Trotz heftiger Erkältung zur Arbeit gehen, die Mittagspause durcharbeiten und in der eigentlichen Freizeit per Smartphone trotzdem immer bei der Arbeit sein – das alles hört sich nicht gesund an und trotzdem muten wir es uns selbst immer wieder zu.
Von einer Work-Life-Balance träumend, verschlingen wir mittags schnell einen Hotdog, während wir noch eben die Präsentation vorbereiten und lassen den Sport nach Feierabend ausfallen, da der Chef morgen einen Bericht erwartet und somit Überstunden angesagt sind. Nicht gerade der richtige Weg Stress zu vermeiden.
Ursachen – Stress hat viele Gesichter
Gerade wer im Büro arbeitet, ist häufig von Stress und daraus resultierenden Krankheiten betroffen. Die Ursachen für Stress am Arbeitsplatz sind vielfältig: Zwischen all den täglichen Aufgaben, kommen Kollegen und Vorgesetzte an den Schreibtisch und sorgen dafür, dass keine Arbeit richtig erledigt werden kann. Das Telefon klingelt ständig, neue E-Mails melden sich über Benachrichtigungen am Computer und die ständige Erreichbarkeit, die dazu heute beinahe selbstverständlich ist, macht ein Abschalten oder zumindest eine kleine Pause unmöglich.
Das dauerhafte Sitzen führt zudem dazu, dass der Körper den entstandenen Stress nicht durch Bewegung abbauen kann. Stattdessen ist man darin gefangen, wie in einem Käfig, und spürt die Auswirkungen dann schnell durch Verspannungen, Rücken- und Gelenkschmerzen.
Dauerstress – besonders bei Büroarbeit
Dauerstress ist eines der häufigsten Krankheitsbilder unserer Zeit. Laut einer aktuellen Studie, die vom Marktforschungsinstitut Dr. Grieger & Cie im Auftrag eines mobilen Massage- und Gesundheitsdienstes durchgeführt wurde, fühlen sich inzwischen 85 Prozent der Arbeitnehmer gestresst.
Bei den Arbeitgebern scheint diese enorme Zahl allerdings noch nicht angekommen zu sein, denn lediglich 20 % der Studienteilnehmer gaben an, dass ihr Arbeitgeber Maßnahmen zur Erholung und Stressreduzierung anbietet.
Die Folgen von Dauerstress und was man dagegen tun kann
Die Folgen von Stress sind vielfältig und reichen von Ermüdung und Kopfschmerzen bis hin zum völligen Burnout. In genannter Studie wurde heraus gefunden, dass schon jetzt pro Arbeitnehmer zwischen drei und sechs stressbedingte Fehltage auftreten, die Tendenz ist steigend.
Und diese Fehltage sind nur solche, die den Folgen des Stresses genau zuzuordnen sind – es ist davon auszugehen, dass weitaus mehr Fehltage dazu gezählt werden können, wenn man beispielsweise nur einmal bedenkt, dass Stress das Immunsystem beeinträchtigt und somit anfälliger für Erkrankungen vieler Art macht.
Das Marktforschungsinstitut Dr. Grieger & Cie hat für die Studie 1005 Personen im Alter von 25 bis 60 befragt, die einer Bürotätigkeit nachgehen. Bei der Befragung hat sich gezeigt, dass der Ausmaß des Stresses auch oft mit der Branche zusammenhängt, in der die Betroffenen arbeiten.
In vielen Fällen wäre es jedoch ganz einfach, den Stresslevel deutlich zu minimieren und somit auch die Produktivität wieder zu steigen. Klar definierte Arbeitsbereiche, das zur Verfügung stellen aller notwendigen Informationen und die Einhaltung von Pausen sowie Bewegung können eine große positive Wirkung erzielen.
Voraussetzung dafür ist allerdings, dass auch der Arbeitgeber für dieses Thema sensibilisiert ist und die Notwendigkeit von kurzen Erholungsphasen erkennt. Im nächsten Schritt kann der Arbeitgeber durch weitere Maßnahmen natürlich zu einem stressarmen Arbeitsumfeld beitragen, indem er gezielt Möglichkeiten anbietet, die Gesundheit sowie Erholung fördern, und damit einen Arbeitsplatz bietet, an dem sich die Mitarbeiter wohlfühlen und produktiv arbeiten können.
