An kaum einem anderen Ort verbringen wir täglich so viel Zeit wie am Arbeitsplatz. Um den ganzen Tag über ein konzentriertes und produktives Arbeiten zu ermöglichen, darf die Bürogestaltung nicht unterschätzt werden. Viele Einzelheiten tragen dazu bei, den Arbeitsplatz ergonomisch zu gestalten und den Wohlfühlfaktor zu erhöhen. Schon kleine Veränderungen optimieren die Arbeit und steigern die Effektivität. Wir zeigen Ihnen, welche 10 schweren Fehler häufig bei der Büroeinrichtung gemacht werden und wie Sie diese vermeiden können.
1. Der Schreibtisch wird direkt vor dem Fenster platziert
Die korrekte Positionierung des Schreibtischs als Arbeitsmittelpunkt spielt eine elementare Rolle, um die Konzentration zu fördern und gesundheitliche Probleme zu vermeiden.
Steht der Schreibtisch direkt vor dem Fenster, blendet das einfallende Licht bei strahlendem Sonnenschein, so dass die Augen Mühe haben, in der hellen Umgebung auf dem Bildschirm etwas zu erkennen. Die Folge sind erschöpfte und trockene Augen.
Kann durchs Fenster nach draußen geschaut werden, besteht außerdem die Gefahr, durch das Geschehen abgelenkt zu werden, was die Konzentration auf die eigentliche Tätigkeit erschwert. Auch mit dem Fenster im Rücken besteht Blendgefahr durch die Reflexionen des Sonnenlichts auf dem Monitor, was zu Erschöpfung und Kopfschmerzen führen kann. Besser ist die rechtwinklige Platzierung des Schreibtischs zum Bürofenster wodurch optimale Lichtverhältnisse auf der Arbeitsfläche erreicht werden.
2. Ein Glasschreibtisch wird benutzt
Von der Arbeit an durchsichtigen Schreibtischen aus Glas ist unbedingt abzuraten. Der Blick fällt dabei durch die Tischplatte hindurch auf einen äußerst unruhigen Hintergrund, den Boden, die Füße, Kabel und andere Gegenstände, die sich unter oder hinter dem Schreibtisch befinden.
So wird ständig der Eindruck von Unordnung suggeriert und ein konzentriertes Arbeiten erschwert. Außerdem strengen die Lichtreflexionen auf der Oberfläche die Augenstark an.
Eine undurchsichtige Tischplatte beruhigt den Blick und hilft, die Gedanken bei der Aufgabe zu behalten.
Ist die Arbeit am Glasschreibtisch jedoch unvermeidlich, kann zumindest eine große Schreibunterlage den Effekt etwas mildern und optisch Ruhe im Sichtfeld schaffen.
3. Der Tisch ist zu klein
Ein zu kleiner Tisch erweckt immer den Eindruck, mit Gegenständen übersät zu sein. Das erzeugt optischen Stress und die Aufmerksamkeit wird abgelenkt. Ein ungeordneter Schreibtisch erschwert Klarheit im Denken, da gerade nicht benötigte Dinge im Blickfeld liegen.
Ein Arbeitstisch sollte mindestens die Maße 160×80 haben, um Platz für alle benötigten Unterlagen, Stifte und Arbeitsmaterialien zu bieten, die benötigt werden, ohne dabei überladen zu wirken.
Optimal ist eine Größe, die die Einteilung in mehrere Zonen ermöglicht, in denen bereits bearbeitete, gerade benötigte und noch zu bearbeitende Unterlagen ihren Platz haben und wichtige Dokumente stets griffbereit sind.
Eine ausreichend große Arbeitsfläche ermöglicht außerdem auch die Verwendung einer Leseunterlage. Muss während der Computerarbeit immer wieder auf Dokumente geblickt werden, hebt die Unterlage das Papier vom Tisch ab, was Verspannungen im Nackenbereich vorbeugt.
4. Zu wenig oder ungünstiges Licht am Arbeitsplatz
Bestmögliche Lichtverhältnisse haben oberste Priorität bei der Gestaltung des Arbeitsplatzes. Ist der Arbeitsplatz ist unzureichend oder ungünstig beleuchtet, wird die Arbeitsatmosphäre als angespannt empfunden und die Augen werden schnell überlastet.
Optimal ist eine Beleuchtung des Schreibtischs mit natürlichem Sonnenlicht, so dass tagsüber keine künstliche Beleuchtung benötigt wird.
Der Arbeitsplatz befindet sich idealerweise in der Nähe eines Fensters und ist hell und freundlich eingerichtet. Natürliches Licht schont die Augen und erleichtert die Konzentration.
Bei zu starker Sonneneinstrahlung helfen Jalousien, die Helligkeit auf ein angenehmes Maß abzudämpfen. Wer kein Fenster im Büro hat, schläft oft schlechter und fühlt sich unwohler als Personen, die bei Tageslicht arbeiten.
Ist kein Fenster im Raum vorhanden, sollte zumindest auf eine möglichst flimmerfreie Beleuchtung aus mehreren verschiedenen Lichtquellen geachtet werden, die in ihrer Farbe dem Tageslicht ähneln.
5. Keine Pflanzen im Büro
Ein spartanisch eingerichtetes Büro wirkt trist und drückt auf die Stimmung. Sind keine Pflanzen im Raum vorhanden, wird die Klimaanlagen- oder Heizungsluft auch schnell als zu trocken empfunden. Pflanzen schaffen eine gute Stimmung im Büro und verbessern die Zufriedenheit und Lebensqualität am Arbeitsplatz.
Eine Pflanze im Blickfeld mindert psychologischen Stress, verlängert die Aufmerksamkeitsspanne und trägt generell zum Wohlbefinden bei, was die Produktivität und Motivation steigert.
