Firma etablieren, sollten Sie den Nutzen herausstellen, den es für die Firma hat und die Kollegen um Unterstützung bitten. Recherchieren sie gut zu dem Thema, damit Sie die wissenschaftlichen Erkenntnisse gut darstellen können. Sicherlich wird es gerade in der Anfangsphase schwer werden, mit dem Vorschlag die gesamte Belegschaft zu begeistern. Doch mit der Zeit werden sich sicherlich immer mehr Kollegen anschließen.
Paul befasst sich als Geschäftsführer und NewWork Enthusiast bei Büromöbel Experte täglich mit allen Aspekten der Büroeinrichtung und besitzt neben Expertise in der Gestaltung von Arbeitsplätzen über 15 Jahre Erfahrung in der Büromöbel Branche.