Wenn im Büro die Luft schlecht ist, dann sind luftreinigende Pflanzen die richtige und einfache Lösung. Die NASA hat in einer Studie herausgefunden, dass eine ausreichende Luftreinigungswirkung mit einer Pflanze pro 9 m² erreicht werden kann. Dazu hat sie eine Liste von luftreinigenden Pflanzen aufgestellt, welche auch sehr gut mit wenig Sonnenlicht zurechtkommen und somit ideal für das Büro geeignet sind. Wir stellen euch hier unsere Top 5 der luftreinigenden Pflanzen vor.
Luftreinigende Pflanzen
Dracaena
Immer sehr gut erweisen sich die Dracaena, oder auch Drachenbäume. Diese gibt es in verschiedenen Arten. Drachenbäume sind im engeren botanischen Sinne gar keine Bäume, da sie ein atypisches Dickenwachstum aufweisen. Erstaunlich, dass diese großen Pflanzen auch als Zimmerpflanzen gezogen werden können. Die größte natürliche Verbreitung finden Drachenbäume übrigens in Asien und Afrika. Allgemein sind diese Bäume sehr robust, langlebig und ideal für schattige Plätze. An Sonneneinstrahlung müssen sie gewöhnt werden. Sie brauchen regelmäßig Flüssigkeit und eine klassische Zimmertemperatur und belohnen nicht nur durch ihre Schönheit, sondern auch mit der luftreinigenden Wirkung.
Gegen Formaldehyd zeigen die Drachenbäume einen sehr guten Erfolg, denn sie können innerhalb von 24 Stunden das Gift um bis zu 70% reduzieren. So sind sie auch besonders wirkungsvoll bei Benzol, Trichlorethylen, Ammoniak, Toluol, Xylol und Aceton.
Palmen
Palmen sind beliebte Zimmer- und Büropflanzen, hauptsächlich weil sie sehr pflegeleicht, recht anspruchslos sind und wachsen langsam. Ideal halten sie sich bei Zimmertemperatur an hellen oder schattigen Plätzen. Gerade die Steckenpalme genießt aber auch im Sommer ein Platz im Freien. Sie sollte regelmäßig gegossen werden, zeigt aber auch gut an, wenn es Zeit zum Gießen ist. Die trockene Erde bedeutet trotzdem nicht, dass nun viel Wasser benötigt wird. Allgemein ertragen diese Pflanzen auch Temperaturen bis ca. 10°C. Ideal sind sie für Pflanzenanfänger geeignet.
Palmen haben eine sehr gute luftreinigende Wirkung. Insbesonder für den Abbau von Formaldehyd, Benzol, Trichlorethylen, Ammoniak, Toluol, Xylol und Aceton.
Farne
Etwas kleiner, trotzdem nicht weniger effektiv erweisen sich die Farne. Besonders der Nephrolepis Exaltata (Schwertfarn). Sie zählen allgemein zu den ältesten Pflanzen, was aufgrund ihrer Robustheit zurückzuführen ist. Die Wuchshöhe liegt zwischen 40 und 90 cm, manche Exemplare erreichen sogar bis zu 150 cm. Er steht gern hell bis halbschattig, verträgt Staunässe ebenso wenig wie Ballentrockenheit. Bei Wärme und niedriger Luftfeuchte mag er es, täglich mit weichem, zimmerwarmem Wasser besprüht zu werden.
Der Farn ist eine ausgezeichnete luftreinigende Pflanze. Besonders hilfreich ist er gegen Formaldehyd, Xylol, Toluol, da hier ein sehr starker Abbau nachweisbar ist.
Bogenhanf
Der Bogenhanf ist eine perfekte luftreinigende Pflanze für das Büro und als Sansevieria trifasciata bekannt. Bogenhanf erweist sich als sehr robuste Büropflanze. Dies ist auch ein Grund, warum er derzeit in vielen Büros anzutreffen ist. Der Bogenhanf ist nützlich: Er reinigt die Luft besonders effektiv von Benzol, Trichlorethylen, Ammoniak, Toluol, Xylol und Aceton. Zudem nimmt er nachts CO² auf und erhöht den Sauerstoffanteil in der Luft. Er hilft Formaldehyd und Stickstoffoxide aus der Umweltluft zu absorbieren. Oft wird Bogenhanf als Inhaltsstoff in Reinigungsmittel, Toilettenpapier und Körperpflegeprodukten verwendet. Er wächst sehr gut im Badezimmer, braucht nur wenig Licht und mag feuchte Bedingungen.
Einblatt
Aber auch hübsch können solche nützlichen Pflanzen aussehen, dies zeigt sich bei dem Spathiphyllum (Einblatt) auch die Friedenslilie genannt. Sie blüht regelmäßig und hält ihren Blütenstand meist auch wochenlang. Als eigentlicher Dschungelbewohner schätzt das Einblatt vor allem warme und feuchte Raumluft und verträgt keine direkte Sonneneinstrahlung. Es empfiehlt sich die Blätter ab und zu mit lauwarmem Wasser zu besprühen. Am wohlsten fühlt sich diese Pflanze tagsüber bei 16-24°C, nachts darf es gern 13-20°C warm sein.
