Es gab Zeiten, da war die Kleidung maßgeblich für den Stand eines Menschen. Es gab sogar festgelegte Kleiderordnungen, um die armen von den reichen, die einflussreichen von den einflusslosen Menschen zu unterscheiden. Bereits zu dieser Zeit hatte die Kleidung einen großen Stellenwert und die Macht, aus einem Menschen etwas zu machen. Heute gibt es zwar keine Kleiderordnungen in dem Sinne mehr, aber die Konvention, dass Kleider Leute machen, ist heute noch aktuell.
Heute gilt es sogar fast mehr denn je, sich passend zu den verschiedenen Anlässen zu kleiden, seine Identität mit Hilfe von Kleidung nach außen zu tragen und sich selbst über das zu definieren, was man trägt. Besonders im Beruf ist es wichtig, sich richtig zu kleiden.
Warum ist ein Dresscode im Unternehmen wichtig?
Wir alle tragen Kleidung, die uns zu dem macht, was wir sind. Wir wollen damit unsere Identität ausdrücken, uns präsentieren. Und so sollte es auch im Unternehmen sein. Im Beruf möchte man durch sein gesamtes Auftreten überzeugen.
Und zum Auftreten gehört auch die Kleidung, in der man sich präsentiert. Es sind meistens die Menschen, die Karriere machen, die sich am besten verkaufen konnten. Und das geht nicht in zerlöcherten Jeans und ausgebeultem T-Shirt. Zudem wurde bereits in verschiedenen Studien belegt, dass die Kleidung nicht nur Einfluss darauf hat, was andere von uns halten. Sie nimmt auch Einfluss auf uns selbst, auf unser Handeln und Denken.
Wichtig ist, dass man sich zwar dem Anlass gemäß kleidet, aber sich trotzdem wohlfühlt und man selbst bleibt. Das ist einfacher, als es klingt. Im Berufsleben gibt es in der Regel keine festen Dresscodes, es sei denn es handelt sich um Berufe bei der Polizei, Feuerwehr oder anderen Unternehmen mit festgeschriebener Arbeitskleidung.
Anzug, Hemd und Krawatte ist nicht immer ein Muss. Man kann sich auch ordentlich kleiden und positiv herausstechen, ohne Kostüm oder Anzug. Von Branche zu Branche, von Unternehmen zu Unternehmen, werden Kleiderordnungen und die Vorstellungen von einem gelungenen Dresscode unterschiedlich interpretiert. Das lässt auch bei der Kleiderwahl viel Spielraum und viele Freiheiten.
Das sind angemessene Dresscode-Typen:
Besonders für Laien ist es oftmals schwierig, zwischen den richtigen Dresscodes zu unterscheiden und angemessene Kleidung für den Büroalltag, Meetings oder Geschäftsessen zu finden. Im Folgenden werden die gängigsten Dresscode-Typen für die Arbeit im Büro vorgestellt.
Casual
Casual ist der Überbegriff für legere Freizeitkleidung, die dennoch gehoben und ordentlich aussieht. Diesen Dresscode sieht man am häufigsten im Büroalltag, außerhalb von förmlichen Meetings, Geschäftsessen oder beim Kundenkontakt. Ideal hierfür sind dunkle Jeans, Stoffhosen, Polohemden, farbige Hemden, für Frauen lockere Blusen, Röcke, Baumwollhosen und offene Schuhe.
Smart Casual
Dieser Dresscode ist wohl einer der bekanntesten. Er ist ideal für Empfänge, Ausstellungen, Geschäftsessen oder für After Work Partys. Der Smart Casual Look ist nichts anderes als konservative Geschäftskleidung, bei der es nicht allzu streng gesehen wird, wenn die Krawatte und das Sakko im Büro bleiben.
Anzughose und Hemd sind aber vollkommen gern gesehen. Auch schickere Polo-Shirts, Flanellhosen, dunkle Jeans und farbige Hemden gehören dazu. Für Frauen heißt Smart Casual auch etwas mehr Lockerheit. Hierfür eignen sich Röcke und Hosen mit einem Shirt kombiniert, modische Tops oder lockere Blusen.
Business Casual
Business Casual ist ähnlich dem Casual Look, nur noch etwas gehobener. Der Dresscode ist am besten für Geschäftsessen, Geschäftsreisen, interne Meetings oder lockere Empfänge gedacht. Der Dress ist zwar leger wie im Alltag, sollte aber nicht zu sehr nach Freizeit aussehen.
Eher sind schicke, edle Kleidungsstücke gefragt, wie farbige Oberhemden, Polo-Shirts, dünne Strickpullover für Männer und legere Pullover, Röcke, Stoffhosen und lockere Blusen für Frauen. Die Krawatte kann bei diesem Dresscode ruhig einmal im Schrank bleiben.
Business Attire / Day Informal
Bei diesem Dresscode handelt es sich um eine weitere Steigerung des Business Casual Looks. Hierbei sind Anzug und Krawatte ein Muss für die Männer, wobei neben Schwarz auch ruhig Blau oder Braun als Farbe gewählt werden kann. Für Frauen eignen sich am besten Kostüme oder Hosenanzüge, die schick kombiniert werden.
