Der Mensch starrt stundenlang auf seinen PC-Bildschirm, auf sein Tablet oder auch auf das Smartphone. Es ist daher keine Überraschung, dass rund 68 Prozent (Vision Council-Studie) der sogenannten Generation Y – dazu gehören ausschließlich Personen, die in den 1980er Jahren geboren wurden – an einer „digitalen Augenkrankheit“ leiden.
In Deutschland sind rund 40 Millionen Menschen erwerbstätig – 20 Millionen arbeiten vor dem Bildschirm. Des Weiteren verbringen immer mehr Menschen ihre Freizeit vor einem Bildschirm. Es gibt heute – folgt man den Zahlen des Statistischen Bundesamtes – kaum noch einen Haushalt, in dem sich kein Bildschirm findet, der für stundelange Unterhaltung sorgt.
Natürlich hat die stundenlange Bildschirmunterhaltung auch gewisse Nachteile – die Augen werden derart stark belastet, dass sie krank werden können.
Stundenlange Bildschirmarbeit – Folgen für die Augen
Die Generation Y ist die erste Generation, die besonders stark von der „digitalen Augenkrankheit“ betroffen ist. Es sind jene Menschen, die bereits mit mobiler Kommunikation und Internet aufgewachsen sind und heutzutage ihre Freizeit mit diversen Tablets, Smartphones oder anderen Geräten verbringen, die allesamt mit einem Bildschirm ausgestattet sind.
Verschiedene Studien zeigen, dass die Zahl der Erkrankten – vor allem in den letzten Jahren – stark angestiegen ist. So gibt es bereits Studienergebnisse aus Kanada, dem US-Bundesstaat Maryland oder auch aus Japan, welche in weiterer Folge belegen, dass 15 bis 25 Prozent der Menschen an einer „digitalen Augenkrankheit“ – also dem „Office Eye Syndrom“ – leiden.
Das „Office Eye Syndrom“ hat aber auch Deutschland erreicht: Jeder fünfte Patient, der einen Augenarzt aufsucht, berichtet über brennende, juckende und lichtempfindliche Augen. In vielen Fällen haben die Augen zu wenig Tränenflüssigkeit; mitunter stimmt auch die Zusammensetzung des Tränenfilms nicht mehr.
Es sind in weiterer Folge klassische Symptome, die auf das „Office Eye Syndrom“ hinweisen. Die Betroffenen klagen über Augenrötungen, ein Augenbrennen oder ein ständiges Jucken der Augen. Dabei handelt es sich aber nicht nur um unangenehme Symptome – werden die Augen nicht behandelt, verliert der Glaskörper seine natürliche Widerstandskraft.
In weiterer Folge können Krankheitserreger – wie etwa Herpesviren – eindringen und Infektionen auslösen. Liegt zudem eine Verminderung des Tränenfilms vor, kann sich die Hornhaut aufrauen, sodass es zu Sehstörungen kommt.
Warum kommt es zum „Office Eye Syndrom“?
Damit das Auge gesund bleibt, benötigt es den Lidschlag. Eine kleine Bewegung, die jedoch unerlässlich ist. Dabei spricht man auch gerne von einer „Scheibenwischerfunktion“, welche dafür sorgt, dass der Tränenfilm erneuert wird. Blickt der Mensch starr auf seinen Bildschirm, bleibt der Lidschlag aus – das Gehirn vergisst den Reflex.
Das System gerät somit ins Stocken und die Augenoberfläche wird nur noch geringfügig befeuchtet. Da in zahlreichen Büros bereits Klimaanlagen eingebaut wurden, die im Hochsommer ständig in Betrieb sind, führt die trockene Luft zu weiteren Problemen – es kommt zu einer frühzeitigen Verdunstung der Tränenflüssigkeit.
Ein Umstand, der auch im Winter beobachtet werden kann, wenn die Heizungsanlage in Betrieb ist. Die Kombination – der fehlende Lidschlag und die trockene Büroluft – lassen das Auge erkranken.
Ein weiteres Problem sind natürlich die Bildschirmpositionierungen und die Lichtquellen. Reflektiertes Licht, zu grelle Leuchten oder eine zu geringe Beleuchtung – allesamt Faktoren, die negative Auswirkungen auf das menschliche Auge haben.
Ursachen und Entstehung von Augenreizungen
Sind die Augen trocken, beginnen sie mit der Produktion von Tränenflüssigkeit. Der fehlende Lidschlag sorgt dafür, dass kleine Partikel im Auge bleiben, welche nicht „ausgewaschen“ und somit entfernt werden können. Es kommt zu einer Reizung durch die kleinen Partikel.
