Webcam Alternativen für das Homeoffice: Seit der Zeit der Corona-Pandemie gehören regelmäßige Videokonferenzen zum Alltag vieler Arbeitnehmer. Da viele im Homeoffice arbeiten und somit keinen persönlichen Kontakt untereinander pflegen können, sind solche Schalten wichtig, um sich untereinander zu besprechen.
Wer keinen Laptop verwendet, der mit einer integrierten Webcam ausgestattet ist, benötigt zusätzliche Hardware, um ebenfalls mit einem eigenen Video an einem Call teilnehmen zu können.
Doch dazu muss man sich nicht zwingend eine Webcam anschaffen. Auch mit einer Systemkamera für Anfänger, die in vielen Haushalten bereits vorhanden ist, kann man Videokonferenz abhalten. Wie das geht, haben wir in diesem Text zusammengefasst.
Warum sind Webcams derzeit so teuer und rar?
Mit der flächenmäßigen Verbreitung des Internets zu Beginn der 2000er Jahre wurden auch Webcams immer populärer. Sie boten erstmals die Möglichkeit, dass sich User per Videochat austauschen konnten. In den vergangenen Jahren gerieten diese Internetkameras allerdings immer mehr in den Hintergrund. Die Kommunikation hatte sich vor allem auf Smartphones verlagert. Sie sind mit einer Selfiecam ausgestattet. Zudem setzten sich Laptops immer mehr durch. Auch sie verfügen in der Regel über eine integrierte Kamera. So wurden externe Webcams immer unwichtiger.
Dieses Bild änderte sich im Jahr 2020 mit der Covid-19 Pandemie. Viele Arbeitnehmer zogen mit ihren Desktop-PCs aus dem Büro ins Homeoffice. Für die regelmäßig stattfindenden Videokonferenzen benötigten sie zusätzliche Webcams. Das hat im Frühjahr einen wahren Run auf die Geräte ausgelöst. Sie waren entsprechend schnell vergriffen. Einige Händler nutzten die Situation aus: Der Preis für eine Webcam stieg zeitweise um 400 Prozent. Es war zum Teil nicht mehr möglich, eine Webcam für weniger als 100 Euro zu kaufen.
Die gute Nachricht ist: Es gibt super Alternativen zur Webcam. Nachfolgend stellen wir Ihnen Möglichkeiten vor.
Webcam Alternativen: Vorhandenes Kamera-Equipment für Videokonferenzen nutzen
Das Positive ist, dass Verbraucher dieser Preisentwicklung nicht wehrlos ausgesetzt sind. In vielen Haushalten sind bereits andere Geräte vorhanden, die sich für Videokonferenzen nutzen lassen. Allerdings muss jeder Arbeitnehmer für sich abwägen, ob er bereit ist, seine eigenen Geräte für Arbeitszwecke einzusetzen.
Schließlich gilt auch für eine Webcam, die als Arbeitsgerät verwendet wird, dass der Arbeitnehmer die Kosten nicht selbst tragen muss. Nach vorheriger Absprache mit dem Arbeitgeber können die Kosten von diesem übernommen werden. Kann keine Einigung erzielt werden, kann der Arbeitgeber nicht verpflichtend vorschreiben, eine Webcam anzuschaffen.
Am einfachsten lassen sich private Smartphones, Tablets oder gar Laptops für Videokonferenzen verwenden. Sofern bei den Calls keine sensiblen Daten auf den Geräten gespeichert werden, spricht aus Sicht der Datensicherheit nichts dagegen. Denn es werden lediglich Skype, Microsoft Teams, Zoom oder andere Konferenztools benötigt. Dazu muss gegebenenfalls das passende Programm oder die App auf dem Gerät installiert werden. Am Laptop lassen sich die Anwendungen zum Teil auch ohne vorherige Installation aus dem Browser bedienen.
