Stress im Bürojob

Stress im Büro: Ja, der Alltag im Büro ist nicht immer frei von Stress. Neue Aufträge, Verwaltungsaufgaben und Koordination von Mitarbeitern sorgen dafür, dass zahlreiche Angestellte durch die anhaltenden Stresssituationen mit ihrer Arbeit überfordert sind. Allerdings lässt sich der Stress im Büroalltag gekonnt mit ein paar Tipps und Tricks deutlich reduzieren. Hierbei hilft es sowohl, selbst den Stress zu reduzieren wie sich an seine Vorgestellten zu wenden und gemeinsam für ein besseres Arbeitsumfeld zu sorgen.

Auswirkungen von Dauerstress auf den Körper

Für viele Büroangestellte bedeutet ihr Arbeitsalltag, dass zahlreiche verschiedene Aufgaben mit einem festgelegten Zeitfenster anfallen. Je kürzer dieses Zeitfenster ist, desto höher fällt die Belastung der einzelnen Angestellten aus. Dauerhafter Stress, verursacht durch eine zu hohe Arbeitsbelastung, besitzt jedoch wesentliche Auswirkungen auf den Körper. In den letzten Jahren stieg die Anzahl an Personen mit psychisch bedingten oder körperlichen Problemen, welche durch Dauerstress hervorgerufen wurden, deutlich an.

Zu diesen Problemen gehören unter anderem Rückenleiden, muskuläre Verspannungen oder generelle Bewegungsarmut. Sowohl psychische wie physische Belastungen entstehen nicht nur durch Dauerbelastungen, sondern ebenso durch den Umgang mit diesen. Aus diesem Grund sollten die Betroffenen sich an ihre Vorgesetzten wenden und gemeinsam mit ihnen versuchen, die Stresssituationen zu verringern oder gar ganz zu vermeiden.

Typische psychische Belastung entstehen im Büroalltag unter anderem durch die ständige Anpassung und Umstellung der vorliegenden Aufgaben, selbstständige, sorgfältig auszuführende und zuverlässige Tätigkeiten sowie durch konzentriertes Arbeiten in Großraumbüros mitsamt Terminarbeiten. Typisch physische Belastungen hingegen werden durch meist im Sitzen auszuführende Tätigkeit mitsamt einer einseitigen Haltung sowie ohne wenigem Haltungswechsel, generell mangelnder Bewegung, dauerhafter Bildschirmarbeit sowie weiteren klassischen Bürobelastungen, zum Beispiel schlechtes Licht oder Klimaanlage, hervorgerufen.

Laut einer Statistik der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin in Deutschland beruhen rund 58 Prozent der Stressbelastungen im Büro durch verschiedene Arbeiten, welche die Angestellten gleichzeitig betreuen müssen. 52 Prozent der Betroffenen gaben an, dass der starke Termin- und Leistungsdruck für Dauerstress bei ihnen sorgt. 50 Prozent hingegen würden Stress durch die ständig wiederkehrenden Arbeitsvorgänge verspüren. Rund 44 Prozent der Betroffenen gaben an, dass Arbeitsunterbrechungen für sie Stress bedeuten. Lediglich 39 Prozent verspüren Stress, wenn sie zu sehr schnellem arbeiten angehalten werden.

Stress im Büro reduzieren mit bestimmten Übungen

Stress im Büroalltag lässt sich häufig bereits durch einfache organisatorische Tätigkeiten deutlich verringern. Zu diesem zählen unter anderem Zeitmanagement, Ordnung am eigenen Arbeitsplatz halten, schrittweise die Aufgaben erledigen und mühsame Task als Erstes abschließen. Verringert sich der Stress dennoch nicht, greifen viele Betroffene auf körperliche Übungen zurück. Da Stress im Büro häufig durch mangelnde Bewegung verursacht wird, sorgen bestimmte körperliche Übungen dafür, dass sich der Mangel ausgleicht.

Grundsätzlich sollten die Übungen wenn möglich an der frischen Luft durchgeführt werden. Vor allem in Großraumbüros ist Frischluft Mangelware und wird durch eine Klimaanlage ersetzt. Allerdings benötigt das Hirn frischen Sauerstoff, um Denk- und Handlungsprozesse korrekt durchzuführen. Besteht die Möglichkeit, während der eigenen Pause an die frische Luft zu gehen, sollte diese folglich genutzt werden. Bereits ein kurzer Spaziergang in der Mittagspause hilft, neue Energie zu tanken und den Körper fit zu halten.