Das Auge produziert Tränenflüssigkeit, damit der Fremdkörper verschwindet. Jedoch führt die zusätzliche Flüssigkeit aber zu keiner Befeuchtung des Auges, sondern fließt ab. Ist zudem noch die Zusammensetzung der Tränenflüssigkeit gestört, klagt der Betroffene über ein fortwährendes Augentränen.
Tipps um die Augen zu entlasten
Wurde das „Office Eye Syndrom“ diagnostiziert oder kommt es immer wieder zu Augenproblemen (die Augen brennen, jucken oder sind stark gerötet), sollte zu Beginn der eigene Arbeitsplatz überprüft werden.
Augenbeschwerden lindern:
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Abstand beachten
Der Abstand zwischen der Person und dem Bildschirm sollte 50 bis 80 Zentimeter betragen!
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Die horizontale Blicklinie
Die Schreibtischfläche sollte zwischen 20 und 50 Zentimeter unter der horizontalen Blicklinie sein. So kommt es zu einem leicht nach unten gerichteten Blick – eine Position, die die Augen als „angenehm“ empfinden.
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Die Beleuchtung
Die ideale Kombination wird mit einer Schreibtischlampe und einer Deckenbeleuchtung erzielt. Des Weiteren sollten unterschiedliche Leuchtmittel kombiniert werden. Eine Mischung aus Halogenlicht, der konventionellen Glühbirne und Leuchtstoffröhren sorgen für unterschiedliche Farbanteile (grün, rot und blau), sodass sie – in der Kombination – mit dem Tageslicht verglichen werden können.
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Der Bildschirm sollte keine zusätzlichen Lichtquellen reflektieren
Die beste Bildschirmposition? Im rechten Winkel zum Fenster. Ist diese Position – aufgrund der Raumaufteilung – nicht möglich, können Blendschutz-Filter helfen. Diese werden direkt an den Bildschirm angebracht. Für die Anbringung benötigt man lediglich einen Klebestreifen.
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Pausen einhalten
Die Augen müssen bewegt werden. Aus diesem Grund sollte auch immer wieder vom Bildschirm weggesehen werden. Dabei hilft es, wenn der Betroffene in den Raum blickt, die Augen dreht und den Kopf bewegt.
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Für Frischluft sorgen
Im Sommer ist es heiß und im Winter ist es kalt – entweder läuft die Klimaanlage oder die Heizung. Immer wieder vergessen die Büromitarbeiter auf die Zufuhr von Frischluft. Das sorgt für eine trockene und auch stickige Luft. Tipp: Die Klimaanlage und Heizung zurückdrehen und mehrmals täglich das Fenster öffnen.
Weitere Maßnahmen um die Augen zu schonen
Des Weiteren können auch Augentropfen helfen. Es gibt unterschiedliche Produkte, die in weiterer Folge dafür sorgen, dass die Augen feucht bleiben. Bestehen bereits ausgeprägte Symptome, können Augensalben für eine Linderung sorgen.
Eine weitere Möglichkeit stellen PC-Brillen dar. Leidet der Betroffene immer wieder unter Kopfschmerzen, kann das bereits ein Hinweis darauf sein, dass seine Augen „überlastet“ sind. PC-Brillen dienen der Augenentspannung und sollen dafür sorgen, dass die Symptome besser werden.
Einen Augenarzt kontaktieren
Treten erste Symptome auf, die auf ein „Office Eye Syndrom“ schließen lassen, sollte ein Augenarzt kontaktiert werden. Bleiben die Augen unbehandelt, verlieren sie ihre natürliche Widerstandskraft, sodass sich in weiterer Folge Krankheitserreger einnisten können, die für einen nachhaltigen Schaden sorgen.
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Stephan Forstmann stammt ursprünglich aus dem schönen Dresden und ist seit 2009 ein fester Bestandteil im Redaktionsteam von Büromöbel Experte. Stephan arbeitet seit 2013 im Home-Office und ist seitdem zu einem Experten auf diesem Feld geworden. Er gibt seine Erfahrungen, Tipps und Best-Practices in Form von Tutorials und Artikeln im Ratgeber von Büromöbel Experte weiter. Neben dem Thema Home-Office beschäftigt er sich täglich mit dem Thema gesunde Büroarbeit und Ergonomie.
So arbeitet er im Home Office: Stephan arbeitet an einem höhenverstellbaren Schreibtisch mit zwei Monitoren. Statt eines Desktop-PCs nutzt er einen Laptop mit einer Docking Station. Da er Kabel auf dem Schreibtisch hasst, nutzt er kabellose Eingabegeräte in seinem Home Office.
Stephan ist zudem auch als Berufsfotograf tätig und gibt neben Fotokursen auch auf seinem privaten Blog viele Tipps für Fotografie-Anfänger und fortgeschrittene Fotografen weiter