Rede halten: wertvolle Tipps 1

Nicht jedem Menschen fällt es leicht, vor einer Gruppe von Leuten, eine Rede zu halten. Wir zeigen Ihnen, wie Sie sich am besten auf darauf vorbereiten können und wie Sie mit einfachen Tricks und Kniffen Ihre Zuhörer begeistern.

Auf was es bei einer Rede ankommt

Studien haben ergeben, dass sich eine Rede zu ca. 50 Prozent durch die Körpersprache (nonverbal), ca. 40 Prozent durch die Stimme (paraverbal) und nur ca. 10 Prozent durch die gesprochenen Worte (verbal) auf das Publikum auswirkt.

Daher ist, so komisch es auch klingen mag, die Rhetorik einer Rede oft deutlich wichtiger als der eigentliche Inhalt.

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Die richtige Vorbereitung ist sehr wichtig / Foto: Vasily Merkushev / fotolia.com

Wie Sie sich richtig vorbereiten

Zu allererst sollten Sie sich im Klaren darüber sein auf welche Art von Rede Sie sich vorbereiten. So gibt es zum einen die Gelegenheitsrede oder auch Anlassrede, weiterhin die Informationsrede und die Meinungs-, Argumentations- oder Überzeugungsrede. Als nächstes sollten Sie wissen, wie Sie Ihre Rede gestalten möchten. Dabei gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder Sie formulieren Ihre Rede vor oder Sie reden frei und nur mit Hilfe von Stichworten.

Wenn Sie sich für die letzte Variante entscheiden, können Stichwortzettel, Mind Maps, Folien, Flip Charts usw. eine große Hilfe sein. Der Vorteil bei dieser Art von Rede ist, dass Sie nicht einfach nur von einem Zettel ablesen und Ihre Zuhörer somit den Eindruck bekommen, dass Sie sich gut vorbereitet haben.

Auf die richtige Planung kommt es an

Für das inhaltliche Planen einer Rede eignet sich die sogenannte „Mindmapping-Methode“ am besten. Dafür gehen Sie wie folgt vor: Schreiben Sie den Anlass Ihrer Rede in die Mitte eines Blatt Papiers. Als nächstes notieren Sie alles auf was Ihnen zu dem Thema einfällt. Diese Stichworte schreiben Sie entlang von Linien, ausgehend von Ihrem Anlass-Wort. Damit verschaffen Sie sich einen Überblick über die möglichen Inhalte Ihrer Rede. Die Wichtigsten können Sie zum Schluss einkreisen und überflüssige Themen streichen.

Die richtige Gliederung bei einer Informationsrede

Beim Aufbau einer informativen Rede gleicht der Struktur eines Aufsatzes. So beginnt sie mit einer Einleitung auf welchen der Hauptteil und darauf der Schlussteil folgt. Zu Beginn sollten Sie also Ihren Zuhörern kurz vermitteln, welche Informationen sie bei der Rede erwartet. Diese Fakten werden dann im Hauptteil ausführlich erläutert und im Schlussteil noch einmal für das Publikum zusammengefasst.

Wie Sie den Anfang interessant und das Ende knackig machen

Gerade vom Einstieg einer Rede ist es abhängig, ob Ihnen das Publikum weiterhin interessiert zuhört oder sich gedanklich verabschiedet. So eignen sich für den Einstieg zum Beispiel Anekdoten. Wie bei einem Schauspiel, sollten Sie Ihre Rede dramaturgisch gestalten. So sollte alles auf ein großes Finale hinstreben und den Zuhörern somit Gedächtnis bleiben.

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Mit dem richtigen Einstieg versetzen Sie das Publikum in die passende Stimmung / Foto: nd3000 / fotolia.com

Der Einstieg

Für einen Sprecher gibt es zahlreiche Optionen seine Rede zu beginnen. Passende Einstiege bieten die Möglichkeiten das Publikum schon im Voraus in eine bestimmte Stimmung zu versetzen. Wir stellen Ihnen vor, welche Formen sich in der Praxis bewährt haben.

a) Der interaktive Einstieg

Durch eine spontane Umfrage beziehen Sie Ihr Publikum mit ein. Beispiel: „Wer von Ihnen ist heute mit der Bahn angereist?“

b) Der anregende Einstieg

Animieren Sie Ihr Publikum durch rhetorische Fragen zum Mitreden.