Da sich zahlreiche körperliche Übungen eignen, um zu entspannen und das eigene Stresslevel einfach zu senken, erhalten Interessenten eine breite Auswahl. Neben der Lieblingssportart können Betroffene einen Tanzkurs belegen oder autogenes Training durchführen. Die körperlichen Übungen sollten stets individuell festgelegt werden, da nicht jede Person dieselben Interessen und Möglichkeiten besitzt. Bevorzugt eine Person beispielsweise aktive sportliche Aktivitäten wie Fußball, Basketball oder Joggen, können diese beim Reduzieren von Stress deutlich helfen. Eine andere Person wiederum bevorzugt ruhigere Übungen in Form von Yoga und Qigong, welche zwar eine physische Komponente beinhalten, allerdings wesentlich mehr Ruhemomente beinhalten.

Neben rein körperlichen Übungen sollten Stressbetroffene darauf achten, zusätzlich zu Arbeit und sportlichen Aktivitäten ebenfalls einem Hobby nachzugehen. Individuelle Hobbys, beispielsweise die Mitgliedschaft in Sportvereinen, Fotografieren oder Malen, helfen, den Stress abzubauen. Hierbei ist es aber wichtig, dass das Hobby nicht für noch mehr Stress sorgt.

Atemtechniken zum „Abschalten“

Atemübungen für den Job
Kurze Atemübungen können in wenigen Sekunden den Stresslevel deutlich senken. / Foto: izkes / fotolia.com
Kurze Atemübungen besitzen nahezu denselben Effekt wie autogenes Training, verschiedenste Meditationstechniken in Form von Yoga, Tai Chi oder Qigong sowie progressive Muskelentspannung. Führen Personen bestimmte Atemübungen durch, regen sie nicht nur ihren Kreislauf an. Ebenfalls sind die kurzen Übungen dazu imstande, den Kopf freizubekommen, für einen Moment dem Alltag zu entfliehen und das Stresslevel zu senken. Aufgrund der Übungen können Stressbetroffene das Gleichgewicht zwischen Körper und Geist wiederherstellen. Welche Übungen letztendlich durchgeführt werden, unterliegt gänzlich der betroffenen Person. Bei Bedarf lassen sich mehrere der Übungen kombinieren oder als Ergänzung zu anderen physischen Übungen durchführen.

Um die verschiedenen Atemübungen durchzuführen, sollten die Stressbetroffenen wenn möglich eine ruhige Umgebung aufsuchen. Die Übungen lassen sich sowohl im Stehen wie im Sitzen anwenden, sodass keine besondere Ausstattung oder ein gesondertes Equipment benötigt wird. Ebenfalls ist es möglich, manche dieser Übungen im Liegen auszuführen. Die Betroffenen sollten eine Position wählen, in der sie sich wohl fühlen und vollkommen entspannen können.

Die Körperhaltung ist gleichfalls entscheidend für den Erfolg der Übungen. Damit sie erfolgreich sind, sollte der Rücken immer gerade sein. Eine gerade Körperhaltung lockert die Muskelverspannungen, welche durch falsches Sitzen am Arbeitsplatz und Stress hervorgerufen werden. Zentraler Teil der unterschiedlichen Übungen ist die Kopf-, Schulter- und Nackenpartie. Bei viele Stressbetroffenen sammeln sich an diesen Stellen besonders viele Verspannungen an, welche durch individuelle Übungen gelockert werden. Zugleich müssen die Betroffenen stets durch die Nase ein- und durch den Mund wieder ausatmen.

4-7-8-Atmung

Dies Übung beruhigt und kann überall angewendet werden.

  • Atmen Sie 4 Sekunden lang tief ein.
  • Halten Sie dann 7 Sekunden lang die Luft an
  • Atmen Sie 8 Sekunden lang langsam aus.
  • Wiederholen Sie die Übung so lange, bis sich Ihr Stresslevel senkt.

In den Bauch atmen

Eine Atemübung, die Ihr Körpergefühl stärkt.

  • Legen Sie Ihre Arme auf den Unterbauch
  • Nehmen Sie langsam einen tiefen Atemzug und konzentrieren Sie sich hierbei bewusst mit Ihren Händen darauf, wie sich der Bauch beim Einatmen anhebt
  • Atmen Sie langsam aus und konzentrieren Sie sich darauf, wie sich der Bauch beim Ausatmen bewegt
  • Wiederholen Sie die Übung bis Sie sich stressfreier fühlen

Die Atemzüge sollten tief ausfallen, wodurch sie am Unterbauch spürbar sind. Damit die Übungen letztendlich erfolgreich sind, sollten sie über mehrere Tage hinweg angewendet werden.

