Luftfeuchtigkeit im Büro - darauf sollten Sie achten 1

Luftfeuchtigkeit im Büro: Um sich während der Arbeitszeit wohlzufühlen und die geforderten Leistungen zu erbringen, stellt ein gutes Raumklima eine wichtige Voraussetzung dar.

Durch den hohen Einsatz technischer Geräte wie Computer, Kopierer und Faxgeräte, die zusätzlich Wärme abgeben, ist die Luft in den Büroräumen meist zu trocken. Wenn in der kalten Jahreszeit zusätzlich die Heizung eingeschaltet wird, erreicht die Luftfeuchtigkeit schnell einen zu niedrigen Wert.

Ursachen zu niedriger und zu hoher Luftfeuchtigkeit im Büro

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In den Großraumbüros entsteht schnell ein zu feuchtes Raumklima.

EDV-Geräte sorgen ebenso wie Heizungen für die Erwärmung der Luft im Büro. Ohne zusätzlicher Zuführung von Feuchtigkeit trocknet die Luft aus. Meist wird dann versucht, durch Lüften den Feuchtigkeitsverlust wieder auszugleichen. Jedoch steigt durch zu häufiges und zu langes Lüften die Feuchtigkeit in den Büroräumen auf ein ungesundes Niveau an.

Durch das Ausatmen der Personen, die sich ein Büro teilen, erhöht sich die Luftfeuchtigkeit nochmals. In den Großraumbüros entsteht auf diese Weise schnell ein zu feuchtes Raumklima. Wenn die Feuchtigkeit nicht nach außen abgeleitet wird, führt dies zu ständiger erhöhter Luftfeuchte. Ein schlechtes Heizverhalten ist ein weiterer Grund für zu viel Feuchtigkeit in Büroräumen.

Um Heizkosten zu sparen, werden die Räumlichkeiten meist nur tagsüber beheizt. Kalte Außenwände können sich innerhalb weniger Stunden nicht optimal aufheizen. Dabei entsteht Kondenswasser, das nicht nur eine hohe Luftfeuchtigkeit, sondern auch die Schimmelbildung begünstigt. Feuchtigkeit wird vom Menschen durch die Haut und durch das Atmen an die Umgebung abgegeben.

Dies trifft auch auf Pflanzen zu. Wenn sich viele Pflanzen in den Büroräumen befinden, erhöht dies den Wassergehalt in der Luft zusätzlich. Auch Zimmerbrunnen, Wasserbecken und Aquarien geben Wasserdampf an die Raumluft ab. Büro-Neubauten sind bei ihrem Bezug oft nicht vollständig ausgetrocknet.

Um die von den Wänden an die Raumluft abgegebene Feuchtigkeit zu reduzieren wäre in vielen Fällen eine Bausanierung erforderlich. Ältere Bürogebäude zeichnen sich durch sogenannte Wärmebrücken aus, durch die warme Raumluft nach außen geleitet wird. Dabei bildet sich an diesen Stellen häufig Kondenswasser.

Bei der Inneneinrichtung der Büros wird in den meisten Fällen nicht bedacht, dass das Aufbauen von Schrankwänden an der Außenwand das Zirkulieren der Luft hinter den Schränken unmöglich macht. An diesen Stellen werden kalte Außenwände nicht erwärmt. Durch die hohen Temperaturunterschiede kommt es dann zur Kondenswasserbildung, durch die sich die Luftfeuchtigkeit wiederum erhöht.

Folgen zu hoher Luftfeuchtigkeit

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Ein erhöhtes Risiko für Erkältungskrankheiten zählt zu den Folgen einer zu niedrigen oder zu hohen Luftfeuchtigkeit am Arbeitsplatz.

Ein gesundes Raumklima ist im Interesse jedes Arbeitgebers und kann die Fehlzeiten der Mitarbeiter:innen reduzieren. Zu trockene Büroluft führt hingegen zu tränenden Augen und gereizten Schleimhäuten. Ein erhöhtes Risiko für Erkältungskrankheiten zählt zu den Folgen einer zu niedrigen oder zu hohen Luftfeuchtigkeit am Arbeitsplatz.