Beispiel: „Was denken Sie, wie kann ein Redner dafür sorgen, dass ihm sein Publikum zuhört?“

c) Der nachrichtliche Einstieg

Sie beginnen Ihre Rede mit einer aktuellen Studie oder Branchen-Nachricht, die zum Thema passt.
Beispiel: „Sie haben es heute gelesen: Die Konjunktur flaut ab…“

d) Der überraschende Einstieg

Sie verfälschen eine Nachricht und das sagen genaue Gegenteil. Beispiel: „Die Statistik zeigt: In zehn Jahren ist Deutschland ein Greisenheim.“

e) Der provokative Einstieg

Steigern Sie Ihr Kernthema zum Extrem. Auch wenn dieser Einstieg gewagt ist, schafft er Aufmerksamkeit.
Beispiel: „Wer nicht netzwerkt, findet keinen Job.“

f) Der vergleichende Einstieg

Beginnen Sie Ihren Einstieg mit einem humoristischen Vergleich. Beispiel: „Reden sind wie Stau: Man würde gerne abkürzen, kommt aber nicht raus.“

g) Der persönliche Einstieg

Erzählen Sie eine Anekdote aus Ihrem Leben.
Beispiel: „Sie werden nicht glauben, was mir gerade im Hotel passiert ist…“

h) Der humorvolle Einstieg

Beginnen Sie Ihre Rede mit einem Witz der zum Thema passt. Beispiel: „Man kann über alles reden, nur nicht über eine halbe Stunde.“

Noch ein Tipp am Rande:

Versuchen Sie niemals, gegen eine plaudernde Masse anzureden. Warten Sie stattdessen besser bis alle still sind.

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bleiben Sie ruhig und vergessen Sie das Atmen nicht / Foto: izkes / fotolia.com

Vergessen Sie das richtige Atmen nicht

Damit Sie beim Reden nicht außer Atmen kommen oder sich Ihre Stimme vor lauter Aufregung überschlägt, sollten Sie eine bestimmte Atemtechnik, das sogenannte „Stimm-Jogging“ anwenden. Diese sollten Sie vor Beginn Ihrer Rede anwenden.

Dabei zählen Sie zum Beispiel bis 15 oder sagen die Wochentage auf. Sprechen Sie in einer für Sie angenehmen Tonlage sowie mit Höhen und Tiefen und machen Sie nach jedem Wort eine kurze Pause. Zusammenfassend: Atmen Sie ein, sprechen nach dem Ausatmen und machen dann eine Pause.

Bogensätze: So strahlen Sie Sicherheit und Dynamik während Ihrer Rede aus

Bei sogenannten „Bogensätzen“ heben Sie Ihre Stimme im Verlauf des Satzes und senken diese am Satzende. Danach folgt, wie beim „Stimm-Jogging“, eine kurze Pause.

Diese Technik wird oft von Sprechern und Moderatoren verwendet, da die Hebung der Stimme das Gesagte mit Dynamik sowie Lebendigkeit füllt und die anschließende Senkung Sicherheit signalisiert. Die Pause am Ende des Satzes unterstützt die Wirkung des Gesagten.

Wie Sie Ihre Stimme richtig einsetzen

Passen Sie Ihre Stimmlage und Lautstärke Ihren jeweiligen Aussagen an. So bleibt Ihre Rede den Zuhörern besser im Gedächtnis. Außerdem verhindern Sie so, dass sich Monotonie oder Langeweile beim Publikum einstellen. Gerade erstaunliche Fakten oder Ereignisse kommen noch besser rüber, wenn sich der Redner dabei selber überrascht anhört.

Das A und O: Souveränität

Auch wenn Sie sich vielleicht unwohl dabei fühlen oder gar keine Lust darauf haben, eine Rede zu halten: Zeigen Sie sich souverän. Denn wenn man Ihnen Ihren Unmut anmerkt, kann sich dieser auch ganz leicht auf das Publikum übertragen.

Bleiben Sie authentisch

Ob eine Rede die Zuhörer begeistert und von Erfolg gekrönt ist, ist oft davon abhängig wie sympathisch der Redner dem Publikum erscheint. Lachen, wütend sein, Bestürzung zeigen – bleiben Sie vor allem Sie selbst und verstellen Sie sich nicht.

Alles andere wirkt gekünstelt und die Zuhörer gehen auf Distanz. Außerdem bleiben Emotionen besser im Gedächtnis und machen Ihre Rede glaubhaft.

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Nehmen Sie ihre Zuhöre auf eine Reise der Gedanken mit / Foto: Robert Kneschke / fotolia.com

Nehmen Sie Ihre Zuhörer auf eine Reise der Gedanken mit

Als Redner sind Sie für Ihre Zuhörer ein Führer durch Ihre Gedanken. Diese verständlich einem Publik zu präsentieren ist nicht immer ganz einfach.

Überlegen Sie sich also vorher, was der Anlass der Rede ist, also was und wenn Sie mit ihr erreichen wollen. Erst danach sollten Sie die Inhalte und den Ablauf planen.

Heben Sie Gemeinsamkeiten hervor

Damit Ihre Rede gelingt, sollten Sie ihr Publikum und deren Beziehungen untereinander kennen. Sind es zum Beispiel Menschen mit denen Sie täglich zusammen arbeiten, können Sie sich während der Rede auf gemeinsame Erfahrungen beziehen.