Bürostress reduzieren: Den eigenen Arbeitsalltag stressfreier gestalten

Stress im Büro - So werden sie ihn los 3
Fällt die Arbeit dauerhaft stressig aus, sollte versucht werden, diese stressfreier zu gestalten
Foto: kite_rin / fotolia.com
Fällt die Arbeit dauerhaft stressig aus, sollte versucht werden, diese stressfreier zu gestalten. Je nach Arbeitsumfeld ist dies teils sehr einfach möglich, da bestimmte Abläufe und Aufgaben sich wiederholen und dementsprechend koordinieren lassen. Personen mit einem geregelten, dennoch stressigen Arbeitsalltag sollten aus diesem Grund versuchen, eine To-do-Liste zu verfassen.

Die vermerkten Tasks sollten Schritt für Schritt abgearbeitet werden. So vermeiden die Verfasser, dass sie mehrere Dinge gleichzeitig erledigen, wodurch sich ihr Stress deutlich reduziert. Der Zeitplan hilft zudem bei der allgemeinen Planung des eigenen Arbeitsalltags, da er zeigt, in welchem Zeitraum welche Aufgaben und Tasks anfallen.

Des Weiteren sollte verhindert werden, vollkommen perfekt zu arbeiten oder Perfektionismus anzustreben. Verlangen Vorgesetzte oder die Person selbst dauerhaften Perfektionismus, löst dies ein unbewusstes Stressempfinden aus. Bevor Stress aufgrund perfektionistischer Arbeit überhaupt auftritt, sollte bereits bei Arbeitsbeginn selbstständig festgelegt werden, zwar das Bestmögliche zu geben, allerdings Perfektion nicht anzustreben und erledigt werden müssen.

Viele Stressbetroffene verschweigen außerdem ihre Belastung, sodass weder Kollegen noch Angestellte, Familie und Freunde von der Belastung wissen. jedoch sorgt dies dafür, dass noch mehr Stress durch das Verheimlichen aufkommt. Aus diesem Grund sollten die betroffenen Personen offen zu ihrer Lage stehen und Hilfe im Freundes- und Familienkreis suchen. Fällt das Privatleben beispielsweise durch Kinderbetreuung und Pflege von Angehörigen ebenso stressig aus, sollten Betroffene Hilfe organisieren.

Zudem sollten Änderungen im Tagesablauf geschehen, falls jener bereits für Stress am Morgen oder Abend sorgt. Ruhe nach der Arbeit ist wichtig, damit der Körper abschalten kann. Generelle Bewegung sowie Frischluftzufuhr, Ausflüge mit Freunden und der Familie oder ein entspannter Abend auf dem Sofa halten Geist und Körper ausreichend fit und steigern die Konzentration, um den stressigen Arbeitsalltag gekonnt bewältigen zu können.

Gemeinsam mit den Vorgesetzten Stress im Büro verringern

Stress im Arbeitsalltag tritt auf, wenn entweder der Angestellte selbst in stressige Situationen gerät oder die Vorgesetzten eine bestmögliche Leistung und ein hohes Arbeitspensum fordern. Liegt bereits ein hoher Arbeitsaufwand in Kombination mit zahlreichen verschiedenen Aufgaben vor, welche binnen kürzester Zeit in Perfektion erledigt werden müssen, sollte dies nicht hingenommen werden.

Betroffene in solchen Situationen sollten sich offen an ihre Vorgesetzten wenden und ihnen erklären, dass sie die gestellten Aufgaben im geforderten Zeitfenster nicht erledigen können oder die Hilfe von Kollegen benötigen. Zahlreiche Vorgesetzte reagieren äußerst positiv auf Gespräche dieser Art, da sie häufig selbst nicht realisieren, dass der gestellte Zeitplan mitsamt Aufgaben bezüglich Stresslevel vollkommen unpassend ist.

Neben einem offenen Gespräch mit den eigenen Vorgesetzten ist es zudem notwendig, gemeinsam mit ihnen den Arbeitsplatz zu gestalten. Ordnung am Arbeitsplatz, eine ergonomische Ausstattung sowie alle benötigten Unterlagen in der Nähe helfen deutlich, den eigenen Stress zu reduzieren. Ebenso sollte auf eine flimmerfreie Beleuchtung, eine ausreichend große Arbeitsfläche für jeden Angestellten und passende Bürostühle geachtet werden, da vor allem letztere Rückenschmerzen vorbeugen, welche wiederum das eigene Stresslevel deutlich erhöhen können.

Büroausstattung und -gestaltung unterliegen in der Regel den Vorgesetzten, sodass hier auch das Gespräch mit ihnen gesucht werden sollte, falls Probleme diesbezüglich auftreten. Zugleich können die Angestellten eigene Verbesserungsvorschläge zwecks Einrichtung und Organisation einbringen, welche das gesamte Betriebsklima deutlich positiv beeinflussen können.


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