Außerdem begünstigen Grünpflanzen ein angenehmes Raumklima, da sie fast das gesamte Gießwasser über die Blätter wieder an die Luft abgeben. Achtung: Sollte sich ein Allergiker unter Ihren Kollegen befinden, sprechen Sie die Auswahl der Pflanze bitte vorsichtshalber mit ihm ab.
6. Schlechte Sitzmöglichkeit oder mangelhafter Bürostuhl
Wer einen Großteil des Tags am Schreibtisch verbringt, hat oft Probleme mit dem Nacken, den Schultern und dem Rücken. Die Ursache hierfür ist meistens eine falsche Sitzposition, verursacht durch einen schlecht eingestellten Bürostuhl. Die Muskeln verkrampfen, Bandscheiben werden überlastet, die Beine schlafen ein.
Ein guter Bürostuhl lässt sich individuell an die Form des Rückens und die Größe des Benutzers anpassen und bietet vielfältige Einstellmöglichkeiten für eine natürliche und gesunde Sitzhaltung.
Die Rückenlehne soll dem Rücken Halt bieten und zwischen Oberkörper und Oberschenkel einen variablen Winkel von ca. 90 bis 120 Grad ermöglichen. Im Sommer empfehlen sich Lehnen aus Netzstoff, da sie die Luft am Rücken zirkulieren lassen. Die Armlehnen müssen so einstellbar sein, dass sie mit der Tischfläche eine Linie bilden und Nacken und Schultern entspannt sind.
Die Sitzfläche soll so einstellbar sein, dass die Knie einen Winkel von 90 Grad bilden und die Füße flach auf dem Boden stehen.
Ein ergonomisch einstellbarer Bürostuhl schont den Rücken bestmöglich, ermöglicht ein angenehmes und entspanntes Arbeiten und beugt langfristig Gesundheitsschäden vor.
7. Falsche Bürostuhlrollen für den Boden
Grundsätzlich sind zwei Varianten von Rollen für Bürostühle erhältlich: Hartbodenrollen und Weichbodenrollen.
Werden die falschen Rollen verwendet, kann das unangenehme Folgen haben. Hartbodenrollen eignen sich für Fliesen, Laminat, Parkett und Böden aus Kunststoffen. Die Rollen sind weich ummantelt und schonen den Boden, sie verursachen keine Kratzer oder andere Beschädigungen. Die weiche Lauffläche hält den Geräuschpegel niedrig, da kein lästiges Knirschgeräusch beim Rollen entsteht. Darüber hinaus sind Hartbodenrollen sitzlastgebremst, so dass der Bürostuhl beim Aufstehen auf dem glatten Untergrund nicht so schnell wegrollen kann. Werden sie jedoch auf Teppichböden eingesetzt, sammeln sich mit der Zeit Fusseln, Staub und Haare in der Rolle, die dann blockiert und die Bewegung des Stuhls stark einschränkt. Weichbodenrollen besitzen eine harte Ummantelung, die die Rollfähigkeit auf einem weichen Untergrund verbessert. Mit diesen lässt sich der Bürostuhl auch auf Teppichböden ohne großen Widerstand rollen. Auf harten Böden können sie jedoch Kratzer verursachen.
8. Bildschirme falsch und zu hoch platziert
Ist der Bildschirm zu hoch oder zu niedrig platziert, sind Verspannungen im Nackenbereich die unvermeidliche Folge. Ideal in der Höhe eingestellt ist der Monitor, wenn die Blicklinie gerade über den oberen Rand geht. Wird der Abstand des Bildschirms zum Betrachter nicht entsprechend der Bildschirmgröße angepasst, kann der Inhalt nur mit Mühe gelesen werden, was die Augen anstrengt und ein entspanntes Arbeiten unmöglich macht.
Je nach Größe des Monitors sollte der Abstand zwischen 70 und 90 Zentimeter betragen. Mit Hilfe eines beweglichen Monitorarms lässt sich der Bildschirm in Höhe, Neigung und Entfernung mühelos individuell auf den Benutzer einstellen.
9. Hohe Geräuschkulisse / hohe Ablenkungswahrscheinlichkeit
Störende Geräusche lenken stark von der Arbeitsaufgabe ab und machen krank.
Druckergeräusche, laute Telefongespräche von Kollegen und ähnlicher Bürolärm schaden unterschwellig und verursachen auf Dauer Kopfschmerzen, Erschöpfung und Konzentrationsschwierigkeiten.
Schlechte Konzentration hat eine erhöhte Fehlerquote zur Folge. Besonders bei Aufgaben, die Genauigkeit und Aufmerksamkeit erfordern, muss unbedingt auf eine ruhige Atmosphäre im Büro geachtet werden, andernfalls wirken sich Stressreaktionen des Körpers negativ auf Psyche, Wohlbefinden und Leistung aus.
10. Zu wenig Stauraum
Verfügt ein Büro nicht über ausreichend Abstellflächen, Regale und Schubladen, fällt es schwer, Ordnung zu halten. Der Raum wirkt zu voll gestellt und vermittelt ein beengtes, bedrückendes Gefühl.
Wichtig bei der Raumgestaltung ist, zusätzlich zum Schreibtisch einen Platz in unmittelbarer Nähe einzuplanen, an dem die häufig benötigten Unterlagen und Dokumente geordnet abgelegt werden können.
Auch ein Ort für weniger oft benötigte oder alte Papiere, die archiviert werden müssen, sollte unbedingt eingerichtet werden. Dadurch fällt der Überblick leichter und unnötiges Suchen entfällt, was sich positiv auf die Arbeit und die Zufriedenheit auswirkt.
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