Inzwischen klagen bis zu 80 Prozent aller Beschäftigten im Büro über ausgetrocknete Schleimhäute in Mund und Nase sowie über trockene Augen und Haut. Dabei liegt gemäß den Regelungen der Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV) die optimale Luftfeuchtigkeit in Büroräumen zwischen 40 und 60 Prozent, wenn die Raumtemperatur circa 20 Grad beträgt. Nicht selten werden jedoch im Büro Werte unter 20 Prozent gemessen, vor allem in den Wintermonaten. Der Gesetzgeber hat mit dem Arbeitsschutzgesetz auch Regelungen hinsichtlich der Raumtemperatur geschaffen.

Welche Vorschriften müssen beachtet werden?

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Bei einer ständigen Raumfeuchte, die unter 40 Prozent liegt, stellen Luftbefeuchter eine sinnvolle Maßnahme dar.

Für die Gesundheit der Arbeitnehmer, die eine sitzende Tätigkeit im Büro ausüben, ist eine Raumfeuchtigkeit von circa 50 Prozent ideal. Wenn diese Werte erheblich über- oder unterschritten werden und Angestellte sich nicht wohlfühlen, sollten sie dies mit dem Arbeitgeber besprechen.

Durch die Arbeitsstättenregelung ASR A3.5 ist das Unternehmen verpflichtet, zum Schutz der Arbeitnehmer entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Der Gesetzgeber fordert eine „Raumtemperatur, die der Gesundheit zuträglich ist“. Die Installierung von Luftbefeuchtern ist dadurch zwar nicht vorgeschrieben, kann allerdings auf freiwilliger Basis erfolgen. Bei einer ständigen Raumfeuchte, die unter 40 Prozent liegt, stellen Luftbefeuchter eine sinnvolle Maßnahme dar. Außerdem sollte der Arbeitgeber den Feuchtigkeitsgehalt der Raumluft im Büro in regelmäßigen Abständen kontrollieren. Mit einer höheren Raumluftfeuchtigkeit können auch elektrostatische Aufladungen vermieden werden.

Luftbefeuchter – die ideale Lösung für Büroräume?

Luftbefeuchter eignen sich ideal für Büroräume mit einem zu niedrigen Feuchtigkeitsgehalt, denn sie reichern die Raumluft mit Wasserdampf an. Während Luftbefeuchter für kleine Räumlichkeiten die ideale Lösung darstellen, sind Befeuchtungsanlagen die beste Möglichkeit, um in Großraumbüros und Konferenzsälen für angenehme Raumtemperaturen und ausreichend Luftfeuchtigkeit zu sorgen.

Bei der Auswahl der geeigneten Anlage sollte auf das Zertifikat „Optimierte Luftbefeuchtung“ geachtet werden. Mit diesem Siegel zeichnet die Berufsgenossenschaft Druck- und Papierverarbeitung Systeme aus, die einen sicheren und hygienischen Betrieb gewährleisten.

Dennoch müssen Luftbefeuchter regelmäßig gereinigt werden, wenn sie ihren Zweck erfüllen sollen. In kleinen Büroräumen können einzelne Luftbefeuchter an jeder gewünschten Stelle positioniert werden.

Nicht geeignet sind Wasserschalen, die auf der Heizung oder dem Bürotisch aufgestellt werden. In den Schalen bilden sich schnell Keime, die sich anschließend in der Luft verteilen. Wer dennoch nicht auf die Wasserschalen verzichten möchte, sollte diese täglich entleeren und mit frischem Wasser befüllen. Außerdem sollten sie vor jedem Füllen sorgfältig gesäubert werden.

Raumfeuchte auf einem angenehmen Niveau halten

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Vor Arbeitsbeginn sollten die Fenster mindestens fünf Minuten lang weit geöffnet werden.