Besonders interessant ist, dass sie kaum anfällig für Schädlinge ist und eine enorme Luft-Reinigungskraft hat. Sie befreit die Luft im hohen Maße von Formaldehyd, Benzol und Trichlorethylen.
So reinigen Pflanzen die Luft
Das Pflanzen Giftstoffe umwandeln können, ist nicht unbekannt. Wie das aber erfolgt, soll hier erklärt werden.
Die Umwandlung findet über zwei Wege statt, zum einem über die Blätter, zum anderen über die Wurzeln. Mit diesem Bewusstsein ist es einfacher die richtige Pflanze und vor allem auch den richtigen Topf dazu, für Ihr Büro zu finden.
Die Umwandlung über die Blätter
Dies funktioniert über die Spaltöffnungen des Pflanzenblattes auf der Unterseite, genannt die Stomata. Darüber werden jegliche Nährstoffe aus der Luft, und eben auch die Schadstoffe, aufgenommen. Auch Wasser lässt sich über diese Stomata aufnehmen.
Dass Gifte so aufgenommen werden, wurde wissenschaftlich (über das GSF-Forschungszentrum) nachgewiesen. Dabei haben sie zum Beispiel Formaldehyd radioaktiv markiert, so dass der Weg in der Pflanze sichtbar gemacht werden kann. So konnte auch belegt werden, dass dieser Stoff umgewandelt wird, in Glukose, Aminosäuren und Zellwandbestandteilen.
Auch können so Produkte zu den Wurzeln transportiert, dort abgebaut und in die Erde gegeben werden, wo sie zum Beispiel Bakterien Nahrung geben.
Die Umwandlung über die Wurzeln
Der effektivere Weg des Schadstoffabbaus geschieht über das Wurzelwerk, was die NASA im Jahre 1989 herausfand. Sie entfernten das komplette Blattwerk einer Pflanze und stellten fest, dass die Luftreinigung durch die Pflanze zu 90% bestehen blieb. Und das ist auch logisch, da eine der wichtigsten Aufgaben der Wurzeln die Nährstoffaufnahme für die Pflanze ist. Gerade die feinen Haare versorgen sie mit Mineralien und Flüssigkeit, welche sie aus der Luft und der Erde entziehen.
Für eine bessere Versorgung gehen die Pflanzen oft auch Symbiosen mit Pilzen und Bakterien aus der Erde ein und tauschen so Nährstoffe aus. Dazu erfolgt die weitere wichtige Funktion der synthetisieren eigener chemischer Verbindungen. Die Wurzeln und dortigen Haare bilden relevante Enzyme. Die umgewandelten Bausteine Glukose, Aminosäuren und andere werden von der Pflanze wieder als Nährstoffe genutzt.
Unterschiedliche Bepflanzungssysteme für Ihr Büro
Aber nicht nur die richtigen, luftreinigenden Pflanzen sind wichtig. Man muss den Pflanzen auch die Möglichkeit geben, effektiv zu arbeiten. Damit beschäftigt sich die Forschung immer wieder. Zum Beispiel in Form von Kübeln, welche helfen, die Wirkung der Schadstoffumwandlung der Pflanzen ausreichend zu entfalten. Neben klassischen Pflanzkübeln gibt es mittlerweile ein Novum auf dem Markt: ein Pflanzsystem, welches die Wurzeln frei lässt, bzw. es zulässt, dass über den Wurzeln mehr Luft aufgenommen werden kann.
So entstand zum Beispiel das Airy-Filtersystem mit dem sogenannten Kamineffekt: hier gibt es Luftschlitze im unteren Topfbereich, so dass die Luft direkt zu den Wurzeln gelangen kann. Darüber werden diese Substanzen dann umgewandelt und oben aus dem Topf tritt schlussendlich saubere Luft heraus. Wie ein Kamin, oder das Feuer darin, welches Luft aufsaugt, um zu funktionieren. Dabei wird es dann in Sauerstoff umwandelt und über den Schornstein wieder ausgegeben. Zuletzt bestätigt wurde die Wirkung dieses Systems durch das Frauenhofer Institut, welches einen Vergleich zu herkömmlichen Pflanzenkübeln zog und eine vielfache Leistungssteigerung der Schadstoffreduktion durch luftreinigende Pflanzen im AIRY-System nachwies.
Ein ergonomischer Anspruch neben persönlich angepassten Büromöbeln, akkuraten Lichtverhältnissen und der entsprechenden Akustik sollte ein entsprechendes Klima im Büro sein. Dieses Klima bezieht sich nicht nur auf die Raumtemperatur, sondern auch auf die Luftverhältnisse. Um diese in einer guten Bilanz zu halten, empfiehlt es sich auch auf natürliche Lufterfrischer zurückzugreifen.