Business Formal
Der Business Formal Dresscode beschreibt eigentlich den formellen Look, den man bei vielen Geschäftsleuten sieht. Dieser wird vorrangig im Büro oder beim Kundenverkehr getragen. Das bedeutet für Männer vor allem dunkle Anzüge und Krawatte, Frauen tragen hingegen Hosenanzüge oder Kostüme, kombiniert mit einer Bluse.
Semi Formal
Der Semi Formal Business Dress ist die Kleiderordnung für formelle Anlässe wie Meetings mit dem Chef, externen Kunden oder der Geschäftsführung. Das Hauptaugenmerk hierbei liegt darauf, sich mit seiner Kleidung elegant zu repräsentieren. Für Männer sind Anzüge mit Hemd und Krawatte ein Muss. Für Frauen eignen sich am besten Kostüme, Hosenanzüge oder geschlossene Kleider.
Die Dont´s – typische Fehler beim Business-Look
Was die Suche nach einem perfekten Outfit für die Arbeit im Büro erheblich vereinfacht ist, Fehler zu umgehen. Wenn man sich an folgende Tipps hält, kann man eigentlich nicht mehr viel falsch machen.
Bereits beim Schuhwerk und den Strümpfen müssen einige Dinge beachtet werden. Für Männer gilt: Die Strümpfe sollten farblich zur Hose passen. Weiße Socken sind generell nicht gern gesehen. Die Schuhe ohne Socken zu tragen, wird ebenfalls eher negativ gewertet. Auch die Hosenlänge sollte entsprechend angepasst sein. Die Schuhe sollten gepflegt und sauber sein. Frauen sollten wenn möglich niemals nackte Beine zeigen. Eine Strumpfhose ist daher angebracht.
So wie bei den Männern die Hosen eine richtige Länge haben sollten, so gilt dies auch für die Röcke oder Kleider der Damen. Generell sollte der Rock oder das Kleid eine Handbreit unter dem Knie enden. Zu kurze Röcke wirken oft nicht seriös.
Eine Etage höher wird folgendes gern gesehen: Männer sind mit Hemden oder schicken Polo-Shirts immer gut gekleidet. Frauen sollten auf bauchfreie Tops, Shirts mit Spaghetti-Trägern und zu engen Oberteilen im Büro verzichten. Empfehlenswert sind eher Blusen mit kleinen Ärmeln oder Jäckchen mit halben ÄrmelnAuch hier sollte die Oberbekleidung – bei Männern wie bei Frauen – nicht zu eng anliegen. Frauen sollten nicht allzu tief blicken lassen und auf zu viel Dekolleté verzichten.
Was ebenfalls zum äußeren Erscheinungsbild gehört, sind die Hände, die Haare sowie Accessoires. Beim Parfüm oder Aftershave gilt: weniger ist mehr. Lieber einen dezenten Duft auftragen, als wie eine Parfümerie zu riechen. Die Hände, im Speziellen die Fingernägel, sollten immer gepflegt aussehen und sauber sein. Bei Frauen kommen natürlich lackierte Nägel, in gedeckten Farben sehr gut an. Die Nägel sollten auch nicht zu lang sein. In Sachen Frisur gilt immer, dass die Haare gepflegt sind und ordentlich aussehen. Neutrale Frisuren sind hier am besten. Die Accessoires sollten niemals zu auffällig oder bunt sein. Dezente Akzente, die auf den Rest des Outfits abgestimmt sind, sind am besten.
Im Sommer trägt man gern offene Schuhe. Ob Sandaletten und Flip Flops im Büro getragen werden können, kommt auf das Arbeitsumfeld an. Ordentlich angezogen ist man mit ihnen jedoch nicht. Sandaletten und Co. gehören zum Freizeit-Look. Im Büro sehen geschlossene Schuhe, Peeptoes, Sling Pumps und schicke Sneakers besser aus.
Wer gern Muster trägt, kann das ruhig tun. Jedoch sollte das in Maßen passieren. Ob kariert oder Streifen, diese Muster sollten immer mit einfarbigen Teilen kombiniert werden. Trägt Frau zum Beispiel ein Kostüm mit Nadelstreifen, sollte die Bluse oder das Shirt dazu nicht auch gestreift sein. Auch sollten Muster nicht miteinander vermischt werden. Auch florale Muster sind kein Problem, solange es schön kombiniert ist und nicht zu auffällig ist. Besonders mit zurückhaltenden, dezenten Farben und Tönen passen florale Muster auch ins Büro. Extreme, auffällige Muster sind ein absolutes Don´t im Büro. Bei der Farbwahl kann man durchaus kombinieren, solange es passt und nicht zu bunt wird. Wenn man sich für einen Farbton entscheidet, sollte man jedoch bei ihm bleiben. Knallige Farben müssen nicht sein. Eine Alternative wäre, die Farben auf die Accessoires zu beschränken und somit leichte Akzente zu setzen.