Sehen Sie Ihre Zuhörer hingegen nur einmal im Jahr, gibt es die Möglichkeit sich auf die Branche, der alle angehören, zu beziehen.

Kommunizieren Sie mit Ihren Zuhörern

Als Redner sollten Sie darauf achten stets mit Ihrem Publikum in Kontakt zu bleiben. Ermöglichen können Sie dies können mit Augenkontakt oder in dem Sie in angemessenen Abständen rhetorische Fragen wie „Kennen Sie folgende Situation…“ oder „Geht es auch Ihnen so, dass…“ an Ihr Publikum stellen.

Auch können Sie Ihre Zuhörer ansprechen, indem Sie Beispiele aus deren Erfahrungswelt sowie einen guten Schuss Humor und Selbstironie in Ihre Rede integrieren.

Sollten Sie sehr nervös sein, suchen Sie sich für den Augenkontakt am besten ein paar freundliche Gesichter im Publikum, die Sie öfter anschauen können. Starren Sie dabei aber nicht allzu lange einzelne Personen an, denn das könnte schnell unfreundlich oder gar bedrohlich wirken.

Kurz und prägnant – bleiben Sie beim Thema

Wie lang eine Rede sein sollte, kommt vor allem auf deren Anlass an. Handelt es sich zum Beispiel um eine Festrede zur Weihnachtsfeier sollte diese nicht länger als zehn bis fünfzehn Minuten sein. Im Allgemeinen sollte eine Rede höchstens drei Kernbotschaften enthalten.

Zum Beispiel: Die Arbeitsplätze sind sicher. Unser Unternehmen sieht einer rosigen Zukunft entgegen. Und: Dass es unserem Betrieb so gut geht, verdanken wir dem Einsatz aller Mitarbeiter.

In der Kürze liegt die Würze

Vermeiden Sie in Ihrer Rede unbedingt Schachtelsätze. Sie laufen sonst Gefahr sich zu verheddern, nervös zu werden und sich ständig zu verhaspeln. Verwenden Sie daher lieber möglichst kurze Sätze.

Sprechen Sie von der Gegenwart

Verzichten Sie größtmöglich auf Satzformulierungen die nicht in der Gegenwart liegen, zum Beispiel: „Unsere Planung sieht vor…“. Besser ist: „Wir planen…“ Außerdem kann man durch die Verwendung von substantivierten Verben wie „Neuorientierung“ oder „Durchführung“ Aussagen einfacher und verständlicher formulieren.

Verwenden Sie Körpersprache

Genauso wichtig wie der Inhalt, den Sie sprechen, ist bei einer Rede Ihre Körpersprache. Worte können Sie mit Gestik und Mimik unterstreichen und so Ihrer Rede eine ganz eigene Note verleihen. Gesprochenes bekommt so mehr Ausdruckskraft und bleibt Ihren Zuhörern besser im Gedächtnis.

Setzen Sie sich diesbezüglich aber nicht unter Druck, denn damit Ihre Gesten authentisch wirken, sollten Sie sich vor allem wohl dabei fühlen.

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Lächeln wirkt sich positiv auf den Vortrag aus / Foto: Photographee.eu / fotolia.com

Lächeln erwünscht

Auch wenn Sie während Ihrer Rede nervös sind und Ihnen vielleicht nicht danach ist: Lächeln Sie. Denn Studien zeigen, dass Sprecher, die häufiger und länger lächeln, intelligenter auf ihr Publikum wirken als die mit dauerhaft ernsten Gesichtern.

Übung macht den Meister

Gerade durch das laute Üben einer Rede, werden Sie sicherer und erlangen Routine. Vor allem den Einstieg, das Ende sowie die Übergänge sollten Sie sozusagen auswendig kennen. Ebenso ist es empfehlenswert die Rede vor einem kleinen Publikum mit bis vier Zuschauern zu üben.

Versuchen Sie dabei Laute wie „äh“ und „öhm“ sowie Füllworte wie „also“, „eben“ und „halt“ durch kurzes Schweigen zu ersetzen.

Noch ein Tipp am Rande:

Stoppen Sie beim üben die Zeit. So können Sie im Anschluss feststellen ob Ihre Rede eventuell zu lang oder gar zu kurz ist.

Und was tun bei einer Panne?

Oft wird eine Panne vom Redner dramatischer empfunden, als beim Zuhörer ankommt. Sollte sich der Fehler als drastischer erweisen, schadet es nicht ruhig zu bleiben und zu der Panne zu stehen. Das wirkt sympathisch und zeigt Ihre menschliche Seite, denn wie sagt man so schön: „Nobody is perfect“.


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