Darum leiden Büroangestellte besonders oft unter Stress
Stress ist eine Belastung, die in jedem Beruf auftreten kann. Wirft man einen Blick auf diverse Statistiken wird jedoch klar, dass besonders Büroangestellte unter dieser Volkskrankheit leiden. Wie eingangs schon erwähnt, sind die Gründe dafür äußerst vielfältig.
Die Ablenkung durch Kollegen und Vorgesetzte sorgt beispielsweise dafür, dass keine Aufgabe richtig erledigt werden kann. So türmen sich nach kürzester Zeit die Arbeiten auf dem Schreibtisch und das Gefühl, nichts wirklich fertig zu bekommen, verstärkt die Stressempfindung.
Dazu klingeln dann noch Telefon und Handy, das Mailprogramm zeigt ständig neue Nachrichten an und der Kalender erinnert an bevorstehende Termine.
Wer im Büro arbeitet, ist stetig einer Vielzahl von Reizen ausgesetzt und fühlt sich teilweise gezwungen, sofort zu reagieren. Bevor also der Bericht, auf den der Vorgesetzte schon wartet, fertig geschrieben wird, berät man mal eben nebenbei einen Kunden am Telefon, beantwortet ein paar E-Mails und tut noch der Kollegin den Gefallen, eine Grafik zu überarbeiten.
Und obwohl wir inzwischen alle wissen, das Multitasking keineswegs die Produktivität fördert, befinden wir uns doch ständig in diesem Modus. Die Folge ist, dass eine Überforderung eintritt und das Gefühl entsteht, den Anforderungen nicht mehr Stand halten zu können.
Das erzeugt Stress, sorgt dafür, dass wir die Mittagspause ausfallen lassen, Überstunden machen und die für unseren Körper und Kopf so notwendige Erholung immer weiter heraus schieben.
Dazu kommt die ständige Erreichbarkeit, mit der heute viele Angestellte leben. Egal ob Chef oder Kunde – wir sind rund um die Uhr über das Smartphone für alle erreichbar und sind es nicht die Anrufe, so sorgen doch WhatsApp-Nachrichten und Mails stets dafür, dass wir auch in unserer Freizeit mit dem Kopf bei der Arbeit sind und mal eben während des Restaurantbesuchs mit Freunden den Kollegen im Ausland, die in einer anderen Zeitzone sind, noch wichtige Informationen mitteilen oder Daten zur Verfügung stellen.
Übrigens: Angestellte, die in der Kreativwirtschaft, der IT-Branche, der Pharmaindustrie, der Telekommunikationsbranche oder dem Rechtswesen arbeiten, sind besonders häufig und intensiv vom Stress am Arbeitsplatz betroffen.
Die Symptome und das Krankheitsbild von Stress im Detail
Dank der guten Aufklärung, die wir inzwischen über die Medien erhalten, wissen wir, wie schädlich diese Arbeitsweise für uns ist und wie wir langfristig unter den Belastungen leiden.
Neben der Müdigkeit und ständigen Erschöpfung, die uns an jedem Tag begleiten, sind weitere Symptome wie Kopfschmerzen, Magen-Probleme und oftmals auch Hautreizungen und Ausschläge ein häufiges Zeichen für zu viel Stress am Arbeitsplatz.
Anstatt die Ursache anzugehen, widmen wir uns jedoch auch dann nur den Symptomen und probieren, sie mit Tabletten, Salben und ähnlichem in den Griff zu bekommen.
Häufig tritt durch die Behandlung der Symptome eine kurzfristige Besserung auf, langfristig ist das Problem dadurch allerdings nicht gelöst. Die Leistungsbereitschaft nimmt immer weiter ab und irgendwann nimmt sich der Körper die Ruhe, die er braucht, in dem er uns mit einer Krankheit ganz aus der Situation heraus holt.
Von einer einfachen Erkältungskrankheit bis hin zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen kann uns viel dazu zwingen, uns zumindest für einige Zeit ganz aus dem Arbeitsalltag zurück zu ziehen und uns krank zu melden. Und danach beginnt das Spiel von vorn.