Vor allem die Verwendung eines eigenen Laptops kann umständlich sein, da ein zweites Gerät auf dem Schreibtisch abgestellt werden muss. Verwendet der Arbeitnehmer zusätzlich den Arbeitsrechner, um dort Notizen anzufertigen oder eine Anwendung auszuführen, würde die Situation dazu führen, dass der Blick nicht in die Webcam gerichtet ist, sondern auf einen anderen Bildschirm. Dies lässt sich dadurch verhindern, dass Sie beispielsweise eine Spiegelreflexkamera nutzen, die ideal positioniert und ausgerichtet werden kann.
Kann ich meine System- bzw. Spiegelreflexkamera als Webcam benutzen?
Ja, auch handelsübliche Spiegelreflex- oder Systemkameras können als Webcam genutzt werden. Dies ist mit Geräten aller gängigen Hersteller möglich. Canon, Olympus, Panasonic, Sony und Co. stellen dazu spezielle Software-Anwendungen zur Verfügung, die heruntergeladen und auf dem Computer installiert werden müssen.
Wer ein älteres Modell hat, für das der Hersteller keine passende Lösung bietet, kann sein Glück mit ManyCam versuchen. Dabei handelt es sich um eine Software eines unabhängigen Entwicklers, die mit unterschiedlichen Kameras kompatibel ist.
Die Programme erlauben Anpassungen der Bildeinstellungen. So können die Helligkeit, die Farbwerte und der Weißabgleich eingestellt werden.
Die eigene Spiegelreflexkamera als Webcam zu verwenden, ist spielend leicht. Dazu muss sie lediglich über ein USB-Kabel mit dem Computer verbunden werden. Nach dem Start der Software erkennt diese die Kamera automatisch. Nun kann sie in Skype, Teams oder in einem anderen Konferenztool als Videoquelle ausgewählt werden.
Bei einer Spiegelreflexkamera muss allerdings noch mehr als beim eigenen Smartphone abgewogen werden, ob sie für berufliche Zwecke genutzt werden soll. Denn sie kann durch den Einsatz als Webcam Schaden nehmen. Beim dauerhaften Betrieb wird der Sensor möglicherweise überbelichtet. Durch die UV-Strahlen wird unter Umständen der RGB-Filter angegriffen, was zu einer dauerhaften Qualitätsminderung beim Fotografieren führen kann. Bei vielen Modellen erscheint eine Warnmeldung, wenn ein Grenzbereich erreicht wird. Diesen sollte man ernst nehmen und der Kamera eine Verschnaufpause gönnen.
Welches Zubehör benötige ich für eine Spiegelreflexkamera als Webcam?
Für den reinen Betrieb einer Spiegelreflexkamera als Webcam ist zunächst kein besonderes Zubehör erforderlich. Die Software kann auf der Website des Herstellers gefunden und heruntergeladen werden. Dies dauert inklusive der Installation nur wenige Minuten. Auch das Verbindungskabel müssen Verbraucher nicht extra anschaffen. Es ist im Lieferumfang der Kamera enthalten, da es beispielsweise auch dazu benötigt wird, Bilder auf einen Computer zu übertragen, sofern man kein Kartenlesegerät verwendet.
Optional, aber auf jeden Fall ratsam, ist, ein kleines Stativ zu verwenden. Auf ihm kann die Kamera so platziert werden, dass sie sicher steht, den richtigen Bildausschnitt anzeigt und zugleich gerade ausgerichtet ist.
Gegebenenfalls benötigt man zusätzlich ein externes Mikrofon. Das ist dann der Fall, wenn man auf das Programm ManyCam ausweichen muss. Es ist nicht in der Lage, Ton zu übertragen.
Actioncam oder Smartphone als Webcam nutzen
Auch viele Actioncams lassen sich als Webcams verwenden. Gegebenenfalls muss dazu die Firmware, also das Betriebssystem der Kamera, aktualisiert werden. So hat der Hersteller GoPro 2020 die Funktion durch das Bereitstellen einer aktualisierten Firmware ermöglicht. Beim Einsatz von Actioncams können Kompatibilitätsprobleme auftreten.