Denn die Luft im Büro ist ständigen Belastungen ausgesetzt, welche über die menschlichen Einflüsse hinaus gehen. Vor allem Schadstoffe werden freigesetzt, Substanzen, die kaum spürbar sind, sich aber auf die Gesundheit und auf die Arbeit auswirken. Welche das sind, und welche natürlichen Lufterfrischer in Form von Pflanzen dem entgegenwirken können – damit wollen wir uns hier auseinandersetzen.
Schadstoffe im Büro und wie sie sich auswirken
Mit der Thematik, der Neutralisation von Schadstoffen durch Pflanzen setzte sich die NASA in der „NASA Clean Air Study“ auseinander. Hierbei geht es vor allem um Substanzen, die on Baustoffen, Möbel und elektrischen Geräten freigesetzt werden können: Formaldehyd, Benzol, Trichlorethen, Toluol, Phthalate und Ammoniak.
- Formaldehyd
Vorkommen: Ist der Ausgangsstoff zur Herstellung verschiedener Kunststoffe, Spanplatten, Pappe, Papier, Kleidung, Isolationsmittel, Reinigungsmittel, Polstermöbel.
Wirkung: Formaldehyd verursacht Allergien und Reizungen und beeinträchtigt die Konzentration. - Benzol
Vorkommen: Benzol entsteht aus Verbrennungen, zb. durch Autoabgase. Aber auch in Tinte, Plastik, Computer, Drucker u.a. elektronische Geräte ist es zu finden.
Wirkung: Es verursacht Schwindelgefühl, Brechreiz, Benommenheit und Apathie. - Trichlorethen
Vorkommen: In Druckerfarben, Farben und Lacken, Poliermittel, Klebstoffe und chemischen Reinigungsmitteln taucht Trichlorethen auf.
Wirkung: Es verursacht Müdigkeit, Augen- und Hautreizungen und kann stark gesundheitsgefährdend bis hin zu Hirnschäden wirken. - Toluol
Vorkommen: Wird im Straßenverkehr durch die Verbrennung von Abgasen freigesetzt. Ebenso vorhanden in Farben, Lacken, Bodenbelägen, Bildschirmen, Drucker, Kopierer, Tapeten.
Wirkung: Verursacht Nerven-, Nieren- und wahrscheinlich auch Leberschäden, Müdigkeit und unter anderen Empfindungsstörungen. - Phthalate
Vorkommen: Taucht als sogenannte „Weichmacher“ in zahlreichen Konsumgütern, Fußbodenbeläge, Folien und in Kosmetik auf.
Wirkung: Führt zu hormoneller Veränderung, bis hin zu Diabetes und Übergewicht. - Ammoniak
Vorkommen: Ammoniak gelangt vor allem durch die Landwirtschaft in die Luft und wandelt sich dort zu stickstoffartigen Verbindungen um. Auch durch den Straßenverkehr gelangen diese Gase in die Luft.
Wirkung: Kann zu Reizungen der Atemwege, Schleimhäute und der Augen bis hin zu chronischem Husten und Asthma führen.
Solche Schadstoffe lassen sich auch leicht nachweisen. Von kleinerem Test aus der Apotheke, bei denen man wissen muss, was man messen möchte, bis hin zu größeren Kits, welche einen Passivsammler enthalten, der im Büro vorhandene Chemikalien auffangen kann. Diese können dann in einem speziellen Labor analysiert werden. Die wohl wichtigste Erkenntniss sollte jedoch die sein, dass man mit luftreinigenden Pflanzen die Schadstoffmenge bereits effektiv und kostengünstig reduzieren kann.
Fazit: luftreinigende Pflanzen für das Büro
Kurzgefasst, ist es unbestreitbar, dass luftreinigende Pflanzen das Wohlgefühl im Büro steigern können. Sie bringen Farbe in ihren Alltag und haben eine beruhigende Wirkung. Zahlreiche Forschungsergebnisse belegen nun auch die Effektivität der Pflanzen als natürliche Klimaanlage. Relevant ist zudem, je größer und vitaler Pflanzen sind, desto besser ist ihre Befeuchtungs- und Reinigungsleistung. Luftreinigende Pflanzen mit aktivem Stoffwechsel sind besser für den Schadstoffabbau geeignet. Die effektivsten Pflanzen, mit der Fähigkeit messbare Substanzen umzuwandeln, stammen aus tropischen oder subtropischen Gebieten. Sie kommen oft auch mit wenig Sonnenlicht zurecht und gedeihen so ideal in Büros und anderen Innenbereichen.
Dies aus ergonomischen Blickpunkten zu betrachten, ist dem zur Folge genauso relevant. Denn nur wenn das Klima im Büro stimmt, Schadstoffe weitgehendst eingedämmt werden, kann Ausfällen von Mitarbeitern vorbeugend entgegengewirkt werden. Der Gesundheitsaspekt steht im Fokus eines ergonomischen Arbeitsplatzes. Die Vermeidung von Krankheiten und die Effektivitätssteigerung der Angestellten kann so mit leichtesten Mitteln bewirkt werden.
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