Egal, ob direkt nach der Schule, Ausbildung, Studium oder nach einem Jobwechsel – die oder der Neue fügt sich in eine neue Arbeitsumgebung ein und muss sämtliche Abläufe und Kollegen, ganz unabhängig von der Position, erst einmal kennenlernen. Für gewöhnlich geht das auch mit einer – meist halbjährigen – Probezeit einher, in der der neue Arbeitnehmer genauer unter Beobachtung steht. Gerade in dieser Zeit sind Fehler und ein negatives Auffallen möglichst zu vermeiden.
Leistungsbereitschaft zeigen
In der neuen Arbeitsumgebung muss sich der Neuling zunächst einleben und sich etablieren. Vorgesetzte wählen sich selten einfache und kleine Aufgaben, um die Leistung und Zuverlässigkeit des neuen Kollegen zu testen – solche Aufgaben nicht mit dem nötigen Ernst zu begegnen, kann schnell negative Konsequenzen nach sich ziehen. Wer sich für höhere Aufgaben empfehlen will, sollte die Routine zunächst beherrschen.
Damit einher geht auch das Einhalten des korrekten Dienstwegs. Alle Unternehmen haben Weisungs- und Aufgabenstrukturen, in die sich jeder Mitarbeiter einfügt. Ein Neuling sollte sich penibel an die Zuständigkeiten halten und je nach Aufgabe mit den zuständigen Kollegen sprechen. Gleichzeitig gilt hier natürlich auch, den richtigen im Fall der Fälle nach Hilfe zu fragen. Dass jede Aufgabe auf Anhieb erfüllt werden kann, wird gar nicht erwartet – dass der oder die Richtige oder generell nach Hilfe gefragt wird, aber schon.
Auch Pünktlichkeit und fristgerechtes Arbeiten ist ein wesentlicher Bestandteil insbesondere in der Probezeit. Gibt es beispielsweise Probleme mit einem Abgabetermin, ist rechtzeitige Kommunikation wichtig. Wer ehrlich aufzeigen kann, dass sie oder er länger für eine Aufgabe benötigt, bekommt diese Zeit auch.
Auch mangelnde Selbstdisziplin ist hier dringend zu vermeiden. Die Pause überziehen, zu sehr nach der Stechuhr arbeiten oder gar eher gehen, untätig herumsitzen – diese scheinbaren Kleinigkeiten passieren schnell, vor allem, wenn die eigenen Arbeitsaufträge erledigt sind und für den Moment keine neuen Aufgaben warten. Aber gerade diese Kleinigkeiten sind Gift in der Probezeit. Wer zurzeit keine Aufgaben zu erledigen hat, fragt nach neuen Aufgaben oder wird selbst initiativ. In der Probezeit gibt es zudem reichlich zu lernen, Leerlaufzeiten lassen sich somit prima dafür nutzen, die Arbeitsabläufe, das Unternehmen, die Branche oder das Fachgebiet besser kennenzulernen oder neue Informationen zu recherchieren.
Eine Falle kann hier auch in genau entgegengesetzter Richtung lauern. Wer zu viele Aufgaben übernimmt, kann schnell Probleme mit seiner Arbeitsleistung bekommen. Das Übernehmen viele Aufgaben, vor allem zusätzlich freiwillige Gefälligkeiten, womöglich viele Überstunden und ähnliche Überlastungen helfen niemanden weiter. Bei der Aufgabenübernahme ein gesundes Maß suchen und für den Fall, dass die oder der Neue zu viele Aufgaben aufgedrückt bekommt, diese Situation klar schildern.
Zuhören und lernen, nicht reden
In der Probezeit lernt der Neuling die Strukturen des Unternehmens, die Arbeitsweisen der Kollegen und die neuen Aufgaben kennen. Hier heißt es lernen und zuhören. Einige neue Arbeitnehmer machen hier schnell Fehler. Gerne wollen diese ihr Wissen aus der Ausbildung, dem Studium oder der alten Arbeitsstelle einbringen und stellen das Vorgehen an der neuen Arbeitsstelle infrage. Das kann schnell als Besserwisserei oder Arroganz verstanden werden. Hinzu kommt, dass der Neuling mit seinen Anmerkungen nicht unbedingt im Recht ist, auch wenn es für sie oder ihn zunächst den Anschein macht. Eine durchdachte, sinnvoll angebrachte konstruktive Kritik ist umgekehrt sicher auch in der Probezeit durchaus willkommen.
Nicht zu viel zu reden, gehört aber nicht nur im direkten arbeitsbezogenen Umfeld zum guten Ton für einen Neuen. Weil ein Kollege auf eine lockere Art mit dem Chef spricht, steht das der oder dem Neuen noch lange nicht zu. Überhaupt ist ein übermäßiges Einbringen der eigenen Person am Anfang – und womöglich auch später – nicht unbedingt die richtige Strategie. Beispielsweise sollte sich nicht am Klatsch und Tratsch beteiligt werden. Nicht zuletzt ist ein respektvoller Umgang mit allen Kollegen und Mitarbeitern ein Muss. Gar selbst Gerüchte zu streuen ist da völlig unangemessen.
