Meist haben Personaler schon Einiges bei Vorstellungsgesprächen erlebt: Da geht es los bei Bewerbern die Kaugummi kauen oder Telefongesprächen die unbedingt während des Bewerbungsgespräches beantwortet werden müssen. Hinzu kommen die häufigsten Fehler wie Desinteresse, unpassende Kleidung, Überheblichkeit, fehlende Vorinformation über das Unternehmen sowie negative Äußerungen über frühere Arbeitgeber.
Damit Ihnen solche Fehltritte bei der Bewerbung erspart bleiben, haben wir die Top 10 Fehler bei Bewerbungsgesprächen und wie Sie diese vermeiden können aufgelistet:
1. Mangelnde Vorbereitung
Gerade bei der Frage wieso Sie in einem bestimmten Unternehmen arbeiten möchten, sollten Sie als Bewerber eine zufriedenstellende Antwort liefern können. Tun Sie dies nicht, vermitteln Sie beim Personaler den Eindruck keine Ahnung zu haben, was in der Firma passiert. Eine ausreichende Vorbereitung zeigt außerdem
Interesse und Motivation.
Daher:
- holen Sie möglichst viele Informationen über das Unternehmen ein
- seien Sie auf die Frage „Warum wollen Sie in unserem Unternehmen arbeiten?“ vorbereitet
2. Unpünktliches Erscheinen
Unpünktlichkeit vermittelt fehlende Wertschätzung an der zu vergebenden Stelle. In dem meisten Fällen ist unpünktliches Erscheinen ein KO-Kriterium und sorgt schon von vornherein zu einer Absage.
Daher:
- nehmen Sie sich die Zeit Fahrpläne von Bus, Zug oder Bahn genau zu studieren und eventuelle Verspätungen einzukalkulieren
- mit dem Auto unterwegs ist die Nutzung eines Navigationsgerätes ratsam, kalkulieren Sie auch dabei Staus oder eventuelle Baustellen in Ihren Zeitplan mit ein
3. Ratlosigkeit bei Standardfragen
Es gibt bestimmte Fragen, die bei einem Vorstellungsgespräch immer wieder gestellt werden. Haben Sie auf diese Fragen keine Antworten, vermitteln Sie den Eindruck, dass Sie sich nicht ausreichend vorbereitet haben. Viele dieser Fragen sind zudem auf einschlägigen Seiten im Internet zu finden. Hier eine kleine Auswahl:
- Wo liegen Ihre Stärken und Schwächen?
- Warum wollen Sie diese Stelle?
- Welche Gehaltsvorstellungen haben Sie?
- Warum haben Sie Ihre letzte Stelle gekündigt bzw. warum sind Sie gekündigt worden?
- Wie sehen Sie Ihre weitere Berufslaufbahn?
- Wie würden Ihre Freunde Sie beschreiben?
- Welche Kenntnisse bringen Sie für die ausgeschriebene Stelle mit?
- Wie halten Sie sich fachlich auf dem Laufenden?
- Wo möchten Sie in 10 Jahren sein?
- Haben Sie noch Fragen?
4. Schlecht über den ehemaligen Arbeitgeber reden
Wenn Sie beim Vorstellungsgespräch schlecht über Ihren ehemaligen Arbeitgeber oder Mitarbeiter reden, hinterlassen Sie beim Personaler keinen guten Eindruck, denn: Es zeugt von schlechtem Charakter, wenn Sie von anderen in deren Abwesenheit schlecht zu reden, um sich selbst in ein besseres Licht zu stellen.
Daher:
- vermeiden Sie trotz schlechter Erfahrungen bei Ihrem ehemaligen Arbeitgeber schlecht von diesem zu reden und behalten Sie diesbezüglich eine neutrale Position bei
5. Unpassendes Erscheinungsbild
Je nach Firma und Tätigkeit sollten Sie bei einem Vorstellungsgespräch bestimmte Kleidungsregeln beachten. So ist es nicht angebracht bei der Bewerbung in einer Kanzlei in Jeans, schmutzigen Schuhen oder gar einem ungepflegten Äußeren zu erscheinen. Auch ein viel zu lockeres Auftreten während des Bewerbungsgespräches kann hierbei zu einer Absage führen.