Damit zu jeder Jahreszeit die Luft im Büro auf einem angenehmen Feuchtigkeitsniveau bleibt, sollten vor Arbeitsbeginn die Fenster mindestens fünf Minuten lang weit geöffnet werden. Dadurch gelangt die kühle Morgenluft ins Innere und sorgt für frische Luft. Während der Arbeitszeit heizt sich die Luft im Büro auf.

Durch die Wärmeabgabe der Computer und anderer EDV-Geräte steigt die Bürotemperatur und die Luftfeuchtigkeit vor allem in der warmen Jahreszeit schnell an. Um sich vor Hitze und hoher Raumfeuchte zu schützen, können die Jalousien geschlossen und nicht benötigte Geräte ausgeschaltet werden. Wenn die Luftbefeuchter rechtzeitig eingeschaltet werden, gleichen sie die Feuchtigkeitsunterschiede wieder aus.

Während der warmen Jahreszeit halten Luftbefeuchter die Raumfeuchte auf einem angenehmen Niveau. Wenn die Büroluft dennoch zu feucht wird, sollten Grünpflanzen in andere Räumlichkeiten umziehen. Durch das Geschlossenhalten der Fenster tagsüber lässt sich die Raumfeuchte leicht senken.

Zimmerpflanzen als Feuchtigkeitsspender

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Zahlreiche Zimmerpflanzen-Arten nehmen viel Wasser auf und können dadurch ebenfalls viel Feuchtigkeit an die Luft abgeben.

Eine andere Alternative um den Feuchtigkeitsgehalt der Büroluft in einer angenehmen Höhe zu halten, ist die Begrünung der Räume. Zahlreiche Zimmerpflanzen-Arten nehmen viel Wasser auf und können dadurch ebenfalls viel Feuchtigkeit an die Luft abgeben. Um die Luftfeuchtigkeit im Büro zu erhöhen, sind Pflanzen wie Zyperngras und Papyrus am besten geeignet. Grünlilien benötigen nicht viel Pflege und eignen sich deshalb optimal für den Arbeitsplatz. In Großraumbüros sorgt eine Grünzone für einen idealen Feuchtigkeitsgehalt der Luft.

Regelmäßiges Lüften – für den optimalen Luftfeuchtigkeitsgehalt

Richtig lüften schafft die besten Voraussetzungen für ein angenehmes Arbeitsklima und gleicht die Luftfeuchte aus. Deshalb sollten die Fenster im Büro niemals auf Kipp stehen. Durch das Dauerlüften wird keinesfalls die relative Luftfeuchtigkeit erhöht: Das Gegenteil ist der Fall, denn im Vergleich zu warmer Luft nimmt kalte Luft weniger Wasser auf.

Wenn durch dauerhaft geöffnete Fenster ständig kalte Luft in die warmen Büroräume gelangt, sinkt die Luftfeuchtigkeit und die Luft wird trockener. Während der Heizperiode im Winter sollten in Büros drei- bis vier Mal täglich die Fenster zwischen drei bis fünf Minuten weit geöffnet werden. Durch das sogenannte Stoßlüften bleibt die Raumfeuchte auf einem optimalen Niveau.

Büroräume nicht überheizen

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Die ideale Raumtemperatur am Arbeitsplatz beträgt zwischen 20 und 22 Grad Celsius.

Überheizte Räume führen zu trockener Luft. Um die ideale optimale Luftfeuchtigkeit zu garantieren muss anschließend mehr Feuchtigkeit zugeführt werden. Büroräume sollten deshalb nicht überheizt werden. Die ideale Raumtemperatur am Arbeitsplatz beträgt zwischen 20 und 22 Grad Celsius.

Durch regelmäßige Messungen mit einem Hygrometer lässt sich die Raumfeuchte leicht kontrollieren. Hochwertige Geräte, die außerdem Temperatur und Taupunkt anzeigen, melden durch optische Signale eine zu hohe Luftfeuchtigkeit.


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