Wir von Büromöbel Experte besuchen oft andere Unternehmen – meistens um sie zu beraten. Der folgende Besuch aber kam etwas unerwartet. Er passte nicht in das übliche Schema und doch war er sehr spannend: Denn unser Marketing-Team war diesmal in einem Tierheim – dem Tierheim am See.
Ein Tierheim macht auf sich aufmerksam
Uns erreichte eine E-Mail mit einem Hilfegesuch: Das Tierheim am See aus Eisenhüttenstadt suchte Unterstützung. Explizit wurden Stauraum-Möglichkeiten erfragt. Ja klar, wir sind als Büromöbel-Unternehmen prädestiniert dazu.
Wir helfen prinzipiell gerne, wo es eben auch für uns möglich ist. Deswegen waren wir schnell Feuer und Flamme. Und so entschieden wir uns dafür ein paar Spinde von Bisley zu spenden.
Die Spinde sind für viele Bereiche nutzbar: Ob als Hygieneschränke, zur Aufbewahrung von Futter, zur Unterteilung der notwendigen Dinge für die Tiere oder für das Personal. Hier ergeben sich einige Möglichkeiten.
Was wir gut finden: das Tierheim geht aktiv auf die Leute zu. Sie nehmen sich die Zeit, verschiedene Unternehmen und Bereiche persönlich anzuschreiben bzw. anzusprechen. So u.a. funktioniert ihr Marketing, durch Offensive.
Zweieinhalb Stunden entfernt liegt das Tierheim am See. Doch das scheute uns nicht. Im Gegenteil, wir freuten uns sehr auf diesen Besuch. Schlussendlich wurden wir von fast der ganzen Belegschaft des Tierheims am See empfangen, welche unsere Spinde auch freudig entgegennahmen. „Unsere Praktikanten, Bufdis und kurzzeitigen Helfer können so ihre Sachen sicher unter bekommen.“ – so hieß es gleich zu Beginn.
Natürlich dachten wir auch an die Tiere und unterstützten das Tierheim noch zusätzlich mit einer Futterspende und nach der Übergabe wurden wir durch das Tierheim geführt.
Marketing das funktioniert
Es zeigt sich, dass das Tierheim am See ein wundervolles Beispiel ist, wie Marketing funktionieren kann. Da dieses Unternehmen auf Spenden angewiesen ist, benötigen sie auch eine besonders hohe Reichweite.
Wir unterhielten uns lange mit der Chefin Jana Feister. Stolz zeigt sie uns, was sie geschaffen hat, aber auch mit einer gewissen Zurückhaltung, wissend, was alles noch getan werden sollte.
Doch wie Rom nicht an einem Tag geschaffen werden konnte, ist auch das Tierheim stetig am Wachsen. Hierfür braucht das sieben Personen große Team immer Verstärkung.
Das Areal ist riesig, die Tiere vielseitig und die Bedürfnisse anspruchsvoll. Mit ihren einfachen Mitteln aber versucht die ehemalige Tierarzthelferin und ihren Leuten jedem Bedürfnis nachzukommen. Freiräume, Schutz und wo es geht Ruhe, sind einige Beispiele dafür.
Was uns am meisten beeindruckte ist die kurze Vermittlungszeit für die Tiere. Haustiere werden in maximal acht Wochen direkt in ein neues zu Hause vermittelt. Die Vermittlungsrate scheint sehr positiv zu sein. Wir müssen gestehen, das hatten wir nicht erwartet.
Das Internet ist ein starker Partner. Jegliche Plattformen werden genutzt, um Tiere bestmöglich zu vermitteln. Selbstverständlich erfolgt das nach strengen Auflagen. Denn nicht jeder Interessent ist geeignet.
Zeitmanagement geht hier über Arbeitsteilung
Gerade im Tierheim fällt auf, wie wichtig der Faktor Zeit ist. Ich fragte Jana, wie ein Tag bei ihr aussieht. Schnell kam die Antwort, dass sie das pauschal gar nicht sagen kann. Sobald sie plant, kommt sicher immer etwas dazwischen. Idealerweise geht es vormittags daran, die Tiere zu pflegen, nachmittags um den Kundenservice.
Sie selbst aber ist, wie jeder Chef, sehr gefragt. Ständig klingelt das Telefon und oft passieren unerwartete Dinge.
Ein Beispiel: Sie werden zu einer Frau gerufen, welche ständig von ihrer Katze angegriffen wurde. Sie kam nicht mehr an das Tier heran. 2 Stunden waren sie bei ihr zu Hause, um das Tier einzufangen und zu untersuchen. Die plötzliche Aggression musste ja einen Ursprung haben. Es stellte ich heraus, sie hatte einen Hirntumor.
Dabei zeigt sich, dass das die Helfer vom Tierheim am See nicht nur auf ihrem Areal arbeiten, sondern viel Hilfe auch auswärts bieten. Da ist Zeitmanagement eine schwierige Sache.
