Ein Großteil der Arbeitnehmer in Deutschland hat einen Bürojob und sitzt dabei täglich mehrere Stunden, oft am Stück. Dies führt häufig zu gesundheitlichen Beschwerden. Dabei ist nicht nur der Bewegungsmangel an sich problematisch.
Insbesondere langes Sitzen ohne Unterbrechungen und ohne einen Haltungswechsel kann sich sehr schädlich auf den Rücken, aber auch auf innere Organe, die Durchblutung und manche Muskelgruppen auswirken.
Büroproblem statisches Sitzen
Durch die mangelnde Beanspruchung der Rückenmuskulatur verkümmert diese mit der Zeit und hat dann nicht mehr genügend Kraft, die Wirbelsäule ausreichend zu stützen. Häufig führt dies zu Fehlhaltungen wie zum Beispiel einem Rundrücken, die ihrerseits eine weitere Belastung für Bandscheiben und Wirbelsäule darstellen.
Abhilfe können da schon kleine Veränderungen, wie ein regelmäßiger Wechsel zwischen Sitzen und Stehen schaffen. Dieser fördert nicht nur die Durchblutung, sondern entlastet auch im Sitzen möglicherweise „eingeklemmte“ Organe. Besonders gefährdet sind hier der Verdauungsapparat oder die Lungen.
Auch der Bewegungsmangel wird durch einen häufigeren Wechsel von Position und Haltung reduziert. Gesundheitliche Vorteile können eine erhöhte Konzentration, eine Entlastung der Wirbelsäule, eine Aktivierung des Kreislaufes und vieles mehr sein. Unterstützung für mehr Energie im Bürojob durch sinnvoll integriertes Stehen und Gehen kann in praktischer Weise ein Steh-Sitz-Schreibtisch bieten.
Mögliche Gesundheitsschäden
Die bei der Büroarbeit fast schon unumgänglich erscheinenden zwei Negativfaktoren, Bewegungsmangel und starres Sitzen, sind nicht nur gesundheitsschädigend, sondern können sich unter Umständen sogar gegenseitig begünstigen. Bewegungsmangel führt nicht selten zu Muskelabbau und zu einem Kalorienplus, was in einem zunehmenden Körpergewicht resultiert und Knochen, Muskulatur und Gelenke zusätzlich belastet und angreift.
Diesen wird dann durch langes Sitzen weiter geschadet. Die allgemeine körperliche Verfassung verschlechtert sich, man verfällt in „Schonhaltungen“, wird antriebs- und kraftlos und verzichtet vielleicht sogar gerne auf nachfeierabendlichen Ausgleichssport. Doch selbst ein konsequent gehaltenes und gesundes Körpergewicht schützt nicht vor den Problemen, die zu langes Sitzen mit sich bringt.
Durch die körperliche Veranlagung des Menschen, die auf deutlich mehr Bewegung ausgerichtet ist, als eine sitzende Tätigkeit meist erlaubt, reagiert der Körper auf statisches Sitzen vor allem mit Rückenbeschwerden.
Diese können von diffusen Schmerzen bis zum Bandscheibenvorfall gehen. Je länger dieselbe Position im Sitzen eingehalten wird, desto größer ist bei einer Fehlhaltung die Gefahr, ernsthafte gesundheitliche Konsequenzen erleiden zu müssen, die sogar zu chronischen Beschwerden führen können.
Arbeitsstress, nicht ideale Beleuchtung im Büro und stundenlange Arbeit am Bildschirm können zu weiteren Verkrampfungen im Rücken oder Nacken führen, die, je länger sie regelmäßig andauern, umso gefährlicher enden können.
Sitz-Steh-Schreibtische
Die von Experten empfohlene 60/30/10-Regel besagt, dass 60 % der Arbeitszeit im Sitzen, 30 % im Stehen und 10 % im Gehen verbracht werden sollten. So sei für genügend Abwechslung und Ausgleich gesorgt, um gesundheitlich nachträglichen Folgen entgegenzuwirken. Ein Sitz-Steh-Schreibtisch unterstützt die Umsetzung der 60/30/10-Regel bedeutend.
Hier kann die Schreib-Oberfläche einfach und praktisch an die jeweilige Haltung angepasst werden. Das reibungslose Weiterarbeiten im Stehen an einem normalen, unverstellbaren Schreibtisch ist nicht möglich. Weder manuelle Schreibarbeiten noch das Tippen auf der Tastatur oder das Bedienen der Maus sind entspannt machbar.
Trotz der einmaligen Kosten eines höhenverstellbaren Schreibtischs (im Fachhandel ab ca. 450 Euro zu erwerben) kann sich die Anschaffung mehr als bezahlt machen. Nicht nur sind Rückenbeschwerden in Deutschland einer der häufigsten Gründe für Krankschreibungen und Ausfälle von Arbeitnehmern; auch die Arbeitsweise kann, wenn es so komplikationslos möglich ist, vom Sitzen ins Stehen zu wechseln, akut verbessert und optimiert werden.
Durch einen Wechsel der Haltung kommt der Kreislauf in Schwung, die Durchblutung wird angeregt, die Atmung und damit die Sauerstoffversorgung des Organismus optimiert, Konzentration und Leistungsfähigkeit steigen. Dies führt insgesamt zu einer besseren Arbeitsleistung.