Daher:
- kleiden sich dem angestrebten Job entsprechend, das heißt Anzug und Krawatte für eine Kanzlei oder Ähnliches
- ist die Tätigkeit in einem Beruf mit viel körperlicher Tätigkeit angesiedelt, wie zum Beispiel Lager oder Bauarbeiten, ist ein gepflegtes Erscheinungsbild, ein ordentliches Hemd sowie eine Jeans (bitte ohne Löcher und Fransen!) meist ausreichend
6. Übertriebene Gehaltsvorstellungen
Die Frage nach Ihren Gehaltsvorstellungen kann Sie, selbst nach einem sehr guten Bewerbungsgespräch, noch ins Aus befördern wenn Sie unvorbereitet und mit viel zu hohen Gehaltsvorstellungen dem Personaler gegenüber treten. Ebenso sollten Sie sich mit anderen übertriebenen Forderungen im Vorstellungsgespräch zurückhalten.
Daher:
- informieren Sie sich in jedem Fall vorher über branchen- und positionsübliche Gehälter Ihrer angestrebten Tätigkeit
- gleiches gilt auch für Urlaubstage
7. Schlechter erster Eindruck
Wenn Sie Ihre Aufregung bei einem Vorstellungsgespräch unterdrücken, kann dies unbeabsichtigt verkrampft, unfreundlich und gereizt auf Ihren Gesprächspartner wirken. Lassen Sie sich auch nicht direkt auf einen Stuhl fallen, sondern warten Sie bis der Personaler Ihnen zur Begrüßung die Hand reicht und einen Platz anbietet. Außerdem: Wenn Sie beim Gespräch Augenkontakt vermeiden, zu leise und zu bescheiden über Ihre Fähigkeiten sprechen, fehlt es dem Personaler an Gründen Sie einzustellen.
Daher:
- vergessen Sie trotz Ihrer Aufregung nicht zu lächeln, um einen freundlichen ersten Eindruck zu machen
- bewahren Sie eine aufrechte Körperhaltung und den Blickkontakt, so wirken Sie selbstsicher und interessiert
8. Lügen beim Vorstellungsgespräch
Personaler haben in der heutigen Zeit von sozialen Netzwerken vielerlei Möglichkeiten sich ausgiebig über Ihre Bewerber zu informieren. Lügen über Lücken im Lebenslauf oder das Verschweigen von Entlassungen gehen daher meist nach hinten los und werden in der Regen früher oder später enttarnt.
Daher:
- verschweigen Sie keine Details zu früheren Beschäftigungen sowie Ausbildungen, Qualifikationen und Nebentätigkeiten
- sprechen Sie aufrichtig über eine eventuelle Entlassung beim vorherigen Arbeitgeber
- bleiben Sie dabei positiv und heben Sie hervor, was Sie zur Bewerbung auf die angestrebte Stelle motiviert hat
- ein bis zwei monatige Pausen zwischen zwei Beschäftigungen, beziehungsweise vor oder nach dem Studium werden noch nicht als „Lücken“ bezeichnet und müssen somit nicht unbedingt im Lebenslauf genannt werden
9. Fangfragen beim Vorstellungsgespräch
Wenn Personaler hinter die Fassade eines Bewerbers blicken möchten, bedienen sie sich oft sogenannter Fangfragen:
- Warum sollten wir gerade Sie einstellen?
- Wann und wieso haben Sie das letzte Mal Regeln gebrochen?
- Werden Sie gerne geleitet?
Wenn Sie sich nun beirren oder aus der Ruhe bringen lassen, sind Sie dem Personaler sprichwörtlich auf den Leim gegangen.
Daher:
- lassen Sie sich von Fangfragen nicht aus dem Konzept bringen und antworten Sie kurz, ehrlich und so spontan wie möglich
- geben Sie zu, wenn Sie etwas nicht wissen und bleiben Sie positiv
10. Keine Fragen stellen
Wenn Sie dem Personaler keine Fragen zu Ihrer angestrebten Tätigkeit stellen, wirkt es so als hätten Sie kein großes Interesse an dem Unternehmen.
Daher:
- es bieten sich Fragen über zukünftige Aufgabengebiete, Kollegen und den Einarbeitungsablauf an
- gern gesehen wird zum Beispiel im sozialen Bereich die Frage nach einer Hospitation
- interessiert wirken Sie zudem, wenn Sie direkt Ideen für die erhoffte Stelle äußern
- erkundigen Sie sich zudem über den weiteren Bewerbungsverlauf bevor Sie sich verabschieden und für das Gespräch bedanken
Übrigens: Kleine Fehler können jedem passieren. Hauptsache ist, dass Sie dabei freundlich und respektvoll bleiben.