Obwohl die Auswirkungen von Stress Arbeitnehmern und Arbeitgebern gleichermaßen bekannt sind, ergreifen beide Seiten nicht die Initiative und sind somit in einer Abwärtsspirale gefangen. Arbeitnehmer haben oft das Gefühl, nicht handeln zu können.
Der nie abreißende Strom an Aufgaben, die Konkurrenz unter Kollegen und das ständige Gefühl, vielleicht nicht genug zu leisten und somit den Job in Gefahr zu sehen, führen zu noch mehr Belastungen. Keiner traut sich, pünktlich Feierabend zu machen oder am Wochenende keine Mails zu beantworten.
Auf der anderen Seite sind die Arbeitgeber, die sich in der Wirtschaft behaupten, Flexibilität zeigen und Arbeitsplätze sichern müssen. Sie kämpfen mit krankheitsbedingten Ausfällen, müssen Aufgaben umverteilen und sehen sich selbst einem großen Druck ausgesetzt, dem sie nicht entrinnen können. Auch sie leiden unter Stress und den Krankheiten, die dadurch entstehen.
So schaffen Sie ein stressfreies Arbeitsumfeld – Arbeitgeber und Arbeitnehmer
Einen Ausstieg aus der Abwärtsspirale kann es nur geben, wenn Arbeitgeber und Arbeitnehmer zusammen arbeiten. Der erste wichtige Schritt zur Stressreduzierung kann ein Mitarbeitergespräch sein, in welchem Probleme angesprochen und Ziele genau miteinander abgestimmt und definiert werden.
So wissen beide Seiten, wo sie stehen, was erwartet wird und was sich ändern muss, damit diese Ziele auch im Rahmen der normalen Arbeitszeit erreicht werden können. In einem solchen Gespräch können dann auch Zeiten festgelegt werden, in denen sich der Arbeitnehmer einfach mal ausklinken kann, um wichtige Aufgaben ungestört zu bearbeiten.
Die Bürotür bleibt dann ebenso geschlossen, wie das Mailprogramm und auch das Telefon wird ausgeschaltet. So geht viel voran und beide Seiten profitieren davon.
Der Arbeitgeber hat zudem viele weitere Möglichkeiten, ein stressarmes Arbeitsumfeld zu schaffen. Erste Schritte können hier sein, dass er darauf achtet, dass Pausenzeiten auch eingehalten werden und Überstunden nur in Ausnahmefällen genehmigt werden.
Im Büro selbst kann durch Ruheräume oder Möglichkeiten zur Aktivität (wie z. B. das beliebte Tischfußball) der Rahmen für kurze Auszeiten geschaffen werden, in dem Angestellte einfach mal durchatmen können.
In einigen Konzernen sowie StartUps geht man inzwischen noch einen Schritt weiter und bietet den Mitarbeitern sogar Massagen, gemeinsame Sportaktivitäten und ähnliches an, um einen Ausgleich zur Arbeit zu bieten.
Das macht nicht nur Spaß und mindert den Stress, sondern trägt auch zu einem besseren Arbeitsklima bei und erhöht die Loyalität der Mitarbeiter enorm. Und arbeiten die Mitarbeiter gern für ein Unternehmen, das ihnen auch Chancen zur Entspannung bietet, steigt die Produktivität deutlich messbar an.
Eine solch positive Leistungskultur sollte das Ziel eines jeden Unternehmens sein und jeder Mitarbeiter als das erkannt werden, was er ist: die wichtigste Ressource im Unternehmen.
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Jasmin Pfeifer ist eine Expertin auf dem Gebiet der Büroplanung. Sie verfügt über ein umfangreiches Wissen und langjährige Erfahrung in diesem Fachgebiet. Besonders spezialisiert hat sie sich dabei auf Themen wie New Work und Brandschutz. Ihre fundierten Kenntnisse in diesen Bereichen machen sie zu einer gefragten Beraterin und Expertin für Unternehmen, die auf der Suche nach zukunftsorientierten und innovativen Konzepten für ihre Büros sind.