Die einmaligen Anschaffungskosten können sich also schneller als erhofft amortisiert haben – zusätzlich wurde etwas für die eigene oder die Gesundheit von Angestellten oder Mitarbeitern getan.
Hierbei dürfen auch kleinere Beeinträchtigungen nicht vergessen werden. Es muss nicht gleich ein ausgewachsener Bandscheibenvorfall sein, der einen wochenlangen Ausfall mit sich bringt. Schon regelmäßige leichte Schmerzen, die nicht schlimm genug sind, um zu einer Krankschreibung zu führen, senken die Konzentrationsfähigkeit merklich und lassen den, der sie erleiden muss, schneller ermüden.
Darüber hinaus ist der Rücken zwar das direktest bedrohte Körperteil, jedoch lauern im stundenlangen Sitzen noch andere Gefahren.
Bewegungsmangel kann weitreichende Folgen haben. Hierzu zählen Verdauungsstörungen, ein geschwächtes Immunsystem und daraus resultierende erhöhte Infektanfälligkeit, Arthrose, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und noch einiges mehr. Ein Sitz-Steh-Schreibtisch ist also nicht nur ein Helfer für einen gesunden Rücken, sondern kann weit darüber hinausgehende gesundheitliche Vorteile bieten.
Ideal sollen Stehphasen von ca. 20 Minuten Dauer sein. Einige Modelle können sich bereits elektronisch so programmieren lassen, dass sie von selbst in angemessenen Intervallen über den Tag verteilt vom Sitz- zum Steh-Schreibtisch und wieder zurückwechseln.
Die letzten 10 %
Durch einen verstellbaren Schreibtisch sind im Büro alle Möglichkeiten gegeben, 90 % der 60/30/10-Regel zu erfüllen. Die zehn Prozent der Zeit, die im Gehen verbracht werden sollten, können durch kleine Tipps und Kniffe erreicht werden. Anstatt ein Telefonat zu führen oder eine E-Mail zu senden, können im Haus arbeitende Kollegen zu Fuß besucht werden.
Wenn es möglich ist, sollten Geräte wie Fax, Drucker oder Scanner nicht direkt am Schreibtisch, sondern etwas entfernt aufgestellt werden, sodass stets ein Gang zum Gerät vonnöten ist. Auch Besuche in der Teeküche können über den Tag verteilt gelegt werden, in dem man sich beispielsweise nicht gleich am Morgen mit dem Wasservorrat für den ganzen Tag versorgt, sondern sich regelmäßig nur ein Glas Wasser oder eine Tasse Tee holt.
Generell können kleinere Gänge und Aufgaben, wie zum Beispiel zum Papierkorb, immer dann erledigt werden, wenn auch nur eine Kleinigkeit angefallen ist, anstatt sich Dinge anhäufen zu lassen, um sie dann „in einem Rutsch“ zu erledigen. Morgens und Abends die Treppen, anstatt den Aufzug zu bemühen, trägt ebenfalls zur Geh-Statistik bei.
Weitere Möglichkeiten für eine gesunde Haltung
Auch die 60 % der Zeit, die man im Sitzen verbringen darf, können durch eine gute Haltung, ergonomisches Büromobiliar und weitere Faktoren optimiert werden. Für die Gesundheit vor allem der Nackenwirbelsäule und der Schultern sollte der Bildschirm nicht zu hoch stehen und sich ca. eine Armlänge entfernt vom Arbeitnehmer befinden.
Sein Rand sollte maximal auf Augenhöhe sein. Der Bürostuhl ist von der Höhe her dann gut eingestellt, wenn sich die auf dem Schreibtisch liegenden Unterarme im rechten Winkel zu den Oberarmen befinden. Auch während des Sitzens darf man ruhig ein wenig „Zappelphilipp“ spielen.
Ein häufiges Ändern der Sitzposition ist genauso angesagt, wie ein Wechsel zwischen dem Sitzen auf der gesamten Sitzoberfläche, einem Beanspruchen lediglich der Hälfte der Oberfläche bis zu einem Vorrutschen bis zur Kante.
Wichtig: Das auf der Kante sitzen sollte wirklich nur als kurze Abwechslung dienen. Am schonendsten für die Wirbelsäule ist das Sitzen dann, wenn es die gesamte Sitzoberfläche in Anspruch nimmt. Außerdem ist es sinnvoll, kleinere Lockerungsübungen zu erlernen und sie regelmäßig im Sitzen oder Stehen anzuwenden.
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Henry Wiesner verfügt über eine beeindruckende Expertise im Bereich der Arbeitsplatzgestaltung. In seiner Funktion als Teamleiter der Büroplanung bei Büromöbel Experte beschäftigt er sich täglich mit allen Aspekten der Büroeinrichtung. Durch seine langjährige Erfahrung und sein tiefes Verständnis für die Bedürfnisse einer modernen Arbeitsumgebung ist er ein geschätzter Experte auf seinem Gebiet. Henry kennt sich bestens aus in der Gestaltung von Arbeitsplätzen und setzt sich mit viel Engagement dafür ein, dass seine Kunden die bestmögliche Lösung für ihre individuellen Anforderungen erhalten.