Stress im Bürojob

Lärm verursacht Stress und kann unter Umständen auch die Arbeit negativ beeinflussen. Insbesondere in einem Büro, indem sich die Angestellten sehr stark konzentrieren müssen, kann dies sehr störend sein. Egal, ob laute Bürogeräte (Drucker, Kopierer) Telefonate der Arbeitskollegen oder auch einfach die Gespräche der Angestellten untereinander, all dies kann sehr stressig sein und die Arbeit behindern.

Wie lässt sich der Lärm im Büro reduzieren?

Lärm im Büro reduzieren
Lärm im Büro reduzieren
Foto: Syda Productions / fotolia.com
Arbeitnehmer haben grundsätzlich die Möglichkeit, an den Arbeitgeber heranzutreten und ihn auf mögliche Lärmquellen hinzuweisen. So kann er beispielsweise gebeten werden, beim nächsten Mal Bürogeräte zu kaufen, die weniger störende Geräusche erzeugen. Einen Hinweis hierauf gibt das Prüfsiegel „Blauer Engel“. Sehr laute Geräte können in einem separaten Raum aufgestellt werden. Zudem reduzieren spezielle, schallabsorbierende Stellwände diverse Störgeräusche. Sehr nützlich kann es sein, in dem Büro Teppichboden zu verlegen oder spezielle Pflanzen aufzustellen, worauf allerdings noch zu einem späteren Zeitpunkt eingegangen wird.

Wie wirkt sich ein erhöhter Geräuschpegel auf die Arbeitsleistung aus?

Bürolärm durch Gespräche, laute EDV-Geräte oder Klimaanlagen kann die Leistungsfähigkeit reduzieren und damit auch das Arbeitsergebnis verschlechtern. Inbesondere dann, wenn eine Tätigkeit ausgeübt wird, bei der das Kurzzeitgedächtnis sehr stark beansprucht oder viel gerechnet wird. Wenn die Konzentration, aufgrund von Lärm, nachlässt, schleichen sich regelmäßig einige Fehler ein. Und das Erinnerungsvermögen wird durch im Hintergrund geführte Gespräche beeinträchtigt. Je anspruchsvoller und komplexer die Aufgaben sind, desto störender ist Lärm.

Spezielle Strategien helfen, um trotz Lärm arbeiten zu können

Wenn der Chef bereits mehrfach darauf hingewiesen wurde, dass es in dem Büro zu laut ist und er bislang keine Gegenmaßnahmen eingeleitet hat, versuchen sich viele Arbeitnehmer selber zu helfen. Sie entwickeln spezielle Strategien, um dennoch möglichst effektiv ihre Aufgaben zu erledigen. Allerdings müssen die Arbeitsschritte immer wieder wiederholt werden, wodurch das Arbeitstempo deutlich gedrosselt wird. Zudem muss deutlich mehr Konzentration aufgebracht werden, um keine Fehler zu machen. Einige Experten sind der Meinung, dass die Leistung um 20 bis 30 Prozent nachlässt, wenn es auf der Arbeit sehr laut ist.

Wie wirkt sich Lärm auf den Büroalltag aus?

Bürolärm wirkt sich unter anderem auf:

  • die Konzentrationsfähigkeit
  • das Gedächtnis
  • die Arbeitsleistung
  • die Motivation
  • die Kreativität
  • das Stressniveau
  • die Denkgeschwindigkeit
  • den Erholungsbedarf und damit die Ermüdung
  • den körperlichen Zustand und
  • den emotionalen Zustand

Lärm im Büro
Lärm im Büro sorgt für Stress / Foto: Voyagerix / fotolia.com
aus. Betroffene müssen sich stärker anstrengen, wodurch die Anspannung steigt und die Nerven gereizt werden. Zudem sind sie schneller müde und können weniger auf der Arbeit leisten. Das Problem ist, dass sich die Arbeitnehmer nicht wie im Privatleben zurückziehen können, wenn sie gestresst sind. Natürlich können sie eine kurze Toilettenpause einlegen, aber müssen dann wieder den Lärm ertragen. Und die Ohren lassen sich nicht so einfach wie die Augen schließen, insbesondere dann, wenn ein Telefon bedient werden muss, wie zum Beispiel in einem sogenannten Callcenter.