Die richtige Kommunikation
Es hört sich zunächst wie ein Widerspruch zu oben an: Die richtige Kommunikation am neuen Arbeitsplatz ist wichtig. Damit ist hier etwas anderes als Tratsch oder der richtige Tonfall mit dem Kollegen gemeint. Wer eine neue Arbeitsstelle antritt, fügt sich mit seiner neuen Arbeitsumgebung auch in eine neue Kommunikationsumgebung ein. Die oder der Neue muss eigenverantwortliches Arbeiten ebenso beweisen wie Teamfähigkeit. Dazu zählt auch, Fehler offen zuzugeben und sich Feedback einzuholen.
Das eigene Ziel vor Augen
In der Probezeit sollte sich ein neuer Arbeitnehmer auch schnell bewusst machen, wohin sie oder er karrieretechnisch gelangen will. Wer ziellos durch seinen neuen Job geht, dem ist ein Fehlverhalten auch weniger wichtig – und macht dadurch auch mehr Fehler. Früh die eigenen Karrierepläne zu schmieden oder auch mit dem Vorgesetzten Weiter- und Fortbildungsmaßnahmen, Karriereaussichten und die weitere Richtung im Unternehmen abzuklären oder abklären zu können, ist gerade für einen Neuling nicht zu unterschätzen. In den meisten Fällen geht der neue Job mit einer Erwartungshaltung einher. In der Probezeit sollten diese Erwartungen dann konkretisiert werden. In der Probezeit erfährt ein aufmerksamer Arbeitnehmer auch mehr über seine Stärken und Schwächen sowie seine Interessen, die er dann in seine Planungen einbauen kann.
Die Du-Frage
Vor allem mit den direkten Kollegen ist ein Neuling in vielen Unternehmen schnell per Du. Auch hier gilt, dass sich die oder der Neue am besten an die Gegebenheiten anpasst und bei der Frage, Duzen oder Siezen Fingerspitzengefühl beweist. Am besten wird darauf gewartet, dass das Du angeboten wird. Vor allem Vorgesetzten gegenüber ist die Situation oft nicht so klar – wenn ein alteingesessener Mitarbeiter den Chef duzt, ist das für den Neuling nicht unbedingt angebracht. Meist wird die gegenseitige Ansprache aber schnell klar. Wer selbst in Personalverantwortung eine neue Stelle antritt, sollte sich am besten an die Gepflogenheiten der anderen Personalverantwortlichen orientieren.
Urlaub in der Probezeit?
Die Frage nach Urlaub in der Probezeit ist relativ einfach zu beantworten: Es sollte vermieden werden. Wer als Neuling Urlaubswünsche vorträgt, fällt vor allem, aber nicht nur, den Kollegen unangenehm auf. Urlaub sollte also nur mit einem wirklich triftigen Grund eingereicht werden. Viele Unternehmen gewähren in der Probezeit ohnehin keinen Urlaub, verhängen gar Urlaubssperren für diesen Zeitraum. Wer mit entsprechenden Wünschen an den Vorgesetzten herantritt, kann hier also gleich doppelt schlecht auffallen. Wenn umgekehrt Fragen nach der Urlaubsplanung an den Neuling herangetragen werden, sollte sich ebenfalls in Bescheidenheit geübt werden, und beispielsweise nicht der ganze Jahresurlaub in der Probezeit genommen werden.
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Stephan Forstmann stammt ursprünglich aus dem schönen Dresden und ist seit 2009 ein fester Bestandteil im Redaktionsteam von Büromöbel Experte. Stephan arbeitet seit 2013 im Home-Office und ist seitdem zu einem Experten auf diesem Feld geworden. Er gibt seine Erfahrungen, Tipps und Best-Practices in Form von Tutorials und Artikeln im Ratgeber von Büromöbel Experte weiter. Neben dem Thema Home-Office beschäftigt er sich täglich mit dem Thema gesunde Büroarbeit und Ergonomie.
So arbeitet er im Home Office: Stephan arbeitet an einem höhenverstellbaren Schreibtisch mit zwei Monitoren. Statt eines Desktop-PCs nutzt er einen Laptop mit einer Docking Station. Da er Kabel auf dem Schreibtisch hasst, nutzt er kabellose Eingabegeräte in seinem Home Office.
Stephan ist zudem auch als Berufsfotograf tätig und gibt neben Fotokursen auch auf seinem privaten Blog viele Tipps für Fotografie-Anfänger und fortgeschrittene Fotografen weiter