Zur Unterstützung hat Jana im Team einen Angestellten, welcher viel Online unterwegs ist. Auf jeglichen Plattformen werden Tiere vorgestellt und angeboten. Selbst auf Ebay Kleinanzeigen. Aber auch die Pflegestellen sind hier aktiv dabei. Sie sorgen nicht nur für die Tiere privat, sie helfen auch diese Online zu vertreten.
Man sieht, dass viel auf Facebook gemacht wird, sie aber auch auf anderen Plattformen stark vertreten sind. Vermittlungsseiten, Tierforen oder andere Tierhilfestationen sind einige Beispiele.
Die Homepage dieses Tierheims ist auch sehr aussagekräftig. Hier werden Vorabinformationen über alle Tiere gegeben, aufgezeigt, wie man helfen kann (auch mit ganz einfachen Mitteln), es wird über Bauwochenenden berichtet und sehr viel Hilfe wie Notdienstmöglichkeiten geboten.
Die junge Chefin ist ideal für die Arbeit im Einklang mit der Öffentlichkeit und den Tieren. Sie liebt die Arbeit mit ihnen, es ist ihre Leidenschaft. Das merkt man ihr an. Selbst zu Hause hat sie einen kleinen Zoo, ob als Pflegestelle oder an eigenen Tieren.
Unternehmensführung mit Leidenschaft
Anhand der guten Publicity lässt sich erkennen, dass hier Herzblut dahinter steckt. Vor sieben Jahren plante Jana aus ihrem Beruf der Tierarzthelferin auszusteigen und eine Tierpension zu eröffnen. Die Option als Tierheim ließ sie sich offen.
Die Tierpension läuft mittlerweile im Hintergrund. Zu viele Wesen brauchen Hilfe, so dass es nicht lange dauerte, bis das Tierheim am See entstand. In nur 7 Jahren erschuf sie eine Zwischenstation für die Vierbeiner. Viel setzt sie sich dabei für die schwierigen und kranken Fälle ein.
Mit zahlreicher Unterstützung anderer Teams und privater Helfer holen sie Hunde aus Rumänien, geben Zirkustieren ein zu Hause und retten sogar Bauernhoftiere vor der Schlachtung.
Und Jana behält die Nerven. Ruhig erklärt sie uns, wie wichtig diese Arbeit ist. Wie schwierig die Menschen manchmal sein können und wieviel Geduld, Empathie man benötigt. „Zuhören, dass ist hier besonders wichtig“, sagt sie. So lässt sich leicht filtern, mit was für eine Art Halter oder potenziellen Kandidaten sie es hier zu tun hat. Dabei erkennt sie auch, warum Tiere plötzlich unerwartet handeln, so dass Halter nicht mehr mit ihnen klar kommen.
Ein Beispiel: Ein kleiner wundervoller Mischling ließ keinen Besuch mehr zu. Die Familie bekam ihn nicht mehr in den Griff. Und schnell erkannte sie, dass hier mehr dahintersteckt, als ein unhaltbarer Hund. Tiere sind wie Kinder, das Spiegelbild der „Eltern“ bzw. der Halter.
Fazit
Wir von Büromöbel Experte sind dankbar, dass es solche Menschen gibt. Sie opfern sich auf. Ihr Leben existiert nur für die Tiere. Das ist sehr beeindruckend. Wir sind stolz darauf, diesem Team etwas unter die Arme greifen zu dürfen. Vielleicht können wir hier bei Gelegenheit noch mehr tun. Schade eigentlich, dass dieses sympathische Team so weit weg entfernt ist.
Bei uns jedenfalls hat ihre Marketing-Strategie funktioniert. Offensiv, immer präsent. Ja, davon denke ich, kann jedes Unternehmen noch etwas dazu lernen.
Stephan Forstmann stammt ursprünglich aus dem schönen Dresden und ist seit 2009 ein fester Bestandteil im Redaktionsteam von Büromöbel Experte. Stephan arbeitet seit 2013 im Home-Office und ist seitdem zu einem Experten auf diesem Feld geworden. Er gibt seine Erfahrungen, Tipps und Best-Practices in Form von Tutorials und Artikeln im Ratgeber von Büromöbel Experte weiter. Neben dem Thema Home-Office beschäftigt er sich täglich mit dem Thema gesunde Büroarbeit und Ergonomie.
So arbeitet er im Home Office: Stephan arbeitet an einem höhenverstellbaren Schreibtisch mit zwei Monitoren. Statt eines Desktop-PCs nutzt er einen Laptop mit einer Docking Station. Da er Kabel auf dem Schreibtisch hasst, nutzt er kabellose Eingabegeräte in seinem Home Office.
Stephan ist zudem auch als Berufsfotograf tätig und gibt neben Fotokursen auch auf seinem privaten Blog viele Tipps für Fotografie-Anfänger und fortgeschrittene Fotografen weiter