Wenn auf eine laute und damit auch stressige Phase eine ruhige Phase folgt, kann sich der Körper erholen. Fällt diese Entspannungsphase allerdings zu kurz aus, kann Lärm sogar krank machen. Beispielsweise werden das Herz-Kreislauf-System und der Verdauungstrakt belastet und das Immunsystem geschwächt, wodurch wir anfälliger für Krankheiten sind. Langfristige Folgen von Stress und Lärm auf dem Arbeitsplatz können verschiedene psychische Erkrankungen sein, wie zum Beispiel Burn-out oder Depressionen. Häufig leiden Angestellte in Großraumbüros zudem auch an Tinnitus.

Wie lässt sich der Lärm im Büro reduzieren?

1. Kommunikationsregeln aufstellen

Eine sehr wirkungsvolle Maßnahme kann es sein, bestimmte Kommunikationsregeln aufzustellen, an die sich alle Angestellten halten müssen. Hierzu kann zum Beispiel gehören, dass das Handy nicht genutzt und möglichst leise geredet wird. Wenn ein wichtiges, persönliches Telefonat ansteht, sollte es möglich sein, dieses außerhalb des eigentlichen Arbeitsbereiches zu führen. Mobiltelefone sollten dagegen immer stumm geschaltet oder der Vibrationsalarm eingestellt werden.

2. Das Büro richtig aufteilen

Bei der Einrichtung des Büros sollte der Arbeitgeber darauf achten, dass zwischen den einzelnen Arbeitsbereichen ausreichend Platz ist. Denn nicht selten kommt es zu sogenannten „Überbelegungen“, sodass die räumliche und auch soziale Distanz fehlt. Dadurch kann kein effektiver Lärmschutz entstehen und die Angestellten hören jedes gesprochene Wort von ihren Kollegen. In Großraumbüros ab 400 m² müssen laut der Technischen Regel für Arbeitsstätten (ASR A1.2) pro Arbeitsfläche 12 bis 15 m² vorhanden sein.

3. Lärmdämpfende Raummaterialien verwenden

Lärmdämpfer
Eine Phonebox, die den Telefonlärm abschirmt.
Wenn das Gebäude neu eingerichtet wird, sollte der Arbeitgeber gezielt auf lärmdämpfende Materialien setzen. Dies gilt für die Böden, die Decken und auch für die Wände. Dadurch wird der Schall unterdrückt und Lärm vermieden. Hierfür eignen sich beispielsweise Teppichböden oder andere weiche Bodenbeläge.

4. Der persönliche Lärmschutz

Wenn nicht regelmäßig an das Telefon gegangen werden muss, kann es sinnvoll sein, Ohrenstöpsel zu verwenden. Dadurch kann sich der Angestellte besser auf seine Arbeit konzentrieren und wird nicht von den Geräuschen in dem Büro abgelenkt. Es entsteht weniger Stress und es werden auch weniger Fehler gemacht. Allerdings sollte dies zuvor mit dem Vorgesetzten besprochen werden.

5. Wenn der Chef nicht reagiert – den Lärmpegel messen

Wenn der Chef einfach nicht auf die Bitte der Angestellten reagiert und etwas gegen den Lärm im Büro unternimmt, kann es Sinn machen, den Geräuschpegel zu messen. Und wenn die gemessenen Werte deutlich zu hoch sind, sollten sie dem Arbeitgeber präsentiert werden. Dann muss er regieren und die erforderlichen Maßnahmen einleiten, um für weniger Lärm auf der Arbeitsstelle zu sorgen. Zwar gibt es keine gesetzliche Vorschrift, die sich mit dem Lärm im Büro befasst, jedoch empfehlen Experten, das der Durchschnittspegel in einem Büro maximal 55 dB(A) betragen sollte. Denn schließlich profitiert auch er davon, wenn die Angestellten weniger gestresst sind und keine Fehler machen.

6. Geeignete Pflanzen aufstellen

Wenn Pflanzen in einem Büro aufgestellt werden, lässt sich auf natürliche Weise Lärm unterdrücken. Zudem bringen sie Sauerstoff in den Raum ein, wodurch sich die Mitarbeiter besser konzentrieren können. Pflanzen verbessern das Raumklima und die Arbeitsatmosphäre, wodurch im Idealfall bessere Ergebnisse erreicht werden können.


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