So konnte die neue Firmware zunächst lediglich für Computer mit Mac OS Betriebssystem und für bestimmte Konferenzanwendungen genutzt werden. Welche Actioncams sich als Webcams nutzen lassen, muss gegebenenfalls ausprobiert werden, da die Hersteller häufig nur unzureichende Angaben machen.
Ein Smartphone als Webcam am Computer zu benutzen, hört sich zunächst nach einer leichten Aufgabe an. Denn es wird lediglich die App Droidcam benötigt, sowie der passende Client für den Computer. Dieser kann auf Arbeitsrechnern allerdings Probleme bereiten, denn möglicherweise fehlen dem Arbeitnehmer die passenden Rechte, um ihn zu installieren.
Dann würde diese Möglichkeit wegfallen oder der Arbeitnehmer muss sich die Berechtigung erteilen lassen, die Software nutzen zu dürfen.
Ist die Installation abgeschlossen, muss sie auf beiden Geräten geöffnet werden. Auf dem Smartphone wird nun die IP-Adresse angezeigt. Diese muss in das entsprechende Feld der Computer-Anwendung eingegeben werden. Damit beide Geräte gekoppelt werden können, müssen sie mit demselben WLAN-Netzwerk verbunden sein. Sind sie korrekt miteinander verbunden, kann Droidcam als Videoquelle in der Konferenzanwendung ausgewählt werden.
Droidcam ist plattformübergreifend nutzbar. Der Client für den Computer kann mit den Betriebssystemen Windows und Linux verwendet werden. Die App existiert für Android und iOS. Sie kann auf Smartphones und Tablets installiert werden.
Fazit: Diese Webcam-Alternativen gibt es
Unser Überblick hat gezeigt, dass es unterschiedliche Möglichkeiten gibt, um eine Webcam zu ersetzen. Die einfachste bieten Smartphones und Tablets. Sie sind ohnehin in den meisten Haushalten vorhanden. Mit ihnen kann entweder direkt die jeweilige Anwendung für den Videocall genutzt werden oder sie werden mittels Droidcam mit dem Computer gekoppelt.
Der Einsatz von Spiegelreflex- und Systemkameras muss gut überlegt sein. Sie können unter Umständen Schaden nehmen. Wer eine Actioncam besitzt, sollte ausprobieren, ob sie als Webcam eingesetzt werden kann. Eine fehlende Angabe des Herstellers bedeutet nicht zwangsläufig, dass dies nicht möglich ist.
Am wenigsten praktikabel scheint, neben dem Arbeitsrechner einen privaten Laptop zu verwenden, der mit einer integrierten Webcam ausgestattet ist. Dieser nimmt viel Platz auf dem Schreibtisch in Anspruch, der im Homeoffice ohnehin stark begrenzt ist.
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Stephan Forstmann stammt ursprünglich aus dem schönen Dresden und ist seit 2009 ein fester Bestandteil im Redaktionsteam von Büromöbel Experte. Stephan arbeitet seit 2013 im Home-Office und ist seitdem zu einem Experten auf diesem Feld geworden. Er gibt seine Erfahrungen, Tipps und Best-Practices in Form von Tutorials und Artikeln im Ratgeber von Büromöbel Experte weiter. Neben dem Thema Home-Office beschäftigt er sich täglich mit dem Thema gesunde Büroarbeit und Ergonomie.
So arbeitet er im Home Office: Stephan arbeitet an einem höhenverstellbaren Schreibtisch mit zwei Monitoren. Statt eines Desktop-PCs nutzt er einen Laptop mit einer Docking Station. Da er Kabel auf dem Schreibtisch hasst, nutzt er kabellose Eingabegeräte in seinem Home Office.
Stephan ist zudem auch als Berufsfotograf tätig und gibt neben Fotokursen auch auf seinem privaten Blog viele Tipps für Fotografie-Anfänger und fortgeschrittene Fotografen weiter