Kein Geld für Lizenzen ausgeben und trotzdem Produktiv arbeiten – das klingt gut! Nein damit meine ich nicht etwa Raubkopien, sondern die sogenannte Open Source Software, die heutzutage auf fast jedem Rechner genutzt wird.
Die Wikipedia schreibt zu Begriff „Open Source“ :
Die Software (d. h. der Quelltext) liegt in einer für den Menschen lesbaren und verständlichen Form vor: In der Regel handelt es sich bei dieser Form um die Quelltexte in einer höheren Programmiersprache.
und dass:
Die Software […] beliebig kopiert, verbreitet und genutzt werden (darf).
Soweit zur Begriffsklärung, die ich hier sofort wieder über den Haufen werfe, denn in diesem Beitrag schließe ich auch die „freie Software“ mit ein. Das mache ich aus einem Grund: Der normale Anwender weiß oft nicht, ob der Quelltext tatsächlich offen liegt, bzw. interessiert es den „normalen User“ in der Regel nicht. Daher eine Bitte an die Programmierer, die den Beitrag lesen: Drücken Sie der Einfachheit halber mal ein Auge zu :)
Vorteile von Open Source Software
Der erste Vorteil liegt sofort klar auf der Hand: Man spart Lizenzkosten! Besonders in neu gegründeten Unternehmen wird jeder Cent umgedreht. In kleinen Unternehmen findet man genau deswegen oft Open Source Software im Produktiv-Einsatz.
Open Source-Software ist zudem auch leicht zu beschaffen. In der Regel wird nur ein Internetanschluss benötigt, um sich die aktuellste Version herunterzuladen. Es entfällt also die lästige Suche nach der Installations-DVD und dem Eintippen eines Lizenzkeys.
Ein weiterer Vorteil ist die große Community, die hinter den Projekten steht und nicht nur die Software stetig weiterentwickelt, sondern auch Tutorials erstellt, Fragen beantwortet oder bei der Fehlerbehebung unter die Arme greift.
Das Betriebssystem Linux ist hier mit Sicherheit das Paradebeispiel schlechthin.
Nachteile von Open Source Software
Open Source-Software hat jedoch nicht nur Vorteile. Je nach Programm ergeben sich teils gravierende Nachteile.
Der wohl wichtigste ist der Sicherheitsaspekt. Wie bei kommerzieller Software, besteht auch bei quelloffener Software immer die Gefahr, dass Sicherheitslücken durch Programmierfehler enthalten sind. Bei Open-Source Software kommt jedoch erschwerend hinzu, dass diese Fehler durch andere leichter entdeckt und ausgenutzt werden können. So war das Anfang 2014 beispielsweise beim OpenSSL „Heartbleed Bug“ der Fall.
Nutzbarkeit: Die Bedienbarkeit ist bei Software der einschneidende Punkt. Oft (aber nicht immer!) sind kommerzielle Anwendungen hinsichtlich der Bedienbarkeit optimierter, als das kostenplose Pendant. Vergleiche ich beispielsweise Adobe Photoshop mit GIMP, wird schnell klar, dass die Arbeit mit GIMP schwerer ist. Ebenfalls empfinde ich persönlich bei Microsoft Word das Schreiben angenehmer als bei Open Office. Beispielsweise ist das Anlegen von Inhaltsverzeichnissen leichter. Excel bietet ebenfalls eine einfachere Bedienung – oder finden Sie bei Open Office Calc auch mit einem Klick die Funktion, Duplikate aus der Tabelle zu entfernen?
Auch wenn ich oben erwähnt habe, dass die Community ind der Regel die Software stetig weiterentwickelt, so kann es ebenfalls sein, dass das Projekt mangels Ressourcen und Interesse auch einfach eingestellt wird und man bleibt auf einer alten Version sitzen.
Fehlende Support- oder Garantieleistungen sind ebenfalls ein Nachteil, denn man hat keinen direkten Ansprechpartner wie bei kommerzieller Software, sondern muss durch Foren Hilfe finden.
Oft ist auch die fehlende Kompatibiltät zu kostenpflichtiger Programmen ein strittiger Punkt. Hat mir damals jemand ein Excel Dokument im XLSX-format gesendet, konnte ich die Datei nicht ohne Weiteres mit Open-Office öffnen (inzwischen ist das bei Open Office jedoch problemlos möglich).
Das Problem besteht besonders bei hochpreisiger CAD-Software.
Für wen lohnt sich nun die Alternative Open-Source Software?
Kurz und knapp: Für jeden, der mit eventuellen Einschränkungen im Produktiveinsatz kein Problem hat, Kosten sparen und etwas Neues ausprobieren will. Und ganz wichtig: Open-Source ist nicht schlechter als ein kommerzielles Produkt. Es gibt genug Beispiele, bei denen die Open-Source Software die bessere ist.
Generell sollte aber bei Unternehmungen, die mit einer Spezialsoftware arbeiten, lieber zur kommerziellen Software gegriffen werden, um Probleme von vornherein zu vermeiden . Beispielsweise sind das Architekten oder Ingenieure, die um die Nutzung von Autodesk AutoCAD wohl nicht herumkommen werden.
Unser Fazit:
Lizenzkosten sparen und Alternativen unterstützen ist eine tolle Sache. Jedoch sollte man immer Vor- und Nachteile abwägen bevor man neue Software im Unternehmen einsetzt. Für den kleinen Gründer ist die Open-Source-Lösung sicherlich am interessantesten. Denn es gibt eine eine handvoll mächtiger Programme – gerade für die ersten Unternehmensjahre:
Etliche CRM Systeme, die ja besonders in Unternehmen wichtig sind, sind Quelloffen, können kostenfrei genutzt werden und besitzen, wie kommerzielle Software, einen großen Funktionsumfang . Das ist gerade für kleine Unternehmen eine tolle Sache – genauso wie die Vielzahl an Open-Source Warenwirtschaftssystemen, die sich ideal für den täglichen Einsatz in Unternehmen eignen.
Wer nun Interesse bekommen hat, ein paar Open-Source Projekte zu testen, der wird vielleicht staunen, dass er das schon seit jeher macht. Denn die bekanntesten Vertreter sind neben Linux der Apache Web Server, MySQL, Apache Open Office bzw. Libre Office, Mozilla Firefox, Mozilla Thunderbird, VLC-Media-Player, Kodi (ehemals XBMC), Free CAD, True Crypt, Notepad++, Filezilla, Audacity, Blender, GIMP, Joomla und WordPress.
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Stephan Forstmann stammt ursprünglich aus dem schönen Dresden und ist seit 2009 ein fester Bestandteil im Redaktionsteam von Büromöbel Experte. Stephan arbeitet seit 2013 im Home-Office und ist seitdem zu einem Experten auf diesem Feld geworden. Er gibt seine Erfahrungen, Tipps und Best-Practices in Form von Tutorials und Artikeln im Ratgeber von Büromöbel Experte weiter. Neben dem Thema Home-Office beschäftigt er sich täglich mit dem Thema gesunde Büroarbeit und Ergonomie.
So arbeitet er im Home Office: Stephan arbeitet an einem höhenverstellbaren Schreibtisch mit zwei Monitoren. Statt eines Desktop-PCs nutzt er einen Laptop mit einer Docking Station. Da er Kabel auf dem Schreibtisch hasst, nutzt er kabellose Eingabegeräte in seinem Home Office.
Stephan ist zudem auch als Berufsfotograf tätig und gibt neben Fotokursen auch auf seinem privaten Blog viele Tipps für Fotografie-Anfänger und fortgeschrittene Fotografen weiter