Allgemein sind bei der Kleidung im Büro lieber gedeckte Farben oder dunkle Töne gefragt. Brauntöne sind nicht sonderlich beliebt und machen oft auch alt. Auch das Abzeichnen oder Durchblitzen von Unterwäsche sollte man möglichst vermeiden. Diese Gefahr besteht vor allem bei leicht transparenten Kleidungsstücken aber auch bei hellen oder weißen Hosen. In Firmen, in denen eher Casual getragen wird, kann man alternativ eine weiße Jeanshose tragen. Diese wirken edel und können schön mit Blusen und Hemden kombiniert werden.
Bei der Wahl des richtigen Outfits sollte man darauf achten, dass man nie zu gut angezogen ist. Extrem teure Designer-Kleidung oder auffällige Accessoires sind nicht nötig, um sich schön zu kleiden. Besonders wenn man neu in einem Unternehmen ist, sollte man sich nicht zu schick anziehen, das könnte falsch ankommen und direkt am Anfang ein falsches Bild vermitteln. Auch wird es äußerst ungern gesehen, wenn an zwei Tagen hintereinander dasselbe Outfit getragen wird. Männer können mit einem schicken Anzug, Hemd und Krawatte nichts falsch machen. Frauen punkten mit Kostümen oder Hosenanzügen in schwarz, Marineblau, Silbergrau oder Beige, kombiniert mit den passenden Shirts oder Blusen.
Wer neu in einem Unternehmen und unsicher beim Dresscode ist, kann ruhig die neuen Kollegen oder auch den Chef fragen, welche Kleidung erwartet wird. Somit geht man auf Nummer sicher und blamiert sich am Ende garantiert nicht. Außerhalb von Berufen, in denen die Uniform oder Arbeitskleidung einfach dazugehören, darf der Chef allerdings nicht vorschreiben, was man trägt. Allerdings hat er ein Weisungsrecht, unter anderem über das Erscheinungsbild seiner Mitarbeiter.
Der Arbeitgeber muss ein begründetet Interesse nachweisen, wenn er Forderungen an den Dresscode stellt. Wenn die Kleidung des Mitarbeiters seine Leistung und sein Umfeld nicht beeinflusst, hat der Chef kein Recht darauf, Einwände zu erheben. Sobald ein Sicherheitsrisiko besteht oder Hygienebestimmungen nicht eingehalten werden, darf er ein Veto einlegen und den Mitarbeiter darauf hinweisen, sich anders zu kleiden. Allerdings möchte sich wohl jeder Arbeitnehmer entsprechend seinem Beruf kleiden und ins Bild passen, sich gut verkaufen und präsentieren. Es ist daher durchaus sinnvoll und auch erfolgsversprechend, wenn man sich bürotauglich kleidet und ordentlich auftritt.
Wie kleidet man sich zum Vorstellungsgespräch?
Bei Vorstellungsgesprächen gibt es keinen festgelegten Dresscode. Fakt ist aber, dass man immer sauber und ordentlich erscheinen sollte. Dazu gehören auch gebügelte Hemden, saubere Kleider und Schuhe. Frauen können Kostüme oder Hosenanzüge tragen, Rock und Blazer sehen ebenfalls sehr gut aus.
Für Herren eignen sich Anzüge in gedeckten Farben, eine dezente Krawatte und geschlossene, saubere Schuhe für das Vorstellungsgespräch. Wichtig ist, seriös zu wirken und sich beim ersten Kennenlernen professionell zu präsentieren. Schließlich zählt der erste Eindruck und könnte der ausschlaggebende Grund für eine Einstellung sein.
TL;DR
Diese Dresscode-Typen gibt es:
- Casual
- Business Casual
- Business Attire / Day Informal
- Business Formal
- Semi Formal
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Stephan Forstmann stammt ursprünglich aus dem schönen Dresden und ist seit 2009 ein fester Bestandteil im Redaktionsteam von Büromöbel Experte. Stephan arbeitet seit 2013 im Home-Office und ist seitdem zu einem Experten auf diesem Feld geworden. Er gibt seine Erfahrungen, Tipps und Best-Practices in Form von Tutorials und Artikeln im Ratgeber von Büromöbel Experte weiter. Neben dem Thema Home-Office beschäftigt er sich täglich mit dem Thema gesunde Büroarbeit und Ergonomie.
So arbeitet er im Home Office: Stephan arbeitet an einem höhenverstellbaren Schreibtisch mit zwei Monitoren. Statt eines Desktop-PCs nutzt er einen Laptop mit einer Docking Station. Da er Kabel auf dem Schreibtisch hasst, nutzt er kabellose Eingabegeräte in seinem Home Office.
Stephan ist zudem auch als Berufsfotograf tätig und gibt neben Fotokursen auch auf seinem privaten Blog viele Tipps für Fotografie-Anfänger und fortgeschrittene Fotografen weiter